Martina Merz will offenbar auf eine Abfindung nach ihrem Weggang von ThyssenKrupp verzichten
Für Anleger ist das keine schlechte Nachricht
Wie bereits vor einigen Tagen bekannt geworden ist, wird die derzeitige ThyssenKrupp-Chefin Martina Merz ihren Posten schon bald räumen. Das kam bei den Aktionären nicht besonders gut an, welche nun schon die nächsten Chaos-Tage bei dem ohnehin angeschlagenen Konzern befürchten. Die Managerin gibt sich bei ihrem Abschied aber offenbar bescheiden.
Wie die „Westdeutsche Allgemeine Zeitung“ am Freitag unter Bezug auf Unternehmensaussagen berichtete, will Martina Merz wohl auf eine Abfindung von ThyssenKrupp (DE0007500001) verzichten. Gängig ist bei Konzernen dieser Größenordnung, dass Führungspersonal mit Millionenbeträgen verabschiedet wird. Das passiert auch schon mal bei wenig erfolgreichen Managern wie Kasper Rorsted, der trotz rapide gesunkener Aktienkurse bei Adidas mit einer zweistelligen Millionensumme verabschiedet wurde.
Im Falle von Martina Merz ist es nicht so, als würden beschlossene Regelungen eine Abfindung grundsätzlich verhindern. Allem Anschein nach verzichtet die Managerin aber aus freien Stücken darauf. Daraus lässt sich ein charakterliches Urteil stricken, doch für die Anleger dürften vor allem die Einsparungen von Interesse sein. In der Bilanz schlagen die sich zwar kaum nennenswert nieder, doch gerade im Falle von ThyssenKrupp hilft derzeit jedes kleine Bisschen.
Der ThyssenKrupp-Aktie dürfte die Meldung eher nicht einen größeren Schub verleihen. Die Anleger warten hier viel mehr auf Neuigkeiten dazu, wie es mit der Stahlsparte nach dem Chefwechsel weitergehen soll. Die Analysten bleiben skeptisch und bescheinigen der Aktie ausgehend vom Schlusskurs am Freitag bei 6,50 Euro bestenfalls geringes Aufwärtspotenzial.
ThyssenKrupp: Tage der Ungewissheit
Mindestens bis zum erfolgten Wechsel an der Spitze dürfte die ThyssenKrupp-Aktie von vielen Fragezeichen begleitet werden und da bestenfalls den laufenden Seitwärtstrend fortsetzen. Mit größeren Sprüngen gen Norden ist erst dann zu rechnen, wenn die dringendsten Fragen der Aktionäre zufriedenstellend beantwortet werden können. Bis dahin dürfte es aber noch eine Weile dauern und der Verbleib auf der Seitenlinie erscheint da legitim.
02.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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