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TUI im Rausch der Tiefe, Plug Power ebenfalls im roten Bereich, auch Nel ASA kann nicht begeistern und bei Amazon sieht es nicht viel besser aus

Nicht überall machte sich am Mittwoch gute Laune breit

NTG24 - TUI im Rausch der Tiefe, Plug Power ebenfalls im roten Bereich, auch Nel ASA kann nicht begeistern und bei Amazon sieht es nicht viel besser aus

 

An und für sich behielten die Bullen am gestrigen Handelstag die Oberhand. Der DAX konnte sich behaupten und zeitweise neue Jahreshöchststände erreichen und trotz einer gewissen Gegenbewegung im späten Handel schloss der hiesige Leitindex im grünen Bereich. Inflationsdaten aus den USA stießen auf ein recht positives Echo. Profitieren konnte davon aber längst nicht jeder.

Bei TUI (DE000TUAG505) kam es kurz vor Ende des Handels mit Bezugsrechten aus der laufenden Kapitalerhöhung noch einmal zu einem Ausverkauf. Um etwas mehr als vier Prozent rauschten hier die ohnehin angeschlagenen Kurse in Richtung Süden. Damit wurden die Tiefststände aus der vorherigen Woche zwar noch nicht ganz erreicht. Die Erholung vom Gründonnerstag hat sich aber spätestens jetzt in Luft aufgelöst.

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Werbebanner ClaudemusImmer mehr verdichten sich die Hinweise, dass Verbraucher angesichts der hohen Inflation und von Reallohnverlusten sich bei ihren Ausgaben zurückhalten. Das lässt die Befürchtung aufkommen, dass der Reisebranche im Sommer ein unangenehmes Erwachen bevorsteht. Davon will manch einer zwar nichts wissen und für den Moment handelt es sich eher um ein vages Gefühl denn um eine konkret absehbare Entwicklung. Speziell TUI gerät aufgrund der hohen Verschuldung und vieler anderer Stolpersteine aber immer mehr unter Druck.

 

Plug Power findet keinen Boden

 

Immer mehr zum Sorgenkind mutiert derzeit auch der Wasserstoffsektor und Plug Power (US72919P2020) gehört hier zweifellos zu den größten Verlierern. Im gestrigen Handel hielten die Verluste sich zwar mi 0,4 Prozent in Grenzen. Mit gerade einmal 8,55 Euro erreichte das Papier aber wieder einmal den niedrigsten Schlusskurs der letzten zwölf Monate. Zum Vergleich: Noch im Februar wurden die Anteile zeitweise zu rund 17 Euro gehandelt.

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In gerade einmal zwei Monaten hat der Wert der Aktie sich also noch einmal halbiert; auf Jahressicht sind die Kursverluste bereits bis auf 65 Prozent angeschwollen. Mit dafür verantwortlich ist zum Teil auch eine anhaltende Nachrichtenflaute. Die Anleger sehnen sich neue Großaufträge herbei, mit denne die zuletzt enttäuschenden Zahlen wieder etwas aufgepeppt werden könnten. Für den Moment gibt es solche aber leider nur im Reich der Fantasie.

 

Nel ASA kriegt die Kurve nicht

 

Nel ASA (NO0010081235) wird von den gleichen Problemen heimgesucht, immerhin reichte es hier am Mittwoch aber für grüne Vorzeichen. Mit einem Plus von 0,3 Prozent konnten die Bullen im laufenden Abwärtstrend aber keine Trendwende herbeiführen. Per Handelsschluss standen 1,17 Euro auf dem Ticker und die ehemalige Unterstützung bei 1,20 Euro ist zum hartnäckigen Widerstand mutiert.

Am Nachmittag konnten die Käufer an dieser Marke immer wieder kratzen, sie aber zu keinem Zeitpunkt überspringen. Charttechnisch lässt das nichts Gutes vermuten. Der Weg in noch tiefere Kursgefilde steht sperrangelweit offen und wahrscheinlich war es nur die allgemein gute Marktstimmung, welche ein weiteres Abrutschen verhindern konnte. Die Ausgangslage für die Aktie bleibt für den Moment aber denkbar schlecht, trotz der noch immer vorhandenen langfristigen Chancen. Mit solchen lassen die Anteilseigner sich momentan schlicht nicht mehr vertrösten.

 

Amazon am unteren Ende

 

Klar auf der Verliererseite an einem freundlichen Handelstag stand auch Amazon (US0231351067), wo die Kurse um etwas mehr als ein Prozent nachgaben und damit an den hiesigen Märkten knapp unter die 90-Euro-Marke fielen. Bei Handelsschluss reichte es nur für 89,93 Euro. Auch hier hinterlassen Anzeichen auf eine anhaltende Konsumflaute und eine mögliche Rezession in den USA deutliche Spuren.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeDass Experten für den Herbst mit einem Umlenken bei der Zinspolitik der Fed rechnen, ist da noch zu dünn, um schon eine Gegenbewegung herbeiführen zu können. Zudem nimmt es mancher Anleger Amazon übel, dass sich beim Megatrend KI bisher erstaunlich wenig getan hat. Auf den Erfolgen mit Cloud-Geschäften kann der Internet-Gigant sich nicht mehr ausruhen. Das Thema ist an der Börse schon fast ein alter Hut geworden und in Sachen Wachstum konnte Amazon hier auch nicht mehr so richtig punkten. Dass der Online-Handel ebenfalls schleppend zu laufen scheint, setzt dem Ganzen schließlich die Krone auf und verhindert zuverlässig nachhaltige Bewegungen in Richtung Norden.

 

Nicht jeder kann gewinnen

 

Viel wurde gestern über den aktiven Aufwärtstrend an den Börsen geschrieben und grundsätzlich ist dagegen nicht viel einzuwenden. Es zeigt sich aber, dass längst nicht jeder Titel davon profitieren kann und genügen Börsenunternehmen noch immer mit großer Skepsis seitens der Anleger zu kämpfen haben. In solchen Zeiten bleibt Anlegern wohl kaum etwas anderes übrig, um sehr genau zwischen Gewinnern und Verlierern zu unterscheiden. Zugegebenermaßen gibt es an den Börsen aber natürlich nie nur Gewinner.

 

13.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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