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Russische Exportbeschränkung für Edelgase treffen auch Taiwan Semiconductor

Taiwan Semiconductor und das Edelgas-Sanktions-Pendel

NTG24 - Russische Exportbeschränkung für Edelgase treffen auch Taiwan Semiconductor

 

Russland will bis Ende des Jahres den Export von Edelgasen beschränken. Damit reagiert das Land auf die Sanktionen nach seinem Einmarsch in die Ukraine vor allem gegenüber ,,unfreundlichen Staaten‘‘. Die industrielle Bedeutung von Edelgasen für die Chipindustrie macht Taiwan im Allgemeinen und Taiwan Semiconductor im Besonderen sensibel gegenüber einer weiteren Neuorganisation internationaler Wertschöpfungsketten. Die ökonomischen Folgekosten der Sanktionsspirale könnten sich aufgrund der zentralen Bedeutung von Mikrochips deshalb mittelfristig potenzieren.

Das dürfte nicht nur Taiwan Semiconductor (US8740391003), dem weltgrößten Chiphersteller, nicht gefallen. Wie die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS mitteilte, will Russland durch die Beschränkung des Exports von Edelgasen seine Position auf dem globalen Mikroelektronikmarkt stärken. Dies sagte der stellvertretende russische Industrieminister Shpak gegenüber TASS.

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Werbebanner WikifolioDas Land hatte Ende Mai die Ausfuhr von Edelgasen, einschließlich Neon, in unfreundliche Staaten eingeschränkt. Zu diesen Gasen gehören insbesondere Argon und Helium, die bei der Herstellung von Halbleitern verwendet werden. Wie der stellvertretende Minister ausführte, will das Land seine Produktionskapazitäten kurzfristig erhöhen und dabei die eigenen Wettbewerbsvorteile zu nutzen. Die hohe ökonomische Bedeutung der Edelgase rührt auch aus ihrer Funktion als Grundstoffen für die Herstellung von Halbleitern her.

Shpak betonte gegenüber TASS, dass es für die Herstellung von Halbleitern rund 4.000 verschiedene Materialien und Chemikalien benötigt werden. Bei praktisch allen Halbleiterproduzenten werden aber hochreine Gase verwendet, vor allem Neon.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe die russische Regierung am 30.05.2022 erklärt, dass die Ausfuhr von Edelgasen, die Russland früher nach Japan und in andere Länder lieferte, bis zum 31.12.2022 nur noch mit besonderer staatlicher Genehmigung erlaubt sei.

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Russlands Weltmarktanteil bei den drei Edelgasen Neon, Krypton und Xenon beträgt nach Angaben des russischen Handelsministeriums 30 %.

Dies ist als eine russische Reaktion auf die unter anderen von weltgrößten Chiphersteller-Land Taiwan verhängten Ausfuhrbeschränkungen nach Russland zu sehen. Taiwan hatte die Halbleiter-Ausfuhrbeschränkungen nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine erlassen.

Mit diesem Schritt teilt sich die globale Wertschöpfung in Bezug auf den Handel mit Russland noch stärker in solche, welche zu den ,,unfreundlich gesonnenen‘‘ Staaten zählen und solche, die keinen Beschränkungen ausgesetzt sind.

Allerdings muss erwähnt werden, dass die Lieferkettenstörungen in der Halbleiterindustrie bereits mit den administrativen Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie begannen. Eine ohnehin nur mittelfristig erwartete Erholung dürfte sich mit dem neuen Schritt Russlands noch länger auf sich warten lassen, insbesondere dann, wenn der Krieg in der Ukraine nicht bis zum Jahresende beendet ist und die russischen Ausfuhrbeschränkungen nicht nur verlängert, sondern noch aus weitere ,,unfreundliche Staaten‘‘ ausgeweitet werden.

 

Und was ist das Fazit?

 

Der jüngste Schritt Russlands zur Ausfuhrbeschränkung von Edelgasen macht immer klarer, dass die Sanktionen gegen Russland wie ein Bumerang auf die westlichen Volkswirtschaften zurückfallen. Damit steigen die direkten (anhaltender Preisanstieg bei Halbleitern) und indirekten Kosten der Sanktionen weiter an.

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Werbebanner ISIN-WatchlistDer Nettoeffekt auf Taiwan Semiconductor bleibt einstweilen abzuwarten. Wie auch andere Halbleiterhersteller dürfte auch Taiwan Semiconductor seine Edelgasvorräte noch aufgestockt haben. Zudem verbleiben als Bezugsquelle für Edelgas noch einige wenige Anbieter, deren Preissetzungsspielraum dabei ebenfalls zunimmt, so etwa China und die USA.

Kurzfristig dürften die taiwanesischen Halbleiterproduzenten noch genug Edelgas verfügbar haben, wenn auch zu deutlich erhöhten Preisen. Hinter dem Jahresultimo 2022 allerdings steigt die Dichte des Prognosenebels aber wieder deutlich an.

 

09.06.2022 - Arndt Kümpel

Unterschrift - Arndt Kümpel

 

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