Offenbar will Donald Trump die Anforderungen für selbstfahrende Autos lockern und würde damit Tesla einen großen Gefallen tun
Die Tesla-Aktie erlebt den nächsten Schub
Im Jahr 2026 will Tesla sein selbstfahrendes Cybercab auf den Markt bringen, obschon das Unternehmen in Sachen autonome Fahrsystem noch dringenden Nachholbedarf hat. Doch wie es scheint, braucht es nicht unbedingt technologische Durchbrüche, um den gesetzten Termin halten zu können. Stattdessen könnte die Politik den Weg freimachen und an der Börse wird schon mal gefeiert.
In Stein gemeißelt scheint allerdings noch nicht allzu viel zu sein. Am Montag machten Berichte die Runde, laut denen der designierte US-Präsident Donald Trump eine bundesweite Regelung für selbstfahrende Fahrzeuge und gleichzeitig eine Lockerung bisheriger Regelungen anstrebe. Hierzulande berichtete darüber unter anderem das „Handelsblatt“. Das Thema soll zu einer Priorität im Verkehrsministerium werden und einige Beobachter wollen darin schon einen Gefallen für Tesla (US88160R1014) und Elon Musk entdecken, der sich in den letzten Monaten zu einem der glühendsten Verfechter von Trump entwickelte.
Wie genau die künftigen Anforderungen ausfallen können, liegt noch völlig im Dunkeln. Gemunkelt wird darüber, dass Trump den ehemaligen Uber-Manager Emil Michael als Verkehrsminister ins Auge gefasst haben könnte. Ferner wollen Insider erfahren haben, dass nach Politikexperten gesucht wird, um eine exakte Regelung auf die Beine zu stellen, die dann bundesweit Anwendung finden könnte. Grundsätzlich erhält die kommende Regierung viele Freiheiten. Vorschriften lassen sich über die Behörde NHTSA erlassen und die notwendige Mehrheit für Gesetze in Senat und Repräsentantenhaus ist den Republikanern so gut wie sicher.
Tesla ist auf neue Gesetze angewiesen
Auf Anfragen von Medienvertretern reagierten bislang weder Donald Trumps Team noch Tesla. Es liegt aber auf der Hand, dass Elon Musk großes Interesse an frischen Beschlüssen haben dürfte. Denn aktuell verteilt die NHTSA lediglich Ausnahmegenehmigungen, mit denen Hersteller bis zu 2.500 selbstfahrende Autos pro Jahr auf die Straße bringen können. Sollte es dabei bleiben, würden 2026 nur Robotaxis in homöopathischen Mengen Abnehmer finden können.
Das im Oktober vorgestellte Gefährt von Tesla verfügt gar nicht erst über ein Lenkrad oder Pedale, sodass ein Eingreifen von Insassen gar nicht erst möglich ist. Entsprechend gut muss die Technik funktionieren und auch in kritischen Situationen die richtigen Entscheidungen treffen. Beim Autopiloten seiner bisherigen Fahrzeuge bekleckerte sich Tesla indes längst nicht immer mit Ruhm.
Das Unternehmen hat in den letzten Jahren viele Sensorgen wegrationalisiert, um Kosten zu sparen. Übriggeblieben sind in der Hauptsache Kameras, welche im Verbund mit schnellen Rechnern und gewürzt mit einer Prise Künstlicher Intelligenz für Funktionalität und Sicherheit sorgen sollen. Nicht wenige Beobachter zweifeln offen daran, dass Tesla auf diesem Wege mit der Konkurrenz mithalten können wird. Andere Anbieter wie Mercedes-Benz sind schon einen oder zwei Schritte weiter, zumindest mit Blick auf erteilte Zulassungen.
Die Anleger lassen sich nicht stören
Unter dem Strich sind die jüngsten Meldungen rund um Tesla mit einer gesunden Portion Vorsicht zu genießen. Doch die Börsianer lassen sich ihre Euphorie nicht nehmen. Es wird schon mal damit gerechnet, dass sich die innige Freundschaft zwischen Musk und Trump über die kommenden Jahre immer mehr auszahlen wird. Die Tesla-Aktie konnte am Montag um 5,6 Prozent bis auf 338,74 US-Dollar zulegen und damit die Gewinnmitnahmen der vergangenen Woche weitgehend in Vergessenheit geraten lassen.
Um mehr als 50 Prozent legte die Tesla-Aktie allein in den vergangenen vier Wochen zu und Konzernchef Elon Musk wurde um die eine oder andere Milliarde reicher. Das ist ein hübscher Anblick, doch fußt die Rallye zu weiten Teilen auf Spekulationen rund um Auswirkungen des Wahlausgangs in den USA und Musks Rolle als Berater der künftigen Regierung. Verbunden ist damit letztlich das Risiko, dass die Kursaufschläge etwas zu optimistisch ausgefallen sein könnten und es in nicht allzu ferner Zukunft noch zu einem bösen Erwachen kommen könnte. Sorgenvoll sollte beispielsweise stimmen, dass Trump noch immer Förderungen für Elektroautos zu streichen gedenkt, was Tesla nicht eben weiterhelfen würde.
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19.11.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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