Der Umgang von Tesla mit kranken Mitarbeitern schlägt immer höhere Wellen und ruft nun auch den Chef höchstselbst auf den Plan
Musk bezeichnet Krankenstände in Grünheide als „verrückt“.
Vor Kurzem deckte das Handelsblatt hohe Krankenstände bei Tesla in Grünheide auf. Ein Tonbandmitschnitt einer Betriebsversammlung offenbart, dass im August 17 Prozent der Angestellten sich krankmeldeten. Im September lag die Quote wohl noch zwischen zehn und elf Prozent. Das Management reagierte darauf mit Hausbesuchen.
30 Angestellte wurden dem Bericht zufolge bei Tesla (US88160R1014) ausgesucht, bei denen die Chefs offenbar vor der Tür standen. In vielen Fällen war laut Personalchef Erik Demmler zu sehen gewesen, dass Betroffene tatsächlich krank waren. Doch vereinzelt will er auch Fälle erkannt haben, in denen es vornehmlich an der Motivation gefehlt zu haben scheint. Abschließend feststellen lässt sich dies aber selbstredend nicht.
Rein rechtlich sind die Besuche bei Mitarbeitern nach Einschätzung von Experten unbedenklich. Dennoch hagelt es Kritik, unter anderem von der Gewerkschaft IG Metall. Nun schaltete sich auch Elon Musk in die Diskussion ein. Auf einem Kurznachrichtendienst „X“ bezeichnete er die Krankenstände in Grünheide als „verrückt“ und kündigte an, sich das Ganze näher ansehen zu wollen.
Ob nun ein Besuch von Musk im Werk ansteht oder dieser vielleicht sogar selbst Klinkenputzen gehen möchte, ist nicht überliefert. Dass der gutbeschäftigte CEO, der nebenbei auch noch SpaceX und diverse andere Unternehmen zu leiten hat, sich zu einem Eingreifen genötigt zu fühlen scheint, zeigt aber recht deutlich die Dimensionen, welche die Problematik mittlerweile angenommen hat.
Die Aktionäre glauben wieder an Tesla
Im Netz wird eifrig darüber diskutiert, ob für einen Abbau von Krankenstand denn nun Zuckerbrot oder Peitsche das geeignetere Mittel wären. Was Tesla sich noch einfallen lassen mag, lässt sich nur wohl abwarten. Die Aktionäre scheinen das Ganze aber eher gelassen zu sehen. Die Aktie des Unternehmens konnte sich am Freitag trotz der lebhaften Diskussionen um 2,5 Prozent bis auf 260,46 US-Dollar verbessern und damit schon in die Nähe des 52-Wochen-Hochs bei 271 Dollar gelangen.
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30.09.2024 - Matthias Eilenbrock
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