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Unverändert will ThyssenKrupp seine Grünstahl-Anlage in Duisburg fertigstellen und notfalls auch ohne Wasserstoff betreiben

Auch weitere Pläne von ThyssenKrupp sollen durchgezogen werden

NTG24 - Unverändert will ThyssenKrupp seine Grünstahl-Anlage in Duisburg fertigstellen und notfalls auch ohne Wasserstoff betreiben

 

Vor rund drei Wochen zog CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz den Umbau in der Stahlindustrie noch in Zweifel. Später ruderte er etwas zurück, ließ aber dennoch erkennen, dass er an einen schnellen Umstieg hin zu Wasserstoff nicht glaube. Für Verunsicherungen sorgten solche Äußerungen unter anderem bei den Anteilseignern von ThyssenKrupp, wird dort doch momentan an einer neuen Anlage für grünen Stahl gearbeitet.

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Jene soll auch weiterhin fertiggestellt werden. Das ist der vorab veröffentlichten Rede von CEO Miguel López zu entnehmen, über die unter anderem im „Handelsblatt“ berichtet wird. Trotz bestehender und neuer Herausforderungen halte ThyssenKrupp (DE0007500001) an dem Vorhaben fest, die erste Direktreduktionsanlage fertigzustellen. Anders als von Merz vorgeschlagen, soll CO2 dabei durch den Wechsel auf alternative Energieformen und nicht etwa durch CO2-Abscheidung und Speicherung im großen Stil eingespart werden.

Ob bei der Fertigstellung genügend grüner Wasserstoff vorhanden sein wird, das steht noch in den Sternen. ThyssenKrupp ließ aber wissen, dass der Betrieb grundsätzlich auch mit Erdgas möglich sei. Das wäre zwar nicht klimaneutral, doch würden die Emissionen gegenüber der aktuellen Hochofentechnologie dennoch um etwa 50 Prozent sinken. Die Inbetriebnahme sei daher von der tatsächlichen Situation bei der Wasserstoffversorgung nicht abhängig. Ob das Ganze auf diesem Wege wirtschaftlich wäre, scheint für den Moment nicht das Thema zu sein.

 

 

 

ThyssenKrupp bleibt seinen Vorhaben treu

 

Schätzungsweise 143.000 Tonnen Wasserstoff würde ThyssenKrupp jährlich für den Betrieb der Anlage benötigen. Es fehlt aktuell nicht nur an entsprechenden Kapazitäten bei Elektrolyseuren, sondern auch bei der Infrastruktur für den Transport des Kraftstoffs. Lösungen dafür befinden sich zwar in Vorbereitung, die Fertigstellung dürfte aber noch einige Jahre auf sich warten lassen. Selbst wenn die Verfügbarkeit sich bessern sollte, so wären die Preise für grünen Wasserstoff wahrscheinlich weiterhin ein nicht zu unterschätzendes Problem. ThyssenKrupp tut daher gut daran, auch einen (vorübergehenden) Betrieb mit Erdgas ins Auge zu fassen.

Abseits der Grünstahlanlage in Duisburg will der Konzern auch andere Pläne vorantreiben und ThyssenKrupp-Chef López sieht das aktuelle Jahr als ein „Jahr der Entscheidungen“ an. Die Stahltochter soll in ein Joint Ventures mit der Holding des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky überführt werden und für das Marinegeschäft befindet sich ein Spin-Off in Vorbereitung. Darüber hinaus sollen die Kosten weiter sinken.

Zu diesem Zweck will sich ThyssenKrupp von voraussichtlich 5.000 Angestellten verabschieden und weitere 6.000 Arbeitsplätze ausgliedern. Versprochen wird immerhin, diese Schritte möglichst sozialverträglich zu gehen und auf betriebsbedingte Kündigungen zu verzichten. Allerdings wird dies in der Rede lediglich als „Ziel“ ausgelobt und bekanntlich können Ziele auch verfehlt werden.

 

ThyssenKrupp zeigt sich fester

 

Die Anleger scheinen seit einer Weile schon neuen Mut zu schöpfen und eine Trendwende bei ThyssenKrupp nicht länger für ausgeschlossen zu halten. Seit September schon befindet die Aktie sich in einer Phase der Erholung. Um ansehnliche 67 Prozent konnte der Kurs sich in nur vier Monaten verbessern und am Montag ging es mit respektablen 4,66 Euro aus dem Handel. Offenbar wird der Kurs des Managements als richtig angesehen. Selbst in einem schwierigen Handelsumfeld am gestrigen Montag konnte das Papier um weitere 4,2 Prozent zulegen.

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Werbebanner DegussaDas Vorgehen von ThyssenKrupp wirkt dieser Tage pragmatisch und frei von (falschen) Illusionen. Das Unternehmen stellt sich den vielen Herausforderungen und macht Anlegern keine überzogenen Versprechen. Daraus ergeben sich zwar kaum Aussichten auf brachiale Gewinnsprünge. Zumindest scheint es aber einigermaßen wahrscheinlich, dass der Konzern seinen Tiefpunkt tatsächlich hinter sich gelassen haben könnte. Dabei könnte aber die Politik noch ein Wörtchen mitzureden haben, gerade auch mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl im Februar.

 

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28.01.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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Bewertungen, Kommentare und Fragen an den Redakteur

 

  • Frank Büker - 30.01.2025 19:09:54 Uhr

    Obwohl ich damals die Abfindung an genommen durch häufigen Krankenschein habe,hängt mein Herz immer noch an Thyssen Krupp Steel Europe. Hoffe das alle Beschäftigten bald zur Ruhe kommen werden. Ali Güzel und die anderen vertrauenleute von der IGM sind für euch da. Steht zusammen auf und wehrt euch. Macht euch wieder auf euch aufmerksam. Zusammen seit ihr stark,zeigt Lopez und Co wo der stahlhase läuft. LG Frank Büker ehmalig WBW1 Coillogistig.


 

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