Die Aktie von Varta legt mal wieder einen enormen Kurssprung hin, doch Grund zur Aufregung gibt es deshalb nicht

Bei Varta hat sich nichts verändert

 

Ohne erkennbaren Grund sprang die Varta-Aktie am Montag um knappe 19 Prozent bis auf 3,28 Euro in die Höhe. Das sorgt freilich an sich schon für Aufmerksamkeit, dürfte aber einmal mehr auf das Tun von Spekulanten zurückzuführen sein. Die Aussichten für die Anteilseigner bleiben unverändert düster.

Auf der Nachrichtenseite hat sich bei Varta (DE000A0TGJ55) nicht viel getan. „Der Aktionär“ berichtete kürzlich über Veränderungen im Finanzkalender. So wurde die Veröffentlichung der testierten Zahlen für 2023 offenbar einmal mehr verschoben. War zuvor noch der 30. Oktober vorgesehen, soll es nun erst Ende Januar 2025 so weit sein. Dann sollen auch die Quartalsberichte aus dem laufenden Jahr bis zum dritten Quartal nachgeliefert werden.

 

Bedeutung für den Aktienkurs hat all das aber ohnehin nicht mehr. Unverändert strebt Varta eine Sanierung auf Grundlage des Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetzes (StaRUG) an. Teil des Ganzen ist eine Herabsetzung des Grundkapitals auf null Euro und damit der Totalverlust für bestehende Aktionäre.

Zuweilen war davon zu hören, dass Anlegergruppen sich gegen dieses Vorgehen zur Wehr setzen wollen. Fortschritte scheinen sie dabei aber nicht gemacht zu haben und Beobachter schätzen die Erfolgschancen als außerordentlich gering ein. Es ist daher weiterhin davon auszugehen, dass der faire Wert der Varta-Aktie derzeit bei exakt 0 Euro liegt.

 

 

 

Varta: Die blanke Zockerei

 

Wer aktuell bei der Varta-Aktie zugreift, hofft blind auf ein irres Comeback, wie es einst schon bei Aktien wie Steinhoff der Fall war. Wie das Ganze letzten Endes ausging, dürfte mittlerweile bekannt sein. Varta und Steinhoff lassen sich natürlich nicht 1:1 vergleichen. Doch zumindest das Ergebnis für die Anteilseigner dürfte sich aller Voraussicht nach sehr ähneln. Die Risiken überwiegen jegliche theoretische Chancen in einer derart erdrückenden Weise, dass selbst knallharten Zockern nicht im Ansatz eine Empfehlung ausgesprochen werden kann.

 

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29.10.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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