
Nvidia wird günstiger, Nel ASA bleibt bescheiden, Volkswagen muss weiter vertrösten und Fragezeichen bei Palantir
Die Stimmung bei diesen Aktien scheint sich einzutrüben
Stets und immer gibt es an den Märkten Aktien, welche besonders viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. In der Regel ist das der Fall, weil auf besonders hohe Renditechancen gesetzt wird. Seit es aufgrund einer laufenden Rallye oder möglicher Comeback-Chancen. Doch gibt es dabei immer auch Phasen, in denen die Zuversicht immer mehr zu weichen scheint.
Eben das lässt sich nun schon seit ein paar Wochen bei Nvidia (US67066G1040) beobachten. Seit das Unternehmen die Quartalszahlen für das Schlussquartal des vergangenen Jahres meldet, scheint beim Aktienkurs etwas die Luft raus zu sein. Zwar konnten 2024 wieder einmal neue Rekorde geschrieben werden und damit soll es in diesem Jahr auch munter weitergehen. Doch das Tempo beim Ausblick konnte die Anleger nicht recht überzeugen.
Fast schon sinnbildlich steht die Nvidia-Aktie dafür, dass die Euphorie rund um KI doch spürbar nachgelassen hat. Die ganz große Wachstumsphase scheint erst einmal vorbei zu sein und nun stellen sich immer mehr Unternehmen die Frage, wie sich mit KI eigentlich Geld verdienen lässt. Die teuerste und beste Hardware von Nvidia scheint dafür nicht unbedingt notwendig zu sein, wofür KI-Modelle wie DeepSeek als Beweis herangezogen werden. Die latenten Zweifel beförderten die Nvidia-Aktie vom Rekordhoch bei 153,13 US-Dollar bis auf 117,70 Dollar am Wochenende zurück.
Nel ASA: War das schon alles?
Zur Kategorie der Comeback-Kandidaten dürfte zweifellos die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) zählen. Der norwegische Wasserstoff-Spezialist freute sich kürzlich über eine ganze Reihe guter Neuigkeiten. Samsung E&A steigt als größter Einzelaktionär ein, Deutschland bringt zusätzliche Schulden für die Infrastruktur in Rekordausmaßen auf den Weg und dazu gab es den einen oder anderen frischen Auftragseingang.
Angesichts entsprechender Schlagzeilen ist es aber doch etwas enttäuschend, dass die Aktie sich lediglich bis auf 0,32 Euro im Hoch verbessern konnte. Nach kurzen Phasen der Zuversicht ging es dann wieder bis auf 0,26 Euro zum Wochenende zurück. Das sind zwar knapp 30 Prozent mehr als vor einem Monat. Im langfristigen Chart fällt das aber kaum weiter auf und ein richtig klarer Durchbruch ist noch nicht zu erkennen.
Volkswagen will alles besser machen
Bei Volkswagen (DE0007664039) könnten die Aktionäre ebenfalls nur hoffen, dass die schwierige Ausgangslage sich eines Tages aufhellen wird. Solche Träumereien konnten die Aktie zwar zuletzt wieder über 100 Euro befördern und am Freitag konnte diese Linie trotz Kursverlusten auch verteidigt werden. Echtes Rallye-Feeling kommt aber ebenfalls nicht auf, und das aus guten Gründen.
Volkswagen hat sich für die Zukunft viel vorgenommen. Mit einer Modelloffensive soll der chinesische Markt zurückerobert werden und in Europa gedenken die Wolfsburger, mit preisgünstigen Autos aus der Einstiegsklasse den E-Auto-Markt zu erobern. Das klingt gut und schön, ist aber leider nur ein mögliches Zukunftsszenario. Erst 2026 wird mit Neuveröffentlichungen wie dem ID.2 gerechnet, die einen größeren Impact haben könnten. Der ID.1 soll sogar erst 2027 erscheinen. Bis dahin wird der Konkurrenz in einigen Bereichen schlicht das Feld überlassen.
Dämpfer für Palantir?
Palantir (US69608A1088) vereint mit Rüstung und KI gleich zwei Segmente, die an der Börse recht freundlich behandelt werden. Vom jüngsten Boom blieb der US-Konzern aber weitgehend ausgenommen, da vornehmlich europäische Rüstungskonzerne als potenzielle Profiteure der Hochrüstung angesehen werden. Derweil scheint die US-Regierung eher nach Wegen zu suchen, um die Ausgaben in diesem Bereich zu drücken. Entsprechende Pläne wurden kürzlich vorgesehen und sie enthalten die Streichung von rund einer halben Milliarde Dollar aus dem Verteidigungsbudget.
Diesen Kurs könnte das Pentagon noch fortsetzen. Wie weit Palantir davon betroffen sein mag, ist noch immer nicht bekannt. Kein Geheimnis ist jedoch, dass der Software-Konzern immer wieder schwer von Regierungsaufträgen profitieren konnte. Genau deshalb steht ein kleines Fragzeichen über den weiteren Aussichten und vermutlich auch deshalb gibt es aktuell keine neuen Kursrekorde mehr zu sehen. Das letzte Hoch erreichte Palantir Mitte Februar bei 125,41 Dollar. Per Handelsschluss am Freitag standen nur noch 90,96 Dollar auf dem Ticker.
Es geht nicht immer aufwärts
Hoffnungen und Träume können eine Aktie zwar in luftige Höhen bewegen. Um sich dort zu halten, braucht es aber früher oder später auch fundamentale Argumente. Fehlt es daran, ereignet sich schnell genau das, was wir bei den hier erwähnten Aktien zu sehen bekommen. Es werden Gewinne mitgenommen und ohne positive Neuigkeiten wirkt dies nicht selten ansteckend. Von einem (neuerlichen) Crash lässt sich dabei in diesen Fällen noch nicht reden. Die nächste Rallye wird aber wahrscheinlich nicht ohne überzeugende Neuigkeiten gestartet werden.
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24.03.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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