VW muss keinen Schadenersatz zahlen – drosselt aber vorübergehend die Produktion
Teilmangel aus Slowenien beeinträchtigt die weltweite Produktion
VW erzielt vor Gericht einen Zwischenerfolg und muss Schweizer Autobesitzern im Zuge des Dieselskandals keinen Schadenersatz zahlen. In Wolfsburg fallen aufgrund von Teilemangel erste Schichten aus.
Eine Sammelklage von rund 2000 Besitzern von Dieselfahrzeugen des VW-Konzerns (DE0007664039) ist in der Schweiz gescheitert. Damit gehen die Schweizer Autobesitzer in Folge des Dieselskandals leer aus und erhalten keine Entschädigungszahlung. Im Vorfeld hatten die Kläger auf eine Entschädigung zwischen 1600 und 5000 Euro gehofft. Tatsächlich sind die Schweizer damit eine der wenigen Nationen, die im Zuge der VW-Affäre nicht entschädigt werden.
Die Sammelklage wurde von einer Berliner Anwaltskanzlei durchgeführt. Diese verzichtet nach dem Scheitern einer Klage eines deutschsprachigen Besitzers laut Medienberichten darauf, die Sammelklage weiter voranzubringen. Grund hierfür sind unter anderem die hohen Kostenvorschüsse.
VW hat bereits fast 40 Milliarden Euro für die Entschädigungszahlungen und Prozesskosten auf der Welt ausgegeben. Bereits im Jahr 2018 erhielten deutsche Fahrzeugbesitzer nach der der erfolgreichen Sammelklage der deutschen Verbraucherzentrale zwischen 1350 und 6257 Euro. Entschädigt wurden damals fast 260.000 Personen.
Wolfsburger VW-Werk steht erstmal still
VW muss aufgrund fehlender Motorenteile aus Slowenien die Produktion im Hauptwerk in Wolfsburg drosseln. In den nächsten Wochen könnten sogar einige Schichten ausfallen. Auch in den Werken in Osnabrück und in Emden wurde ab dem heutigen Tag die Produktion gedrosselt. Weitaus schlimmer scheint die Lage bei VW in Portugal zu sein. Das Werk in der Nähe von Lissabon hat angekündigt, die Montage sogar für bis zu 2 Monate zu stoppen.
Grund für die fehlenden Motorenteile ist das Hochwasser in Slowenien, von dem mehrere Zulieferer betroffen waren. Nun fehlen VW Zahnkränze für den Antriebsstrang. Die Elektroauto-Produktion ist also von dem Teilemangel nicht betroffen. VW will in Wolfsburg abwechseln alle vier Montagestrecken drosseln. Es werde dabei allerdings nie das ganze Werk stillstehen, sondern nur einzelne Schichten pausieren. Der gedrosselte Produktionsplan hat erstmal eine Gültigkeit von drei Wochen.
Intern geht man davon aus, dass man die Lage bis Ende September wieder im Griff haben wird und im letzten Quartal des Jahres wieder den normalen Produktionsplan verfolgen kann. Dieser sieht bis 2027 sogar elf neue Elektromodell vor, die auf den Markt kommen sollen und das, obwohl die Begeisterung für die E-Modelle gerade in Deutschland in den letzten Monaten stark abgenommen hatte. Dazu trugen auch die langen Lieferzeiten und die reduzierte Kaufprämie dazu bei. Zudem hat VW im Gegensatz zu anderen Anbietern wie Tesla (US88160R1014) die Preise in den letzten Monaten nicht gesenkt und lehnt dies auch weiterhin kategorisch ab.
Volkswagen AG Vz.-Aktie: Kaufen oder verkaufen?
Die neuesten Volkswagen AG Vz.-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Volkswagen AG Vz.-Aktionäre. Lohnt sich aktuell ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen?
Konkrete Empfehlungen zu Volkswagen AG Vz. - hier weiterlesen...
11.09.2023 - Felix Eisenhauer
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)