Update Musterdepot Konservativ
Update zum Musterdepot Konservativ von 28.07.2019
Gegenüber der Vorwoche legte das Depot Konservativ um 0,4% zu und weist damit seit Auflage am 26.02.2019 nun auf Schweizer Franken-Basis eine Kursperformance (ohne Berücksichtigung von Dividendenzahlungen) von 3,6% auf.
Positive Performance-Beiträge lieferten in den zurückliegenden Tagen vor allem ASML (NL0010273215 / + 2,8 %), VOLKSWAGEN VZ. (DE0007664039 / + 2,5 %), MICROSOFT (US5949181045 / + 2,4 %) und ADIDAS (DE000A1EWWW0 / + 2,1 %).
ASML und MICROSOFT profitierten weiterhin von ihren überraschend gut ausgefallenen Zahlen zum 2. Quartal 2019 (wir berichteten bereits in den zurückliegenden Ausgaben des Züricher Trends sowie in unseren Börse To Go-Tagesreports).
Ebenso überraschte VOLKSWAGEN am 25.07. mit der positiven Ergebnismitteilung, dass man im 1. Halbjahr 2019 (ganz entgegen z.B. der Gewinnwarnung von Daimler) dem allgemeinen Konjunkturdruck an globalen Automobilmärkten sehr gut Stand gehalten habe. So wurde bei einem 4 %igen Umsatzanstieg der Reingewinn gleich um 8 % ausgebaut. Auch die weiteren Rückstellungen für die Dieselabgasaffäre fielen im 1. Halbjahr 2019 um rd. 700 Mio. EUR niedriger aus als noch im 1. Halbjahr 2018.
ADIDAS, bei denen bereits die Zahlen zum 1. Quartal sehr positiv überraschten, werden ihr Halbjahresergebnis erst am 08.08. präsentieren. Die Analysten erwarten hier für das 2. Quartal 2019 mehrheitlich einen Umsatzanstieg von rd. 5,5 % sowie eine Reingewinn-Steigerung von rd. 11% gegenüber dem Vorjahr.
Hauptverlierer der vergangenen Woche war hingegen die Aktie des Luxusmoden-Konzerns KERING (FR0000121485 / - 10,2 %). Bei dem publizierten Umsatz- (+ 19%) sowie Reingewinn-Anstieg (+ 25%) des 1. Halbjahres 2019 blieb vor allem die Umsatzausweitung leicht hinter den Analysten-Erwartungen zurück. Gerade der Umsatz von Kering's Kernmarke Gucci (rd. 60% des Konzernumsatzes) schwächte sich im 2. Quartal überraschend stark auf "nur" noch + 13% gegenüber dem Vorjahr ab. Vor allem in den USA, die aktuell rd. 18% zum Konzernumsatz von Kering beisteuern, ließ das Geschäft mit Gucci-Moden im 2. Quartal merklich nach.
Stärke Kursabschläge gab es auch bei den schweizerischen Titeln SIKA (CH0418792922 / - 4,5%) und SWATCH (CH0012255151 / -3,5 %). Während wir schon in der Vorwoche das weiter, wenn auch deutlich gebremst rückläufige Geschäft von SWATCH im 1. Halbjahr kommentierten, legte SIKA seine Zahlen erst am 25.07. vor. Diese blieben insgesamt hinter den Analystenerwartungen zurück (Umsatz + 8%, Reingewinn nur + 4% ggü. Vorjahr). Genauso enttäuschend wie der unterproportionale Anstieg des Reingewinns fiel auch der im 2. Quartal 2019 nur noch magere 2% betragende organische Umsatzanstieg (d.h. ohne Neuakquisitionen) aus. SIKA begründet dies mit nachlassender Konjunktur in beiden Kernsparten der Bau- sowie Automobil-Chemikalien. Der Konzern-Vorstand nimmt daher nun auch von seiner bisherigen 2019er Jahresprognose relativ zum Umsatz überdurchschnittlicher Gewinnsteigerungen sowie entsprechender Margenausweitungen Abstand.
Angesichts eines kurz-/mittelfristig somit gerade nun für SWATCH und SIKA nur als begrenzt einzustufenden Kurspotenzials stellen wir beide Aktien trotz noch nicht erreichter Stop Loss-Marken daher nun zum Verkauf.
Unsere Neuaufnahmen gegen dies beiden Verkäufe sind LONZA (CH0013841017) und PHILIPS (NL0000009538).
Die am 24.07. vorgelegten Halbjahreszahlen von LONZA wurden von Analysten wie Anlegern sehr positiv aufgenommen. Gegenüber dem 6,5% betragenden Umsatzanstieg konnte der Reingewinn sogar um knapp 10% ausgebaut werden. LONZA, ein Weltmarktführer in der Herstellung von Nahrungszusatzstoffen, Pflege- und Pharmazie-Chemikalien kündigte zudem an, dass der Geschäftsverlauf im 2. Halbjahr 2019 deutlich besser als abschneiden sollte, als noch im abgelaufenen 1. Halbjahr. Dies steht ebenfalls in klarem Kontrast zum verhaltenen Ausblick der wesentlich konjunkturanfälligeren SIKA. Damit stellt ein Kauf von LONZA gegen SIKA aktuell in unseren Augen eine ideale Tauschgelegenheit im Sektor der Spezialchemie dar.
Auch unsere zweite Neukauf-Empfehlung, PHILIPS, präsentierte am 23.07. hervorragende Ergebniszahlen, die sofort reihenweise Kursziel-Heraufstufungen diverser Analysehäuser nach sich zogen. Der 6%ige Umsatzanstieg bei Philips wurde durch den 40%igen Reingewinn-Anstieg des laufenden Geschäfts im 2. Quartal 2019 weit übertroffen. Philips profitierte hierbei nicht nur von dem schon vor Jahren eingeleiteten Umbau zu einem reinen, weltführenden Entwickler medizinischer Bildgebungs- und Diagnostik-Verfahren. Auch das seit Jahren ebenfalls konsequent vorangetriebene Profitabilitätssteigerungs-Programm durch operative Kostensenkungen sowie zügige Produktinnovationen trugen ihr Übriges zum starken Gewinnsprung des 2. Quartals bei. In dieser Verfassung, die auch nur zu Recht mit dem jetzigen Chartausbruch auf ein neues Allzeithoch korrespondiert, ist Philips künftig fraglos eine interessante Aktie für jedes konservativ ausgerichtete Anlegerdepot.
28.07.2019 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de
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