TUI versucht sich an der Erholung, auch Plug Power legt sichtlich zu, die Deutsche Bank freut sich ebenfalls über grüne Vorzeichen, PayPal muss hingegen mit weiteren Verlusten leben
Zuversicht fällt dieser Tage nicht immer leicht
Die Märkte zeigten sich am Montag einmal mehr ohne klare Richtung. Immerhin reichte es vielerorts für kleinere Zugewinne und über Rückenwind konnten sich nicht zuletzt viele Titel freuen, die zuvor schwer unter Druck geraten waren. Doch selbst einige etwas kräftigere Aufschläge führten in den allerwenigsten Fällen zu einer echten Trendwende.
Zu den Gewinnern zählte zu Beginn der neuen Woche TUI (DE000TUAG505), wo es mit den Kursen um knapp 3,3 Prozent in die Höhe ging. Das reichte aus, um den Kurs bis auf 6,04 Euro und damit über die psychologisch nicht ganz unwichtig 6-Euro-Marke zu heben. Dieses Kunststück haben die Bullen allerdings schon des Öfteren hinbekommen. Bisher zeigte es sich stets als wenig nachhaltig.
Um wieder für ein paar neue Impulse zu sorgen, werden die Bullen nun wohl zunächst manche charttechnisch relevante Linie ins Visier nehmen müssen. Eine Gelegenheit bietet sich bei 6,10 Euro, wo derzeit die 20-Tage-Linie verläuft. Auf fundamentaler Seite gibt es nach wie vor so einige Zweifel am Reiseveranstalter, wenngleich die Verantwortlichen sehr optimistisch auf das anstehende Sommergeschäft blicken.
Plug Power wehrt sich
Wie auch TUI geriet Plug Power (US72919P2020) in den letzten Wochen schwer unter Druck und musste in schöner Regelmäßigkeit neue Jahrestiefs vermelden. Auch hier übten die Bullen sich daran, endlich eine kleine Gegenbewegung auf die Beine zu stellen. Um immerhin 2,53 Prozent ging es am Montag in Richtung Norden. Per Handelsschluss standen 7,20 Euro auf dem Ticker.
Die einzig erfreuliche Sache daran ist, dass Plug Power keine neuen Tiefststände aus dem Hut zaubert. Ansonsten fehlt es aber an Signalen, welche eine echte Trendwende suggerieren würden. Das Unternehmen hat zuletzt mit Zahlen (mal wieder) schwer enttäuscht und die ohnehin schon verschreckten Anleger dürften nur noch vorsichtiger geworden sein. Langfristige Chancen sind zwar vorhanden. Die allein können die Aktie aber schlicht nicht tragen und ohne weitere Neuigkeiten ist das Aufwärtspotenzial doch sehr begrenzt.
Nichts Neues bei der Deutschen Bank
Die Deutsche Bank (DE0005140008) musste an der Börse zuletzt zwar keine neuen Negativrekorde verkünden. In unbedingt guter Verfassung befindet die Aktie sich aber auch nicht. Wie gehabt bleibt es bei Kursen unterhalb von 10 Euro, womit die Verluste aus dem März noch immer nicht verdaut sind. Bei Handelsschluss am Montag standen übersichtliche 9,72 Euro auf der Uhr.
Immerhin reichte es für ein Plus von 1,1 Prozent, doch die vielen Sorgen und Nöte der Börsianer sind noch immer nicht verschwunden. Zu latenten Zweifeln an der Stabilität des Bankensystems gesellten sich zuletzt noch Befürchtungen um einen Shutdown in den USA und auch der Ausgang der Wahl in der Türkei traf nicht den Geschmack aller Ökonomen. In den nächsten Tagen könnte es weiter heiß hergehen, Kaufsignale zeichnen sich derzeit leider nicht ab.
PayPal findet keinen Halt
Die Aktie von PayPal (US70450Y1038) zeigte derweil, dass längst nicht jeder abgestürzte Titel sich am Montag über Rückenwind freuen konnte. Der Zahlungsdienstleister enttäuschte die Anlegerinnen und Anleger mit einem verhaltenen Ausblick, was noch immer Wirkung zu zeigen schein. Mit den Kursen ging es gestern um weitere 1,5 Prozent auf 56,98 Euro abwärts; auf 5-Tages-Sicht sind Abschläge von knapp 13 Prozent zu beklagen.
Die Analysten stehen PayPal zwar mehrheitlich positiv gegenüber und manch einer hält die jüngsten Kursverluste auch für übertrieben. Doch die Skepsis scheint auch bei den Börsenprofis größer zu werden und die eine oder andere Kaufempfehlung wurde mittlerweile schon wieder kassiert. Die größte Sorge bereitet der Ausblick auf künftige Gewinne, welche mit einiger Wahrscheinlichkeit geringer ausfallen werden als in den vergangenen Jahren. Der Konkurrenzdruck nimmt derweil weiter zu, was die Ausgangslage auch nicht einfacher macht.
Festgefahren
Unter dem Strich verlief der Montag wieder einmal eher unaufgeregt und bei DAX und Co zeichnet sich immer mehr ein Seitwärtstrend ab. Dass der immerhin auf relativ hohem Niveau verläuft, ist für die meisten Investoren nur ein schwacher Trost. Das Warten auf frische Impulse geht weiter und zuletzt sorgte einzig für Überraschung, dass die Märkte auf eigentlich bedeutende Neuigkeiten kaum bis gar nicht reagierten. Ob sich das in naher Zukunft wieder ändern wird, lässt sich wohl nur abwarten.
16.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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