Volkswagen rudert in Zwickau zurück und streicht in seinem dortigen Werk nun gleich eine komplette Schicht
Weitere Rückgänge bei der Produktion lassen sich nicht ausschließen
Der ganz große Boom bei Elektroautos lässt noch immer auf sich warten, was die Hersteller immer mehr zu spüren bekommen scheinen. Volkswagen hat sich zu Teilen bereits auf die elektrische Zukunft eingestellt und sein Werk in Zwickau vollständig auf den Bau von Stromern umgestellt. Letztere sind aber momentan weitaus weniger gefragt, als man es sich in der Chefetage in Wolfsburg wünschen würde.
Als Reaktion auf die schleppende Nachfrage entschied sich Volkswagen (DE0007664039) nun dazu, eine Schicht in Zwickau zu streichen. Darüber berichtete das „manager magazin“. Betroffen ist davon eine Fertigungslinie, bei der ID.3 und Cupra Born produziert werden. Hier werden erst einmal nur noch zwei statt bisher drei Schichten aktiv sein.
Ob es sich dabei um eine temporäre Maßnahme oder den Beginn etwas Größeren handelt, bleibt aktuell noch offen. Volkswagen will aber nicht ausschließen, dass es noch weitere Umstellungen im kommenden Jahr geben könnte. Dies soll je nach Marktlage entscheiden werden. Unter allem steht das Ziel, die Zukunftsfähigkeit des Standortes zu sichern.
Aus Anlegersicht ist es ein weiteres Indiz dafür, dass Volkswagen mit einer sinkenden Nachfrage zu kämpfen hat. Besonders bei Elektroautos droht der Konzern, immer mehr ins Hintertreffen zu geraten. Neben einer allgemein schlechten Marktstimmung macht den Wolfsburgern auch die Konkurrenz zu schaffen, welche immer zahlreicher und aggressiver auftritt. Gleichzeitig arbeitet man hinter den Kulissen mit Hochdruck daran, die Margen endlich wieder auf Vordermann zu bringen.
Volkswagen: Ein Geduldsspiel
Richtig überrascht war über die wegfallende Schicht in Zwickau niemand an der Börde, und so konnte die Volkswagen-Aktie das positive Sentiment am Dienstag nutzen, um sich um 2,65 Prozent bis auf 107,84 Euro in die Höhe zu schwingen. Die Ausgangslage für den Konzern bleibt aber schwierig und der notwendige Umbau bei der Kernmarke dürfte die Aktionäre noch eine ganze Weile beschäftigen. Solange die Anzeichen für eine schleppende Nachfrage sich verdichten, bleibt die Aktie eine eher riskante Angelegenheit, trotz der mittlerweile verdächtig niedrigen Bewertung.
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15.11.2023 - Daniel Eilenbrock
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