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Der Zulieferer Prevent lässt nicht locker und will Volkswagen einmal mehr in den USA vor Gericht zerren

Kein Verständnis in Wolfsburg

NTG24 - Der Zulieferer Prevent lässt nicht locker und will Volkswagen einmal mehr in den USA vor Gericht zerren

 

Schon im Jahr 2019 reichte Prevent in den USA, präziser in Detroit, eine Klage gegen den Volkswagen-Konzern ein. In jener beschwerte sich der Zulieferer über eine ungerechte Behandlung, oder im Wortlaut „unerlaubte, wettbewerbswidrige Taktiken“. Viel geworden ist aus dem Ganzen nicht. Rund zwei Jahre später wurde die Klage mit Verweis auf fehlende Zuständigkeiten abgewiesen.

Wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet, versucht Prevent sich nun abermals an einer solchen Klage, die sich im Kern auf kaum bis gar nicht verändert zu haben scheint. Der einzige Unterschied ist im Jahr 2022, dass nun die Gerichte in Texas sich mit dem Thema befassen sollen. Dabei wurde 2021 bereits festgestellt, dass die Zuständigkeit eigentlich in Deutschland liege, und auch Volkswagen (DE0007664039) schätzt das so ein. Prevent scheint aber eine andere Sicht auf die Dinge zu haben.

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Werbebanner ClaudemusDer Zulieferer argumentiert damit, dass Volkswagen in der Zeit seit der Klageabweisung dem Unternehmen auch in den USA und genauer in Texas einen Marktzugang verwehrt habe und sieht entsprechend die Zuständigkeit der dortigen Gerichte als gegeben an. Wie hoch die Erfolgsaussichten der neuerlichen Klage sind, lässt sich an dieser Stelle nicht beurteilen. Aus Wolfsburg gibt es aber nur wenig Verständnis für derartige Bemühungen.

Konkret Stellung beziehen wollte VW bisher nicht und es hieß gegenüber der WirtschaftsWoche lediglich, dass man die Klage zur Kenntnis genommen habe. Der entsprechende Schriftsatz liege dem Unternehmen aber noch nicht vor. Die Klage wird aber grundsätzlich als neuer Versucht von Prevent angesehen, zu Unrecht vor amerikanische Gerichte zu ziehen. Das Vorbringen des Ganzen in einem anderen Bundesstaat wird als „missbräuchlich“ angesehen.

 

Müssen Anleger sich Sorgen machen?

 

Prevent stört sich sehr daran, dass Volkswagen dem Unternehmen schrittweise die Freundschaft gekündigt hatte und 2018 schließlich die Zusammenarbeit vollständig einstellte. Wie die Richter in der Sache entscheiden werden, darüber lässt sich nur spekulieren. Die Erfolgsaussichten von Prevent sind mit Blick auf die vorherige Klageabweisung aber als eher gering einzuschätzen. Die Aktionäre müssen sich hier für den Moment keine allzu großen Gedanken machen.

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Aus den Augen verlieren sollte das Thema aber auch niemand, denn potenziell könnten hier hohe Schadenersatzforderungen zustande kommen. Danach sieht es zwar für den Moment noch nicht aus, doch an der Börse und in der Justiz gibt es wenig, was sich mit absoluter Sicherheit ausschließen lässt. Zumindest in der vergangenen Woche scheinen aber die Wenigsten den neuerlichen Vorstoß von Prevent ernstgenommen zu haben. Ob das gut oder schlecht ist, mag jeder für sich selbst bewerten.

 

Volkswagen kann nicht punkten

 

Das Thema hilft der Volkswagen-Aktie aber auch nicht eben dabei weiter, endlich wieder etwas Wind in die Segel zu bekommen. Schon seit Monaten hängt das Papier tief in einem Abwärtstrend fest, der sich auch durch eine größere Erholung zu Jahresbeginn bisher noch nicht umkehren ließ. Im Automobilsektor herrscht momentan auch wieder eine etwas schlechte Stimmung und Volkswagen leider besonders unter Problemchen im wichtigen chinesischen Markt. Noch erzielen die Wolfsburger dort mit die größten Teile ihrer Umsätze und Gewinne.

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Werbebanner EMH PM TradeEs mehren sich aber Anzeichen dafür, dass man den Anschluss an die starke Konkurrenz verlieren könnte. Für nennenswertes Wachstum konnten zuletzt eigentlich nur die heimischen Unternehmen sorgen, während ausländische Anbieter entweder mit sinkenden Absatzzahlen, dahinschmelzenden Margen oder beidem zu kämpfen hatten. Es lässt sich nicht ausschließen, dass sich dies im weiteren Jahresverlauf noch intensivieren wird. Die Volkswagen-Aktie schaffte es zum Wochenende auf nur 124,26 Euro. Für einen echten Ausblick auf einen Turnaround müssten die Bullen mindestens die Linie bei 140 Euro ins Auge fassen, was momentan aber eine große Herausforderung darstellt.

 

23.01.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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