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Porsche sorgt für neue Hoffnung bei den Anlegern von Varta, doch mancher Beobachter sieht den beabsichtigten Einstieg auch skeptisch

Ist das der Befreiungsschlag für Varta?

NTG24 - Porsche sorgt für neue Hoffnung bei den Anlegern von Varta, doch mancher Beobachter sieht den beabsichtigten Einstieg auch skeptisch

 

Vor dem Wochenende sorgte die abgestürzte Varta-Aktie noch einmal für viel Aufsehen an den Märkten. Das Papier konnte um 19,1 Prozent bis auf 10,59 Euro zulegen und damit den größten Kurssprung innerhalb eines Tages in der Geschichte des Batterieherstellers aufs Parkett legen. Ausschlaggebend dafür war die Meldung, dass Porsche Interesse am E-Auto-Batteriegeschäft des Konzerns zeigt.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeObschon diesbezüglich noch nichts in trockenen Tüchern ist, scheint an der Börse schon der Befreiungsschlag für Varta (DE000A0TGJ55) gefeiert zu werden. Verhandelt werden soll über einen Einstieg von Porsche in die Tochter V4Drive. Sollte man sich einigen könnten, so ist geplant, das Tochterunternehmen zunächst auszugliedern und dann Porsche mit einer Kapitalerhöhung zur Mehrheitseignerin aufstreben zu lassen. Genaue finanzielle Eckdaten zu einem solchen Deal wurden bisher noch nicht vorgelegt.

Die Erwartung ist aber, dass Varta ein hübsches Sümmchen einfahren wird, mit dem der strauchelnde Konzern endlich wieder zurück in die Spur finden kann. Der Analyst Robert-Jan van der Horst ist diesbezüglich jedoch skeptisch. Das „Handelsblatt“ zitiert ihn mit den Worten, dass kein Euro direkt Varta zukommen werde. Es handele sich bei den Plänen um eine Kapitalerhöhung für das Tochterunternehmen, weshalb es nicht als finanzieller Befreiungsschlag für Varta selbst anzusehen sei. Mit dieser Argumentation werden auch die enormen Kurssteigerungen vom Freitag als überzogen angesehen.

 

Varta: Es bleiben viele Fragezeichen

 

Abschließend einschätzen lassen sich die Chancen für Varta nicht. Das liegt nicht nur daran, dass keinerlei konkrete Summe für den Einstieg von Porsche kommuniziert wurde. Es steht auch noch in der Schwebe, ob es dazu überhaupt kommen wird. Unternehmensangaben zufolge hängt das noch von so mancher Detailfrage ab. Unter anderem soll Porsche die Bücher noch eingehend prüfen und für helle Begeisterung dürfte dies wahrscheinlich eher nicht sorgen.

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Der fulminante Kurssprung bei Varta wird daher in erster Linie auf dem Prinzip Hoffnung aufgebaut. Das muss nicht zwingend etwas Schlechtes sein, allerdings ist das Potenzial für Enttäuschungen durchaus gegeben. Ein weiterer Analyst, der nicht namentlich erkannt werden möchte, äußerte sich gegenüber dem Handelsblatt skeptisch. Mit dem Verkauf könne Varta zwar vielleicht etwas Geld einnehmen. Doch selbst bei einem Komplettverkauf der Sparte wird nicht mit allzu großen Chancen gerechnet.

Zu erwarten sei bestenfalls eine Unterstützung im laufenden Restrukturierungsprozess. Damit würden sich die künftigen Cashflows aber noch lange nicht steigern und so blicken einige Experten weiterhin sehr skeptisch in Richtung Zukunft. Woran es bei Varta weiterhin fehlt, das ist die Perspektive auf neue Umsatztreiber. Der Porsche-Deal, so er denn zustande kommen mag, hört sich bisher nach einer einmaligen Sache an, was kaum eine nachhaltige Trendwende an der Börse ermöglichen dürfte.

 

Ein Happy End für V4Drive?

 

Ins Leben gerufen hat Varta V4Drive in deutlich besseren Zeiten, als der Konzern an der Börse für seine enormen Erfolge mit Kleinstbatterien gefeiert wurde, wie sie etwa in den AirPods von Apple zum Einsatz kommen. Die Konkurrenz hat aber überraschend schnell aufgeholt und Varta sucht derzeit händeringend nach neuen Chancen. Das Engagement rund um E-Autos und Batteriespeicher erwies sich bisher nicht als der erhoffte Erfolg.

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Mit einem Einstieg von Porsche könnte das Projekt gewissermaßen zu einem Happy End geführt werden und vielleicht sind damit auch Aussichten auf neue Gelegenheiten im Segment verbunden. Doch ist das bisher leider noch viel zu dünn, um schon mit letzter Sicherheit vom großen Turnaround auszugehen. Die sehr deutlichen Kursgewinne bei der Varta-Aktie waren letztlich auch deshalb möglich, weil der Titel zuvor derart heftig abgestürzt ist. Trotz der Zugewinne vom Freitag notiert die Aktie noch um 46 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn und um etwa 90 Prozent tiefer als zu den Höchstständen vor einigen Jahren. Die Charttechnik bleibt daher katastrophal und die Varta-Aktie ist noch immer mit größter Vorsicht zu behandeln.

 

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08.07.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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