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Volkswagen macht ernst, BMW schockiert sowohl die eigenen Anleger als auch jene von Continental und Mercedes-Benz segelt auch ohne Hiobsbotschaften gen Süden

Deutsche Autobauer und Zulieferer geraten an der Börse immer stärker unter Druck

NTG24 - Volkswagen macht ernst, BMW schockiert sowohl die eigenen Anleger als auch jene von Continental und Mercedes-Benz segelt auch ohne Hiobsbotschaften gen Süden

 

Die Probleme und Herausforderungen im Autosegment sind den Aktionären bestens bekannt, und so sollte man vielleicht meinen, dass der Ausverkauf langsam zu seinem Ende finden und sich eine Stabilisierung abspielen könnte. Davon war im gestrigen Handel aber leider so gar nichts zu spüren.

Angeheizt wurde stattdessen die schon fast deprimierende Stimmung im Segment, und das nicht zuletzt aufgrund der jüngsten Meldungen rund um Volkswagen (DE0007664039). Wie bereits in Aussicht gestellt, hat das Management die Kündigung von Beschäftigungsgarantien auf den Weg gebracht. Rund 30 Jahre lang war ein solcher Schritt nie ein Thema. Nun werden laut „Tagesschau“ wohl ab Juli 2025 wieder betriebsbedingte Kündigungen möglich sein.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeMit Betriebsrat und Gewerkschaft soll nun über eine Anschlussregelung verhandelt werden. Dort sind die Verantwortlichen aber immer heftiger am Kopfschütteln und einfach so hinnehmen wollen die Arbeitnehmervertretet die massiven Sparkurse von VW nicht. Weite Teile des Personals dürften es derweil mit dezenten Anflügen von Existenzängsten zu tun bekommen. Schließlich ist zu erwarten, dass Volkswagen die künftig zu schaffenden Optionen auch nutzen wird. An der Börse werden derweil weiterhin ausbleibende Wachstumssignale gefürchtet und die Aktie reagierte mit Verlusten von 3,4 Prozent. Zeitweise wurde bei 87,72 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch markiert.

 

 

 

BMW schockt mit Gewinnwarnung

 

Sogar noch sehr viel drastischer stürzte die Aktie von BMW (DE0005190003) am Dienstag ab. Mit Abschlägen von 11,2 Prozent ging es auf magere 68,98 Euro zurück und auch hier wurde nur knapp unter dem Schlusskurs ein neues 52-Wochen-Tief erreicht. Bemerkbar macht sich hier recht deutlich die Krisenstimmung im Segment, gerade auch mit Blick auf schwache Absatzzahlen von Elektroautos.

Doch eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch eine unerwartet drastische Gewinnwarnung für das laufende Jahr, was BMW auf Kosten für einen großangelegten Rückruf zurückführt. Jener ist wohl nötig, da rund 1,2 Millionen bereits ausgelieferte und weitere 320.000 fertig gebaute Autos mit einem problembehafteten integrierten Bremssystem zu kämpfen haben. Verantwortlich für jenes ist ein langjähriger Partner, bei dem BMW nun auch Schritte für Schadenersatz prüft.

 

Continental im freien Fall

 

Stein des Anstoßes ist das Bremssystem MK C2 von Continental (DE0005439004), welches in einigen wenigen Fällen auf eine Notfallebene zurückschaltete, wodurch das Betätigen der Bremse nur noch unter erheblichem Kraftaufwand möglich war. Dies soll sich freilich nicht wiederholen, weshalb nun etliche Fahrzeuge in die Werkstatt gerufen werden sollen. Die dafür anfallenden Kosten schätzt BMW auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag.

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Die Anleger scheinen zu befürchten, dass Continental dafür wenigstens zum Teil geradestehen muss, und so purzelte der Aktienkurs im gestrigen Handel um satte 10,5 Prozent auf enttäuschende 52,60 Euro zurück. Continental hat es momentan ohnehin schon schwer. Nun drohende Verhandlungen dürften nicht für Entspannung sorgen, zumal der langfristige Imageverlust auch nicht eben zu spontaner Kauflaune unter den Anlegerinnen und Anlegern führt.

 

Maue Aussichten für Mercedes-Benz?

 

Mercedes-Benz (DE0007100000) konnte sich aus den Dramen bei den Mitbewerbern gestern erfolgreich heraushalten, wurde aber dennoch ein gutes Stück mit in die Tiefe gezogen. Verluste von 4,9 Prozent führten das Papier bis auf 55,40 Euro zurück, was vielleicht auch an einer neuen Studie der Analysten von Berenberg gelegen haben mag. Dort wurden die Prognosen bis 2026 nach unten korrigiert und das Kursziel von zuvor noch 86 auf nun 75 Euro zusammengestaucht.

Immerhin wird aber noch Erholungspotenzial erkannt und folgerichtig gibt es noch eine Kaufempfehlung von Berenberg für Mercedes-Benz. Explizit wird die Aktie als interessanter als etwa BMW bezeichnet und dieser Eindruck dürfte sich nun noch mehr verfestigt haben. Die sinkende Nachfrage, drohende Strafzahlungen an die EU aufgrund verpasster Emissionsziele und die noch immer schweren Probleme in China wird der Konzern aber selbst lösen müssen. Ohne dahingehend den einen oder anderen Geistesblitz vorweisen zu können, wird die Mercedes-Benz-Aktie im immer schnelleren Abwärtsstrudel im Sektor offenbar einfach mitgerissen.

 

Die Lage spitze sich zu

 

Die Dramatik bei den Aktien von Volkswagen und Co. spitzt sich immer weiter zu. Wann dies ein Ende finden mag, ist noch völlig offen. Doch schon allein die immer größere Unsicherheit ist ein recht zuverlässiges Indiz dafür, dass es eher nicht eine spontane Erholung im großen Stil über Nacht zu sehen geben wird.

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11.09.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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