
JP Morgan, Goldman Sachs – Zwischen schwachem US-Dollar und Volatilität
Schwacher US-Dollar könnte für die Weltwirtschaft zum Problem werden
US-Großbanken eröffnen die Berichtssaison in den USA. Die volatile Marktphase macht den Großbanken kaum zu schaffen und die Gewinne überraschen die Experten.
Die US-Großbanken eröffnen die Berichtssaison für das erste Quartal des Fiskaljahres 2025. JP Morgan Chase (US46625H1005) hat dabei überraschen gut abgeschnitten und konnte die Erträge um rund 8 % auf 45,3 Milliarden US-Dollar steigern und damit auch die Erwartungen des Marktes im Konsens übertroffen. Besonders überzeugend war die Entwicklung im Geschäft mit dem Aktienhandel, das getrieben von der hohen Volatilität an den Märkten zu Gewinngaranten wurde. Grund für die höhere Volatilität am Markt war das Hin und Her in der Zollthematik. Bankchef Jamie Dimon sprach davon, dass das Bankhaus gut gerüstet ist für alle möglichen Szenarien, die sich aus den aktuellen politischen Unsicherheiten ergeben. Der Gewinn pro Aktie stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 9 % auf 14,6 Milliarden US-Dollar.
Aufgrund der Unsicherheiten in der Zollthematik hat JP Morgan auch die Rückstellungen für die Risikovorsorge um 3,3 Milliarden US-Dollar angehoben. Diese Rückstellungen können im Krisenfall für potenzielle Kreditausfälle genutzt werden, um weitere Liquidität sicherzustellen. Der Markt wertet dies auch als Anzeichen, dass sich in den USA ein wirtschaftlicher Abschwung einstellen wird.
Schwacher US-Dollar könnte zum Problem werden
Der US-Dollar gilt seit Jahrzehnten als Reservewährung dies könnte sich nun aber ändern. Denn nach der Bekanntgabe der Zölle geriet der US-Dollar immer weiter unter Druck und der sonst schwächere Euro zeigt sich als krisensicherer und stabiler. Grund für den schwachen US-Dollar sind die Befürchtungen, dass Donald Trump durch seine Zölle für höhere Preise in den USA sorgt und dies sich schlussendlich auf den Konsum im Land auswirkt. Dieses könnte dann im schlimmsten Fall zu einer Rezession führen, was die US-Notenbank zu mehreren Senkungen des Leitzinsens zwingen würde. Was sich weiter negativ auf den US-Dollar auswirken würde.
Laut dem Devisenexperten Saravelos könnte eine Vertrauenskrise beim US-Dollar zu erheblichen Veränderungen bei den globalen Kapitalflüssen sorgen und dies würde zu unkontrollierten Wechselkursschwankungen führen. Dies würde dann wiederrum zu einem verstärkten Kapitalabfluss aus US-Vermögenswerten führen. Auf dieses Kapital sind die USA allerdings angewiesen, um die Schulden und das Leistungsdefizit zu überbrücken.
Goldman Sachs erhöht Rezessionswahrscheinlichkeit
Die US-Großbank Goldman Sachs (US38141G1040) geht davon aus, dass die aktuelle Zollpause nicht ausreicht, um die Kapitalmärkte zu stabilisieren. Bereits am zum Ende der Woche hat der US-Markt einen großen Teil der Gewinne, ausgelöst durch die Bekanntgabe der Zollpause, wieder abgegeben. Die Analysten von Goldman gehen davon aus, dass die Indizes weiter fallen werden, da auch die Zölle weiterhin deutlich höher als vor der Amtszeit von Donald Trump sind.
Durch die Zölle haben sich auch die Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft deutlich verschlechtert. Besonders spürbar war dies durch einen Rückgang bei der Produktionstätigkeit und den Auftragseingängen Ende März. Zwar hat man die Wahrscheinlichkeit einer Rezession in den USA nach der Zollpause auf 45 % nach unten korrigiert, doch historisch gesehen handelt es sich hierbei um einen signifikanten Wert.
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16.04.2025 - Christian Teitscheid
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