VW enttäuscht mit Zahlen, Tesla verschiebt Produktionsbeginn in Grünheide, Mercedes Benz weiter nicht im Fokus
Auslieferungszahlen von Volkswagen fallen schlechter als erwartet aus
Lieferengpässe bei Halbleitern beschränkt weiter den Absatz in der Autoindustrie. VW-Absatz sinkt in einigen Sektoren um fast 25 %. Tesla muss derweil weiter auf den Produktionsstart in Grünheide warten.
Das Konzern-Konglomerat VW (DE0007664039) präsentierte am heutigen Tag die Auslieferungszahlen für den Januar und diese fielen sogar noch schwächer als erwartet aus. Unter dem Strich sank die Auslieferung des Gesamtkonzerns um 15,2 % auf 699.500 Fahrzeuge. Dabei gibt es große regionale Unterschiede. Während im westeuropäischen Heimatmarkt die Auslieferungszahlen nur um 3,9 % sanken, vielen die Zahlen im wichtigsten Absatzmarkt in China dramatischer aus. Insgesamt ging der Absatz im chinesischen Markt um 18 % zurück.
Als einzige Marke des Konzerns konnte wieder die Luxusmarke Porsche überzeugen. Ihr war gelungen, den Absatz trotz der Lieferengpässe auf Vorjahresniveau zu halten. Dies ist aber auch der Tatsache geschuldet, dass Volkswagen die Produktion bei Engpässen hierarchisch im Bezug auf die Marge ordnet. Dabei wird Porsche mit einer Marge von circa 15 % als erstes bedient, erst dann folgt Audi und schließlich die VW-Kernmarke.
Positiv ist zudem das Nutzfahrzeuggeschäft der Tochter Traton. Durch den Zukauf der US-Marke Navistar stiegen die Auslieferungszahlen um 21 %.
Um den Lieferengpässen entgegenzuwirken, nimmt VW nun den e-Up wieder in das Produktportfolio auf. VW hatte den Kleinwagen aus dem Programm genommen, da der Konzern mit den zahlreichen Bestellungen nach der vom Staat finanzierten Kaufprämie für Elektrofahrzeuge nicht hinterherkam. Die Bestellungen wurden in den letzten 1,5 Jahren abgearbeitet, sodass wieder Kapazität für Neubestellungen zur Verfügung steht.
Die Aktie von Volkswagen hielt sich heute stark in einem gespaltenen Markt. Schlussendlich ging der Titel mit einem Plus von 1,68 % bei 188,92 € aus dem Handel an der Deutschen Börse. Der Titel konnte sich in der letzten Woche wieder etwas erholen und scheint nun langsam wieder Anlauf auf die 200 €-Marke zu nehmen. Aus fundamentaler Sicht ist VW, vor allem bei den jetzigen günstigen Kursen eine Überlegung wert. Allerdings sollten Investoren nicht mit rapiden Kurssprüngen rechnen, da der Elektro-Hype an den Börsen weiter nicht auf die traditionsreichen Hersteller wie VW und Mercedes-Benz (DE0007100000) überspringt.
Produktionsstart in Grünheide weiter verschoben
Eigentlich sollten bereits Mitte 2021 die ersten Modelle in der neuen Gigafactory in Grünheide bei Berlin vom Band rollen, doch die Eröffnung verzögert sich weiter. Noch immer fehlt die endgültige Genehmigung des Landes Brandenburg, diese wird voraussichtlich auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Auch zwei Jahre noch Baubeginn wird immer weiter mit Umweltschützern über den Wasserverbrauch der Fabrik gestritten. Zudem sieht der Wasserverband die ausreichende Lieferung von Wasser für Tesla (US88160R1014) nicht gewährleistet. Allerdings hat auch der Musk-Konzern seinen Teil dazu beigetragen, dass sich das Genehmigungsverfahren weiter in die Länge zieht. Zum einen hat Tesla die Bauabsichten für die angegliederte Batteriefabrik erst nach 6 Monaten eingereicht, zum anderen seien Antragsunterlagen zu Beginn unvollständig gewesen.
Die Aktie von Tesla schwang das Pendel nach der Eröffnung der Wall Street in die andere Richtung aus. Unter dem Strich steht zum Handelsschluss in Deutschland ein Kursverlust von 1,7 % zu Buche.
11.02.2022 - Felix Eisenhauer
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