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Die Geschäfte laufen bei Volkswagen wieder etwas besser, doch ungewisse Aussichten trüben das Bild und schlagen die Aktionäre in die Flucht

Kann Volkswagen auf Dauer noch mithalten?

NTG24 - Die Geschäfte laufen bei Volkswagen wieder etwas besser, doch ungewisse Aussichten trüben das Bild und schlagen die Aktionäre in die Flucht

 

Bei den kürzlich vorgestellten Quartalszahlen von Volkswagen zeigte sich ein sehr gemischtes Bild. Grundsätzlich machte der Autobauer aus Wolfsburg im zweiten Quartal wieder bessere Geschäfte, was zuvorderst auf die Entspannungen in den Lieferketten zurückzuführen ist. In die Zukunft blicken die Verantwortlichen allerdings mit großer Skepsis, und die strahlt auch auf die Anleger über. Die Aktie erlebte da letzten Endes eine spürbare Korrektur.

Sauer aufgestoßen ist den Anteilseignern vor allem der eher trübe Blick in das restliche Jahr. Volkswagen (DE0007664039) zweifelt daran, bisherige Auslieferungsziele erreichen zu können. Bisher sprach das Unternehmen noch davon, im laufenden Jahr 9,5 Millionen Fahrzeuge verkaufen zu wollen. Für unmöglich wird dies auch weiterhin nicht gehalten. Die neue Prognose lautet allerdings auf 9 bis 9,5 Millionen verkauften Fahrzeugen, sodass Volkswagen das bisher angestrebte Ziel wohl nur im Optimalfall erreichen wird.

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Werbebanner testenDas deckt sich mit den Erwartungen der Analysten, welche nach 4,4 Millionen verkauften Fahrzeugen im ersten Halbjahr kaum eine Chance dafür sahen, dass Volkswagen seine ambitionierten Ziele noch erreichen können wird. Das gilt gerade mit Blick auf China, wo VW immer mehr den Anschluss zu verlieren droht. Die Marktführerschaft musste bereits an BYD abgegeben werden und der Abstand wächst. Die Elektroautos der Wolfsburger spielen auf dem rasant wachsenden chinesischen Markt kaum eine Rolle.

 

Volkswagen: Ein Zeichen der Schwäche?

 

Damit sich genau das ändert, steigt Volkswagen nun bei Xpeng ein. In einem Kommentar des „Handelsblatt“ ernten die Wolfsburger dafür aber weitere Kritik. Die Zeitung sieht das Ganze mehr oder weniger als Bestätigung dafür, dass Volkswagen trotz milliardenschwerer Investitionen nicht so recht mithalten kann und es nicht auf die Riehe bekommt, wettbewerbsfähige Elektroautos in China zu entwickeln. Zudem sei Volkswagen offenbar entgangen, dass die dortige Kundschaft großen Wert auf Software lege.

Durch die Blume scheint Volkswagen seine Schwäche auf dem gigantischen chinesischen Markt bei Vorlage der Quartalszahlen einzuräumen. Denn wie ebenfalls dem Handelsblatt aufgefallen ist, ist nicht mehr länger die Rede davon, im Reich der Mitte die Marktführerschaft zurückzuerobern. Stattdessen hat sich der Konzern lediglich noch auf die Fahne geschrieben in den „Top drei“ im Markt zu bleiben und international der „erfolgreichste“ Autobauer zu sein, wobei „erfolgreich“ bekanntlich ein dehnbarer Begriff ist.

Der Blick in die Zukunft ist derart getrübt, dass die tatsächlichen Zahlen aus dem zweiten Quartal bei den Anlegern von Volkswagen kaum eine Rolle zu spielen scheinen. Letztere fielen gar nicht unbedingt schlecht aus. Mit den Umsätzen ging es um 15,2 Prozent in Richtung Norden bis auf 80 Milliarden Euro und das operative Ergebnis klettere um rund 25 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Allerdings lässt sich der herbe Rückgang an Neuzulassungen bei Verbrennern nicht kaschieren. Auch in Europa hat das Interesse schwer abgenommen, welchen E-Autos weiter auf dem Vormarsch sind.

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Das könnte haarig werden für Volkswagen

 

Immer mehr drohen die deutschen Autobauer den Anschluss an die internationale Konkurrenz zu verlieren. Wovor mancher Experte schon seit Jahren warnt, das zeigt sich mittlerweile immer mehr in den tatsächlichen Zulassungszahlen. Volkswagen hat zudem mit einem Ausgabenproblem zu kämpfen, dem nun mit weiteren Sparmaßnahmen beigekommen werden soll. Die Erfolgsaussichten sind genauso offen wie bei den eigenen Ambitionen in Sachen Elektromobilität.

Untätig ist Volkswagen zwar nicht, gleichzeitig aber momentan auch in so ziemlich überhaupt keiner Beziehung technologisch führend und preislich wird man von der chinesischen Konkurrenz regelmäßig unterboten, mittlerweile auch auf dem eigenen Heimatmarkt. Der Konzern steht vor gleich mehreren großen Herausforderungen und längst nicht jeder glaubt daran, dass diese alle erfolgreich gemeistert werden können. Die Volkswagen-Aktie reagierte auf die Quartalszahlen und die neue Prognose mit einem Verlust von 2,06 Prozent am Donnerstag und rutschte bis auf 120,96 Euro zurück.

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28.07.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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