Trotz Kurssprung befindet Varta sich weiterhin in sehr unruhigen Gewässern
Da muss einfach noch mehr kommen
Nach einem beispiellosen Kursverfall nutzten die Bullen den gestrigen Feiertag, um der Varta-Aktie wieder etwas auf die Sprünge zu helfen. Um 10,8 Prozent ging es für den angeschlagenen Konzern an den Börsen in die Höhe. Ob das schon der Beginn einer großen Comeback-Rallye ist, darf aber wohl eher bezweifelt werden.
Neuigkeiten rund um Varta (DE000A0TGJ55) gab es jedenfalls keine zu vermelden. Zuletzt machte der Konzern mit einem Rücktritt des eigenen Chefs sowie kassierten Prognosen für das laufende Quartal und Gesamtjahr auf sich aufmerksam. In Kombination sorgte das dafür, dass der Aktienkurs sich innerhalb kürzester Zeit in etwa halbierte.
Die nun erfolgten Zugewinne können das allenfalls ansatzweise lindern. Es liegt aber noch viel Arbeit vor den Bullen und es fehlt ein wenig an der Grundlage für eine länger anhaltende Gegenbewegung. Zwar gibt es Gerüchte darüber, dass Varta möglicherweise in Verhandlungen zu einer Partnerschaft mit einem weiteren großen deutschen Autokonzern stehen könnte. Für den Moment sind das aber eben nur Spekulationen. Selbst wenn jene zutreffend sein sollten, gäbe es auch keine Garantie auf einen für Anleger günstigen Ausgang.
Die Varta-Aktie dürfte daher weiterhin mit Skepsis betrachtet werden und zumindest der Autor dieser Zeilen rechnet nicht mit weiteren Kurssprüngen nach dem gestrigen Vorbild in absehbarer Zeit. Ein Erfolg wäre es wohl schon, sollte Varta sich nun oberhalb von 30 Euro stabilisieren können. Damit würden die Bullen den Leerverkäufern ein Schnippchen schlagen, welche ihrerseits noch auf weiter fallende Kurse setzen.
Varta im Rückwärtsgang
Verlassen können die Börsianer sich aber speziell in diesen Zeiten nicht einmal darauf. Die fundamentalen Probleme von Varta werden nicht einfach über Nacht verschwinden. Dem Konzern setzen vor allem rasant steigende Preise für Rohstoffe und Energie zu und das dürfte noch mindestens im kommenden Jahr so bleiben. Selbst die schönsten Gerüchte können da nicht für sehr viel bessere Aussichten sorgen.
04.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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