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Einmal mehr enttäuscht ThyssenKrupp mit Zahlen und die Anleger reagieren mit einem Ausverkauf

Von einer Wende ist nichts zu sehen

NTG24 - Einmal mehr enttäuscht ThyssenKrupp mit Zahlen und die Anleger reagieren mit einem Ausverkauf

 

Seit einer gefühlten Ewigkeit verspricht ThyssenKrupp immer wieder, die Kurve irgendwann noch zu kriegen. Auch der aktuelle Vorstandsvorsitzende Miguel López redete des Öfteren davon, eine Transformation des altehrwürdigen Stahlkonzerns „kraftvoll“ voranzutreiben. Zu sehen ist davon bei den Zahlen aber leider nur wenig und die Anleger erlebten jüngst die nächste Enttäuschung.

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Im ersten Geschäftsquartal, welches dem kalendarischen Schlussquartal des vergangenen Jahres entspricht, fuhr ThyssenKrupp (DE0007500001) Verluste in Höhe von 314 Millionen Euro ein. Ein Jahr zuvor konnten noch 74 Millionen Euro an Gewinn verzeichnet werden. Der Konzern begründet das schwache Abschneiden mit weiter gesunkenen Stahlpreisen in Verbindung mit hohen Zinsen. Das habe dadurch geführt, dass rund 200 Millionen Euro an Abschreibungen verbucht werden mussten. Das Ebit halbierte sich in etwa auf nun 84 Millionen Euro.

Die Ergebnisse aus dem vergangenen Quartal hätten die Aktionäre vielleicht noch irgendwie verschmerzen können. Die Krone setzte ThyssenKrupp der schlechten Stimmung aber damit auf, dass auch die Prognose nach unten korrigiert wurde. Beim Umsatz wird für das laufende Geschäftsjahr nur noch in etwa das Niveau des Vorjahres angestrebt. Von Fortschritt ist da wenig zu sehen, auch wenn die Verantwortlichen davon sprechen, auf einem guten Weg zu sein. Angesichts der anhaltenden globalen Konjunkturschwäche habe man sich im ersten Quartal vergleichsweise robust entwickelt, so ThyssenKrupp-Chef López.

 

ThyssenKurpp kann die Aktionäre nicht trösten

 

Die Anteilseigner scheinen das aber etwas anders einzuschätzen. Darauf weist zumindest der Aktienkurs hin, der sich am Mittwoch in den freien Fall begab. Um 10,5 Prozent gab die ThyssenKrupp nach und fiel auf 4,94 Euro zurück. Kurz zuvor wurde mit 4,91 Euro ein neues 52-Wochen-Tief etabliert. Die Stimmung an den Märkten ist auf einen neuen Tiefpunkt abgerutscht. Den Anlegern ist es dabei nicht einmal zu verdenken, dass sie die ThyssenKrupp-Aktie nach enttäuschenden Zahlen und einer schwachen Prognose nun sehr stiefmütterlich behandeln. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass der Konzern die Erwartungen nicht erfüllen konnte.

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Die „FAZ“ redet gar schon davon, dass sich ThyssenKrupp einen Ruf als „Ankündigungsweltmeister“ erarbeitet habe. Doch trotz aller großen Versprechen ist dem Konzern in den letzten fünf Jahren nicht einmal im Ansatz eine Wende gelungen. Corona-Pandemie, Inflation und Konjunktur waren und sind in dieser Zeit natürlich bequeme Ausreden. Doch mit solchen bringt ThyssenKrupp die eigene Aktie auch nicht aus dem Kurskeller hinaus.

Gefragt sind endlich spürbare Verbesserungen bei den Zahlen, und solche sollte das Unternehmen nur dann in Aussicht stellen, wenn sie sich auch tatsächlich erreichen lassen. Sollte die Lage hingegen weiterhin schlecht aussehen, täte ThyssenKrupp gut daran, den Anlegern dies schon im Vorfeld zu eröffnen, und nicht erst bis zu den Zahlen zu warten, bis die nächste Enttäuschung verkündet wird. Denn eben damit hat der Konzern viel Vertrauen bei den Anteilseignern verspielt.

 

Finger weg?

 

Gerade nach den jüngsten Verlusten ist die ThyssenKrupp erstaunlich günstig zu haben. Die Marktkapitalisierung beläuft sich mittlerweile nur noch auf etwas mehr als drei Milliarden Euro, und das bei einem Umsatz von rund 38 Milliarden Euro im Jahr. Doch so verlockend dies auf den ersten Blick auch aussehen mag: ohne gewaltige Fortschritte oder wenigsten ein Update zur Zukunft der Stahlsparte lassen sich weitere Abwertungen kaum ausschließen.

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Werbebanner DegussaAuf das große Comeback können die Anleger natürlich weiterhin hoffen. Doch die Hoffnung allein ist eher selten ein guter Anlageberater. Nachdem sich bei ThyssenKrupp vermutlich schon etliche Investoren die Finger verbrannt haben, dürfte die Zurückhaltung in Zukunft nur noch höher ausfallen und jegliche Versprechend des Managements dürften mit größter Skepsis zur Kenntnis genommen werden. Mit anderen Worten: die kommenden Monate sehen für die Aktie düster aus.

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15.02.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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