
TUI bleibt im Aufschwung, Royal Caribbean begeistert mit Zahlen, Carnival setzt die Rallye fort und sogar die Lufthansa blickt auf grüne Vorzeichen
Touristik-Aktien starten hervorragend ins neue Jahr!
Einmal mehr standen Tech-Aktien in der ausgelaufenen Woche voll und ganz im Vordergrund. Rund um das DeepSeek-Beben gingen andere Branchen da fast schon ein wenig unter. Gut möglich also, dass mancher Anleger die anhaltende Rallye im Touristik-Segment gar nicht richtig mitbekommen hat. Dort scheint man sich auf ein schwer erfolgreiches Jahr 2025 einzustellen.
Schon seit Längerem versprüht TUI (DE000TUAG505) Optimismus, wenn es um den Blick nach vorn geht. Immer wieder stellte der Reiseveranstaltet ein starkes Wachstum in Aussicht, und das sowohl für die kalte als auch die warme Jahreszeit. Obschon die Leerverkäufer der Aktie weiterhin spürbar zusetzen, scheinen die Bullen sich durchsetzen zu können. In den letzten Tagen konnte im Chart ein klares Ausrufzeichen gesetzt werden.
Ein Plus von rund 3,7 Prozent in dieser Woche wirkt vielleicht nicht unbedingt sensationell. Es reichte aber aus, um den Kurs bis auf 8,20 Euro zum Wochenende und damit über die wichtige 8-Euro-Linie zu hieven. Bis zum 52-Wochen-Hoch bei 8,88 Euro gibt es nun im Prinzip keine nennenswerten Widerstände mehr. Eben jene Linie gilt es zu nehmen, um den seit Anfang August aktiven Erholungstrend zu bestätigen und Kurs in Richtung 10 Euro zu setzen. Allerdings werden die Shortseller wahrscheinlich nicht kampflos aufgeben, sodass für Spannung weiterhin gesorgt ist. Die TUI-Aktie zählt zu den meistgeshorteten Aktien an den hiesigen Handelsplätzen, trotz der fundamental freundlichen Entwicklung.
Royal Caribbean begrüßt Millennials und Gen Z
Beim Kundenandrang kann sich der Kreuzfahrtveranstalter Royal Caribbean (LR0008862868) ebenfalls kaum beschweren. Vor wenigen Tagen sprach das Unternehmen über die Q4-Zahlen und hatte nahezu ausschließlich gute Neuigkeiten im Gepäck. Der Umsatz kletterte um 12,9 Prozent auf 3,76 Milliarden US-Dollar und das Nettoergebnis verdoppelte sich fast bis auf 553 Millionen Dollar. Zu verdanken hat der Konzern dies laut eigener Aussage einer starken Nachfrage von Menschen aus der Generation Z sowie Millennials.
Das Wachstum soll sich im Jahr 2025 fortsetzen. In Aussicht gestellt wird bei Rekordbuchungszahlen in den vergangenen Wochen, dass der Gewinn je Aktie um über 20 Prozent auf 14,35 bis 14,65 Dollar zulegen wird. Den Anlegern reichte das aus, um den Aktienkurs in dieser Woche um gut 20 Prozent bis auf 261,85 Euro in die Höhe zu befördern. Zeitweise konnte bei 265,15 Euro ein frisches Rekordhoch markiert werden.
Carnival mit weiteren Aufschlägen
Von seinen Bestmarken ist Carnival (PA1436583006) noch ein ganzes Stück weit entfernt, doch die freundlichen Vorgaben der Konkurrenz hinterließen auch hier Eindruck. Um 10,7 Prozent legte die Carnival-Aktie in den letzten fünf Handelstagen zu und konnte sich mit ansehnlichen 26,68 Euro ins Wochenende verabschieden. In den letzten sechs Monaten verbesserte der Titel sich bereits um mehr als 80 Prozent und auch hier haben die Käufer Jahreshöchststände fest im Blick.
Die gute Stimmung kommt nicht von Ungefähr. Bereits im Dezember glänzte Carnival mit hervorragenden Zahlen, welche die Erwartungen der Analysten teils deutlich übertreffen konnten. Noch dazu gab es gute Neuigkeiten vom Schuldenabbau und für 2025 wird mit einer Fortsetzung des Wachstumstrends gerechnet. Branchenweit zeichnet sich ab, dass die Reiselust trotz multipler Krisen und steigender Preise kein Stück nachzulassen scheint. Manch einer möchte vielleicht meinen, dass derartige Entwicklungen sogar für eine Steigerung von Fernweh sorgen könnten. Doch darüber lässt sich nur spekulieren.
Lufthansa auf Expansionskurs
Nur bedingt profitieren vom Reiseboom konnte bislang die Lufthansa (DE0008232125), welche mit hohen Kosten, aggressiver Konkurrenz und ungünstigen politischen Vorgaben zu kämpfen hat. Doch selbst hier legten die Kurse in dieser Woche dezent zu. 6,27 Euro standen per Handelsschluss am Freitag auf dem Ticker und damit gut ein Prozent mehr als noch eine Woche zuvor. Zudem halten die Bullen sich das 52-Wochen-Hoch bei 5,38 Euro auf Abstand.
Die Airline selbst arbeitet weiterhin daran, zu expandieren und sich breiter aufzustellen. Zuletzt kündigte man an, sich noch vor dem anvisierten Börsengang an Air Baltic zu beteiligen. Rund zehn Prozent möchte man sich in Form von Wandelanleihen sichern. Das Investitionsvolumen fällt mit 14 Millionen Euro überschaubar aus, was aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass es sich um die größte Airline der baltischen Staaten handelt. Ob perspektivisch auch eine vollständige Übernahme anvisiert werden könnte, ist nicht überliefert.
Abflug?
Ab und an scheint es, als würde es an der Börse abseits von KI und Co. gar kein anderes Thema mehr geben. Doch während die Kursgewinne dort zwar recht beeindruckend sind, haben sich viele Aktien auch bereits auf eine Bewertung begeben, bei der einem leicht schwindelig werden kann. Im Touristiksegment scheint hingegen die Erholung gerade erst richtig in Fahrt zu kommen. Die Renditechancen mögen schmaler sein als anderswo, dafür erscheinen aber auch die Risiken angesichts zahlloser Hinweise auf steigende Buchungszahlen vergleichsweise gering aus.
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01.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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