Tesla, VW, Daimler – Tesla zwischen Enttäuschung und Hoffnung
Tesla löst wohl Probleme mit der Giga-Factory in Grünheide
Der amerikanische Elektropionier Tesla wird nun auch mit dem Halbleitermangel konfrontiert. Ihre Lösung ist simpel und gleichzeitig enttäuschend. Chinesischer Markt straft Tesla für anhaltende technische Probleme ab. Die Aktie bricht daraufhin an der Wall Street ein.
Tesla (US88160R1014) soll Medienberichten zufolge die Probleme mit der Batteriezellenproduktion in Grünheide gelöst haben. Der amerikanische Elektropionier hat neue Anträge beim Landesamt für Umwelt in Berlin eingereicht. Diese waren nötig, da Tesla abweichend von den ursprünglichen Plänen auch die Herstellung der Batteriezellen in Grünheide plant. Mit den neuen Anträgen sollen die prognostizierten Probleme mit der Wasserversorgung des gesamten Firmengeländes gelöst werden.
Tesla plant in Grünheide die Produktion der neuen Generation der Batterietechnologie. Diese soll laut Branchenexperten eine 5 Mal höhere Energiedichte haben und das 6-fache Leistungsvermögen im Vergleich zur aktuellen Generation. Tesla veröffentlichte noch keine Daten über die neue Generation, was bei Elon Musks medialer Präsenz zumindest verwunderlich ist.
Der Produktionsbeginn für die Fabrik in Grünheide wurde derweil von Mai bis an das Ende des Jahres verlegt. In Zukunft möchte Tesla in der Giga-Factory 500.000 Fahrzeuge der Modelle 3 und Y produzieren. Trotz der ambitionierten Ziele holt die Realität die Kalifornier langsam ein. So kam es am chinesischen Markt zu einer erneuten Halbierung der Bestellungen.
Schon im Vormonat April halbierten sich die Bestellungen im Vergleich zum März. Von den 36.000 Bestellungen im März verblieben nur noch 9.800 Bestellungen im Mai. Die Aktie von Tesla geriet daraufhin an der Wall Street unter Druck und verlor 5 %.
China stellt den wichtigsten Markt für den E-Autohersteller dar. Insgesamt fallen 30 % des Gesamtumsatzes auf das chinesische Festland. Doch das Vertrauen der Kunden scheint stark zu sinken. Probleme mit Unfällen durch den Autopiloten, unkontrollierte abrupte Beschleunigungen und nicht funktionierende Bremsen sorgen sogar dafür, dass die chinesischen Behörden nun offiziell gegen Tesla ermitteln. Darüber hinaus trifft der Halbleitermangel nun auch Tesla. Doch anstatt wie VW (DE0007664039) oder auch Daimler (DE0007100000) die Produktion temporär auszusetzen und die Qualität der Produkte zu sichern, schlägt Tesla einen anderen Weg ein. Sie planen nun, das Model 3 und das Model Y ohne das Radarsystem auszuliefern. Dadurch entfallen allerdings viele Sicherheitsfaktoren der Assistenzsysteme. Die Assistenzsysteme werden zwar weiter funktionieren, doch durch die Steuerung über die Kameratechnik wird die Geschwindigkeit der Systeme limitiert. Ob das zum Zeitpunkt einer aktiven Ermittlung durch die chinesische Behörde und Sicherheitsbedenken der Kunden ein optimaler Zeitpunkt für eine Einschränkung der Sicherheitssysteme ist, ist stark anzuzweifeln.
Die Aktien von Tesla gewann im Handeln am Vormittag nach der schwachen nachbörslichen Kursbewegung am Vortag 1,97 % dazu und notieren zur Zeit bei 480,65 €. Damit korrigierten die Papiere nach dem Hoch bei 726,32 € im Januar bereits um 40 %. Trotz der Korrektur sind die Papiere damit nicht als günstig zu betrachten. Mit einem KGV von 935 sind sie nahezu astronomisch überbewertet. Wenn man die Kennzahlen von VW als Vergleichsmaßstab heranzieht, wäre eine realistische Bewertung eher im Bereich von 80-110 € anzusiedeln.
04.06.2021 - Felix Eisenhauer - fe@ntg24.de
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