Druck auf Tesla steigt: Beschäftigte verlassen die Gigafactory in Grünheide
Ungleiche Löhne und Fachkräftemangel
Die Unzufriedenheit der Beschäftigten innerhalb der Gigafactory im brandenburgischen Grünheide wächst. Mitarbeiter des Tesla-Werks würden das Unternehmen aufgrund ungleicher Löhne verlassen. Angekündigte Stellenstreichungen sollen die Fabrik in Deutschland jedoch nicht betreffen.
Innerhalb der größten Elektroauto-Fabrik Deutschlands wächst die steigende Unzufriedenheit unter den Mitarbeitern und setzt Tesla (US88160R1014) zunehmend unter Druck. Wie aus einem Spiegel-Interview mit der Gewerkschafterin Birgit Dietze hervorging, würden immer mehr Arbeitnehmer Elon Musks Gigafactory verlassen und teilweise zu ihren ehemaligen Arbeitgebern zurückkehren.
Als Grund nennt die Gewerkschafterin unter anderem ungleichen Löhne. Neueingestellte sollen teilweise besser bezahlt werden als andere Mitarbeiter, was vor allem am großen Fachkräftemangel in der Region liege, vor dem Tesla ebenfalls nicht verschont bleibe. „Bei der Anwerbung wird bereits beim Gehalt nachgebessert. Die Folge: Bei gleicher Arbeit und Qualifikation gibt es Unterschiede“, so die Bezirkschefin der IG Metall Berlin-Brandenburg-Sachsen. Somit mache sich das Zähneknirschen innerhalb des Unternehmens zunehmend bemerkbar.
Elon-Musk unter Zugzwang
Den steigenden Druck durch die unzufriedenen Beschäftigten wie auch die Inflation bekommt Unternehmer Elon Musk nun deutlich zu spüren. Laut Dietze bleibe Tesla nichts anderes mehr übrig, als die Gehälter zukünftig kräftig anzuheben: „Wir glauben auch, dass Musk dem Betriebsrat eine Vereinbarung zu den Löhnen gewähren wird, allein als Zeichen: Eine Gewerkschaft braucht hier keiner. Das ist Augenwischerei.“
Musk sieht sich derzeit zudem mit Vorwürfen missbräuchlicher Verwendung sozialer Medien konfrontiert. Sein Konzern solle in den Jahren 2017 und 2018 eine PR-Firma damit beauftragt haben, Beschäftigte aus den USA auf Facebook zu überwachen, welche sich über unfaire Arbeitsbedingungen geäußert und dabei über die Gründung einer Gewerkschaft diskutiert hätten, so CNBC.
20.06.2022 - Nadine Kurch - nk@ntg24.de
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