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Nach einem Verhandlungsmarathon einigt sich Volkswagen mit den Gewerkschaften auf Sparmaßnahmen und blickt nun wieder optimistischer in Richtung Zukunft

Die Anleger wird Volkswagen von einer Trendwende noch überzeugen können

NTG24 - Nach einem Verhandlungsmarathon einigt sich Volkswagen mit den Gewerkschaften auf Sparmaßnahmen und blickt nun wieder optimistischer in Richtung Zukunft

 

Die vergangene Woche dürfte in die Geschichtsbücher von Volkswagen eingehen. Der Vorstand verhandelte mit der Gewerkschaft IG Metall in einem wahren Marathon, der lediglich durch Schlafpausen unterbrochen wurde. Medienberichten zufolge wurde insgesamt über 60 Stunden verhandelt. Das große Ziel lautete, eine Einigung noch vor Weihnachten zu erzielen. Genau das konnte nun auch erreicht werden.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeRund 35.000 Stellen will Volkswagen (DE0007664039) in den kommenden Jahren abbauen und die Kapazitäten deutlich reduzieren. Anders als noch bis vor Kurzem angedroht, soll dies aber sozialverträglich geschehen. Die Schließung von deutschen Standorten ist zunächst vom Tisch und auch betriebsbedingte Kündigungen wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Wie von der IG Metall vorgeschlagen, werden Lohnerhöhungen zudem erst einmal in einen Fond eingezahlt. Volkswagen soll damit nicht belastet, die Angestellten aber auch nicht vollständig übergangen werden.

Nach den Verhandlungen stellte sich Volkswagen-Chef Oliver Blume nun einem Interview mit der „FAZ“ und gab darin einige Einblicke in seine weitere Strategie. Die nun erzielte Einigung bezeichnet Blume als eine gute Nachricht für Volkswagen. Mit dem Maßnahmenpaket habe man entscheidende Weichen für die Zukunft gestellt. Versprochen wird auch, dass die Angestellten sich im kommenden Jahr nicht mit neuerlichen Einsparungen herumschlagen müssen, da Volkswagen eine klare Zukunftsperspektive anstrebe. Allerdings wird auch gesagt, dass man flexibel auf veränderte Rahmenbedingungen reagieren müsse. Ein kleines Hintertürchen lässt der Konzernchef sich also offen.

 

 

 

Volkswagen setzt weiter auf Elektroautos

 

Trotz diverser Schwächeanzeichen rund um Elektro-Autos hält Volkwagen zudem an der Elektrifizierung des eigenen Angebots fest. Schon allein aufgrund drohender CO2-Strafzahlungen seitens der EU ist das Unternehmen hochmotiviert, den Anteil von Verbrennern zu reduzieren. Diesbezüglich erkennt Oliver Blume global auch einen klaren Trend und eine steigende Akzeptanz sowohl von reinen E-Autos als auch Hybridfahrzeugen.

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Um den eigenen Kurs zu korrigieren, setzt man aber darauf zunächst auf dem Heimatmarkt wieder auf die Füße zu kommen. Dafür stellt Blume auch sehr konkret günstigere Einstiegsoptionen in Aussicht, wie sie zuletzt von einigen hochrangigen Politikern gefordert wurden. Versprochen wird, dass ab 2026 vier Modelle für 25.000 Euro auf den Markt kommen werden. Ein Jahr später soll dann ein E-Auto für 20.000 Euro das Licht der Welt erblicken. Damit wäre Volkswagen gegenüber chinesischen Herstellern, die in hiesigen Gefilden auch noch Einfuhrzöllen entgegenblicken, deutlich wettbewerbsfähiger.

Unter dem Strich scheint Volkswagen an einer nachhaltigen Strategie zu basteln, welche nicht nur die strauchelnde Kernmarke, sondern auch alle anderen Marken zurück auf Wachstumskurs bringen soll. Das ist aus Anlegersicht nur zu begrüßen, solange die selbst erdachten Pläne auch aufgehen werden. Darauf wollen die Anteilseigner sich aber noch nicht so recht verlassen. Trotz kleinerer Erholungen notierte die Volkswagen-Aktie zum Wochenende nur bei 88,80 Euro und damit gut 20 Prozent tiefer als noch vor einem Jahr.

 

Der Grundstein ist gelegt

 

Abwenden konnte Volkswagen mit dem nun geschlossenen Kompromiss weitere Streikwellen, welche für hohe Kosten gesorgt hätten. Das ist auch aus Anlegersicht zunächst eine Entlastung. Abzuwarten bleibt aber noch, wie die Märkte auf das Ergebnis der Verhandlungen reagieren werden. Dass die ursprünglich massiven Sparpläne nun doch merklich aufgeweicht wurden, dürfte nicht jedem gefallen. Zwar verspricht Oliver Blume, dass die angedachten Reduzierungen bei den Kapazitäten der Schließung von zwei bis drei Werken entsprechen würden. Ob ihm das auch alle Aktionäre abnehmen werden, sei aber dahingestellt.

Gelegt hat Volkswagen lediglich den Grundstein dafür, sich aus seinem tiefen Loch wieder herauszubuddeln. Es bleiben aber große Herausforderungen bestehen, und das sowohl in Europa als auch in China und Nordamerika. Unter Beweis stellen muss der Konzern noch, dass die selbstverordnete Zukunftsstrategie auch Erfolge bringen wird. Solange es dafür an greifbaren Indizien fehlt, wirkt die Seitenlinie noch immer recht einladend.

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23.12.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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