Tesla stört sich an Werbestickern der Gewerkschaft IG Metall und verschickt unschöne Mitteilungen an die Mitarbeiter aus Grünheide
Dürfen die das?
Beim Tesla-Werk in Grünheide wird im kommenden Jahr ein neuer Betriebsrat gewählt, und die Gewerkschaft IG Metall rührt dafür schon mal ordentlich die Werbetrommel. Das scheint dem Konzern aber so gar nicht zu gefallen und nun berichtet „Business Insider“ über Mahnschreiben an Angestellt mit drohendem Charakter.
Stein des Anstoßes sind Sticker, welche in Grünheide an Angestellte verteilt wurden. Darauf zu lesen sind Botschaften wie „Unsere Gesundheit ist wichtiger als die nächste Milliarde für Elon“. Über den Inhalt hat Tesla (US88160R1014) sich dabei nicht einmal beschwert. Dennoch sollen Mahnschreiben verschickt worden sein, bei denen Beteiligten an der Aktion mit fristloser Kündigung gedroht wird.
Tesla moniert in dem Schreiben offiziell „Verschmutzungen, Schmierereien und Beklebungen“ und weist auf hohe Kosten hin, die durch die Beseitigung entstünden. Man gibt sich also diplomatisch, auch wenn fraglich ist, ob eine außerordentliche Kündigung in einem solchen Fall schon berechtigt wäre. Auf der Gegenseite sieht man einen klaren Versuch von „Union Busting“, also dem bewussten Eingriff in den Wahlkampf der Gewerkschaften.
Die IG Metall widerspricht auch dem Vorwurf, dass die Sticker hohe Kosten verursachen würden, denn jene seien magnetisch und sollen sich so einfach entfernen lassen. Wenig Verständnis erfährt Tesla auch bei den Konkurrenten in Form von Volkswagen und Mercedes-Benz, wo der Wahlkampf der Gewerkschaften seit Jahrzehnten um guten Ton gehört.
Tesla tut sich keinen Gefallen
Für die Tesla-Aktie entsteht aus dem Vorfall erstmal keine direkte Gefahr. Allerdings ist es nicht der erste Bericht über zumindest fragwürdige Arbeitsbedingungen in Grünheide, und eben dort kämpft Tesla schwer mit dem Fachkräftemangel. Mit fragwürdigen Aktionen gegen die Mitarbeiter wirbt Tesla nicht unbedingt für sich selbst. Es wäre daher auch aus Anlegersicht wünschenswert, dass Tesla sich in Zukunft etwas mehr zurücknimmt und den Angestellten nicht wegen jeder Kleinigkeit mit fristloser Kündigung droht.
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25.08.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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