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LVMH, LONZA: Strategiedepot Aktien Konservativ

Update zum Strategiedepot Aktien Konservativ 26.01.2020

NTG24 - LVMH, LONZA: Strategiedepot Aktien Konservativ

 

In einem weltweit anhaltend freundlichen Aktienmarktumfeld konnte in der zurückliegenden Woche bis zum Börsenschluss 24.01. das Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV weiter zulegen, und befestigte sich um + 0,9 %. Die Performance des Depots beläuft sich nunmehr seit Initiierung am 26.02.2019 auf Währungsbasis Euro auf + 18,3 %. In Schweizer Franken-Umrechnung beträgt die Depotrendite seit dem Startdatum + 11,2 %.

Anhaltend wurden die globalen Aktienmärkte vor allem von weiteren leichten geo- und handelspolitischen Entspannungssignalen (USA-Konflikte gegenüber China und Iran) wie auch dem insgesamt sehr erfreulichen Start der Unternehmensberichtssaison zum 4. Quartal 2019 in den USA begünstigt. Per 24.01. hatten bislang 17 % der S&P 500 Index-Unternehmen ihre Zahlen zu 4. Quartal 2019 präsentiert, und hierbei 67 % den Umsatz- und 73 % den Gewinnschätzungs-Konsens der Analysten übertroffen. Der Anteil positiver Gewinnüberraschungen liegt damit aktuell zwar nur leicht über dem zurückliegenden 5 Jahres-Durchschnitt von 72 %. Hingegen übertreffen die positiven Umsatzüberraschungen – und dies ist grundsätzlich ein eher tragfähigerer Indikator für die Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftsstabilität und Unternehmensgeschäftslage – den nur bei 59 % liegenden 5 Jahres-Durchschnitt momentan deutlich.

Dagegen beeinflusste die epidemische Ausbreitung des Corona-Virus in China (mit erstem Auftreten auch in Auslandsstaaten) das allgemeine Geschehen an den Aktienmärkten erst am heutigen 27.01. zum ersten Mal signifikant negativ. Zu dieser Sachlage und den voraussichtlichen Implikationen für die globalen Aktienmärkte ist jedoch folgendes festzuhalten:

Bereits jetzt wird der Corona-Virus von medizinischen Experten insgesamt als deutlich ungefährlicher eingestuft, als der ebenfalls zu Familie der Corona-Viren gehörende, damals jedoch unter Menschen erstmals auftretende und medizinisch zudem als hoch aggressiv bezeichnete SARS-Virus mit Epidemieausbruch 2002/03 ebenfalls in China. Den Corona-Virus, dessen mögliche Mutationsrate nach bisherigen Erkenntnissen auch deutlich geringer ist als beim SARS-Virus, betrachten Mediziner derzeit daher als lebensbedrohlich nur für Menschen mit einer herabgesetzten Immunabwehr, z.B. aufgrund von Vorerkrankungen, genetischen Voraussetzungen oder in höheren Altersstufen. Belegt wir dies auch durch die bislang (nach offiziellen Zahlen) deutlich geringere Mortalitätsrate beim Corona-Virus (bislang 80 Tote bei 2800 Infektionen = Mortalitätsrate von 2,9 %), während die gesamte SARS-Epidemie 8100 Infektionen mit 770 Todesopfern auslöste (= Sterberate von 9,5 %). Zudem prognostizierten Immunologen bislang auch einhellig, dass nach den Vorerfahrungen der SARS-Epidemie ein Impfstoff gegen den Corona-Virus nun wohl wesentlich schneller entwickelt werden könnte als gegen den SARS-Virus. Hinzu kommt, dass die chinesische Regierung die Ausbreitungswahrscheinlichkeit durch proaktive Ein- / Ausreisestopps sowie Schaffung neuer Krankenhauskapazitäten nun erheblich transparenter und konsequenter bekämpft, als das in 2002/03 noch bei der SARS-Epidemie der Fall war.

Aus heutiger Sicht schließen wir uns daher den medizinischen Prognosen an, die das gesamte künftige Ausmaß einer Corona-Viren-Epidemie/Pandemie (zumindest gemessen an der Zahl potenzieller Todesopfer) als voraussichtlich geringer als bei der SARS-Epidemie in 2002/03 einstufen. Nichtsdestoweniger sind bei einer Fortsetzung der jetzigen Epidemie in 2020 natürlich Wirtschaftswachstumseinbußen vor allem in China sowie auch in anderen Teilen Asiens zu befürchten, was als Vorboten hierfür bereits jetzt vor allem die Tourismus-/Luftverkehrs- und Luxusgüterbranche zu spüren bekommt. Die globalen Aktienmärkte sollten auch diesen Effekt jedoch performanceseitig künftig wesentlich besser wegstecken können als noch in 2002/03, da die Aktienmärkte damals noch zusätzlich mit den ökonomischen und politischen Folgewirkungen des Internetblasen-Crashs wie auch der USA-Terroranschläge vom 11.09.2001 zu kämpfen hatten.

Bedingt durch die Ausbreitung des Corona-Virus gab in der letzten Woche die Position des weltgrößten Luxusgüterkonzerns LVMH (FR0000121014) mit - 5,2 % im Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV am stärksten nach. Unsere derzeit bei 374,90 EUR gesetzte Stop Loss-Marke behalten wie vorläufig bei.

Für einen fulminanten Aktienkurssprung von + 8,2 % sorgte dagegen die Ergebnisvorlage des Schweizer Spezialchemiekonzerns LONZA (CH0013841017) zum 4. Quartal 2019.

 

Chart: LONZA gegen SMI-Index

 

Chart: Lonza gegen SMI-Index  

Mit den Ergebniszahlen zum 4. Quartal, die wir bereits am 23.01. ausführlich kommentierten, bewies der weltführende Schweizer Hersteller von Basischemikalien für Pharmazeutika und Nahrungsmittel eine hochgradige Geschäftsstabilität, wie sie im aktuell immer noch sehr verhaltenen globalen Konjunkturumfeld nur die wenigsten Analysten und Investoren erwartet hatten. Denn während der Umsatz im Gesamtjahr 2019 um 6,8 % zulegte und damit seine Wachstumsrate des 1. Halbjahres (+ 6,4 %) sogar noch weiter beschleunigte, konnte der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) in 2019 deutlich überproportional um + 15,4 % sowie der Nettogewinn gar um + 15,8 % ausgebaut werden. Vor allem die Kernsparte des Bereichs Pharma- und Nahrungsmittelzusätze, die aktuell rd. 60 % des Konzernumsatzes ausmacht, wuchs mit einer Umsatzausweitung um 11 % deutlich überdurchschnittlich und wies zudem mit einer operativen Marge vor Abschreibungen (EBITDA-Marge) von fast 33 % eine deutlich über dem Konzerndurchschnitt (27,4 %) liegende Profitabilität auf. Auch bilanziell ging Lonza aus dem sehr erfreulichen Geschäftsverlauf in 2019 deutlich gestärkt hervor. So konnte die Rendite des investierten Gesamtkapitals (ROIC) im abgelaufenen Geschäftsjahr gleich von 8,0 % auf 9,1 % gesteigert werden. Auch der Nettoverschuldungsgrad wurde zugleich vom 2,3-Fachen auf nur noch das 1,8-Fache des EBITDA abgebaut.

Vor diesem Hintergrund verwundert auch der längerfristige Optimismus der Konzernvorstands bis Ende 2022 nicht. Er geht in diesem Zeitraum von einer weiteren Steigerung der operativen EBITDA-Marge von 27,4 % auf 30,5 % aus, und erwartet, dass dieser fortgesetzte Profitabilitätszuwachs gleichzeitig auch von einer Umsatzausweitung um + 17 % begleitet wird. Angesichts dieses absehbar ungebrochenen Wachstumstrends von Lonza bleibt die Aktie auch weiterhin einer Kernposition in unserem erfolgreich gemanagten Strategiedepot AKTIEN KONSERVATIV.

 

 

27.01.2020 - Matthias Reiner - mr@ntg24.de

 

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