Bei Varta scheint sich eine Enttäuschung an die nächste zu reihen und die Aussichten werden immer düsterer
Optimisten entwickeln sich zu einer aussterbenden Art
Noch vor drei Jahren war die Varta-Aktie ein echter Highflyer an den Märkten. Die Geschäfte mit Kleinstbatterien liefen blendend und es wurde ordentlich in die Zukunft investiert. Zu einem großen Hoffnungsträger entwickelte sich vor allem die Sparte für E-Auto-Batterien. Doch das Blatt hat sich in so ziemlich jeder Hinsicht gewendet.
Die Nachfrage nach Batterien für kabellose Kopfhörer und ähnliche Geräte ist eingebrochen, steigende Rohstoff- und Energiepreise taten ihr Übriges, um für vernichtende Zahlen zu sorgen. Darunter leiden nun auch Zukunftsbereiche. Eine einst groß angekündigte Fabrik für Autobatterien soll jetzt gar nicht erst gebaut werden, solange es nicht genügend verbindliche Zusagen von Kunden gibt.
Auf eben solche warten die Anleger schon seit einer Weile vergeblich. Bisher blickt Varta lediglich auf Porsche als sicheren Abnehmer seiner noch herzustellenden Batterien. Ansonsten scheint man sich um die Energiespeicher aus Ellwangen aber nicht unbedingt zu prügeln. Die Konkurrenz ist schließlich groß und ob jene in Sachen Technologie wirklich ausgestochen werden kann, dafür bleibt Varta noch einen Beweis schuldig.
Hoffnung kann die Varta-Aktie nicht tragen
Mit dem Aus für die geplante Fabrik hat Varta (DE000A0TGJ55) bei den Anlegern für einen weiteren großen Dämpfer gesorgt. Jene ärgern sich nun nicht mehr nur über schlechte Ergebnisse im laufenden Jahr. Es fehlt ihnen vor allem an der Perspektive für eine Verbesserung. Die Reserven dürften nicht mehr allzu lange halten und eine große Trendwende lässt sich nicht absehen. Statt an Wachstum scheint Varta derzeit nur an Kostensenkungen denken zu können, um zumindest irgendwie über Wasser zu bleiben.
Wie schwer die Enttäuschung über die jüngsten Entwicklungen wiegt, zeigt ein Blick auf den Aktienkurs. Die Varta-Aktie rutschte jüngst wieder unter die Marke von 30 Euro, welche von den Bullen zuvor unter schwersten Anstrengungen erobert werden musste. Mittlerweile scheint jeder Anflug von Optimismus verflogen zu sein.
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19.11.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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