TUI versprüht wieder Optimismus, KI-Chips von Nvidia sind anscheinend weiter schwer gefragt, Intel sendet Lebenszeichen aus und BioNTech erntet Lob!

Wie die Hoffnung Aktienkurse in die Höhe treibt

 

An der Börse dreht sich oftmals vieles um Spekulationen oder eher vage Erwartungen an die Zukunft. Doch natürlich spielen fundamentale Entwicklungen ebenfalls stets eine tragende Rolle. Das zeigte sich am gestrigen Dienstag bei einigen Titeln besonders stark. Die Anleger reagierten mal mehr, mal weniger erfreut auf freundliche Aussichten.

TUI (DE000TUAG505) informierte beispielsweise sowohl über steigende Buchungszahlen als auch tendenziell höhere Durchschnittspreise. Letztere konnten sich dem Unternehmen zufolge zum Ende des Sommergeschäfts um drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessern. Die Gästezahlen sollen sogar um sechs Prozent zugelegt haben und die positive Dynamik halte derzeit weiter an. In Aussicht stellt der Reiseveranstalter damit angenehme Überraschung bei den anstehenden Quartalszahlen, die für Oktober erwartet werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass es solch warme Worte von TUI zu hören gibt. Dennoch scheint das Ganze Eindruck zu hinterlassen und die Aktie des Konzerns konnte sich gestern um respektable 1,2 Prozent bis auf 6,69 Euro verbessern. Wie gehabt tun die Bullen sich schwer mit einem echten Ausbruch, der sich erst oberhalb von 7 Euro abzeichnen würde. Doch steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein und einige weitere erfreuliche Meldungen könnten die Käufer vielleicht doch noch aus ihrer Deckung locken.

 

 

 

Nvidia: Gegenwart und Zukunft

 

Eine hohe Nachfrage erkennen bei Nvidia (US67066G1040) zumindest die Analysten von Morgan Stanley. In einer frischen Studie verweisen die Börsenprofis auf den Software-Konzern Oracle, der allein für den Aufbau eines Zettascale-KI-Superclusters 131.000 GPUs mit der neuen Blackwell-Architektur geordert haben soll. Das ist ein Hinweis darauf, dass die nächste Generation schon jetzt schwer gefragt ist.

Zusätzlich dazu berichten die Analysten von einer anhaltend hohen Nachfrage nach Hopper-GPUs und zerstreuen damit Befürchtungen, dass die Lager sich damit vor dem Erscheinen des Nachfolgers füllen könnten. Der Nvidia-Aktie werden gute Aussichten bescheinigt und die Anleger reagierten darauf sehr erfreut. Der Kurs konnte sich am Dienstag um knappe vier Prozent bis auf 120,87 US-Dollar verbessern.

 

Schlägt Intel zurück?

 

Bei Intel (US4581401001) stand gestern das Prinzip Hoffnung im Mittelpunkt. Der Chiphersteller ist in vielerlei Hinsicht ins Hintertreffen geraten, lässt nun aber neue Chips auf Basis der Lunar-Lake-Architektur auf den Markt los. Erste Tests ernten in der Fachpresse durchaus Lob. Bei der nackten Leistung kann Intel zwar mit AMD, Apple und Qualcomm allem Anschein nach noch nicht recht mithalten. Doch scheint es mit besonders effizienten Chips zu gelingen, zumindest bei Faktoren wie der Akku-Laufzeit wieder vorne mitzuspielen.

 

Ob sich daraus auch höhere Absatzzahlen ergeben werden, bleibt freilich abzuwarten. Die Situation erinnert aber fast ein wenig an die ersten Core-Prozessoren. Im Jahr 2006 geriet Intel mit den Hitzkopf-CPUs der Reihe Pentium 4 unter Druck und konnte AMD kaum noch das Wasser reichen. Aus der Mottenkiste geholt wurde der sehr viel effizientere Pentium M und in den kommenden Jahren feierte Intel ein durchschlagendes Comeback mit einigen der größten Erfolge der Firmengeschichte. Eine Wiederholung dieses Szenarios ist natürlich längst nicht garantiert. Doch zumindest davon träumen lässt sich inmitten der aktuellen Krise. Die Aktie konnte gestern um 1,1 Prozent bis auf 22,81 Dollar zulegen.

 

Glänzende Aussichten für BioNTech?

 

Höhere Umsätze würden auch BioNTech (US09075V1026) gut zu Gesicht stehen, können Einnahmen aus dem Verkauf von Corona-Impfstoffen mittlerweile doch nicht mehr dafür sorgen, dass der Konzern insgesamt die schwarzen Zahlen erreichen kann. Chancen scheinen sich mit Blick auf in der Pipeline befindliche Krebs-Impfstoffe die Analysten von Morgan Stanley auszurechnen. Darauf weist zumindest die Tatsache hin, dass die Aktie hochgestuft wurde und nun eine Kaufempfehlung erhält.

Den Anteilseignern reichte dies aus, um die BioNTech-Aktie am Dienstag um 4,8 Prozent auf 118,47 Dollar anzuheben und damit den im September gestarteten Aufwärtstrend noch etwas am Leben zu erhalten. Wichtig bleibt aber weiterhin, dass die Mainzer regelmäßige Updates liefern können. Denn ohne solche Neuigkeiten lässt das Interesse der Börsianer momentan doch recht schnell nach, was sich in den letzten Tagen und Wochen bereits zeigen sollte.

 

Auf die Perspektive kommt es an

 

Anleger sehen es einem Unternehmen durchaus nach, wenn es mal etwas weniger gut läuft und Herausforderungen zu meistern sind. Damit Aktienkurse sich dennoch positiv entwickeln, braucht es in erster Linie eine glaubhafte Perspektive für neues Wachstum in der Zukunft. Bei den hier genannten Titeln konnte eine solche entweder neu geschaffen oder weiter ausgebaut werden. Die darauffolgenden Kursgewinne lassen klar erkennen, was die Aktionäre am Ende des Tages wirklich bewegt.

 

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25.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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