Aufgrund einer schleppenden Entwicklung bei E-Autos schaufelt Volkswagen wieder mehr Mittel für Verbrenner frei
Rein elektrisch wird Volkswagen so schnell wohl nicht werden
Vor drei Jahren noch erlaubte sich Volkswagen einen Aprilscherz und kündigte an, kürzlich unter dem Namen „Voltswagen“ auftreten zu wollen. Damit unterstrichen die Wolfsburger scherzhaft noch ihre Ambitionen, zu einem rein elektrischen Autobauer werden zu wollen. Heute wäre ein solcher Aprilscherz aber wohl kaum noch denkbar.
Denn vor allem auf dem deutschen Heimatmarkt sind E-Autos aktuell immer weniger gefragt und die Zulassungszahlen im ersten Quartal sind regelrecht eingebrochen. Anderswo gibt es zwar noch teils deutliches Wachstum zu sehen. Dennoch steht die Strategie, so schnell wie möglich rein auf elektrische Autos zu setzen, bei mehreren Autobauern auf dem Prüfstand – so auch bei Volkswagen (DE0007664039).
Nun scheint es auch bereits spürbare Konsequenzen zu geben. Wie die Nachrichtenagentur „Reuters“ berichtet, sprach Finanzchef Arno Antlitz bei einer Veranstaltung davon, Entwicklungsgelder umzuschichten. Statt bisher 180 Milliarden Euro sollen nur noch 120 Milliarden Euro in die Neuentwicklung von Elektroautos fließen. Die so frei gewordenen 60 Milliarden Euro sollen hingegen genutzt werden, um Verbrenner in Zukunft „wettbewerbsfähig“ halten zu können.
Eine offizielle Ankündigung ist das Ganze noch nicht, überraschend käme der Kurswechsel aber eher nicht. Ob sich Anleger darüber freuen sollten oder nicht, ist wahrscheinlich Ansichtssache. Auf der einen Seite würde sich Volkswagen auf einen Bereich konzentrieren, in dem der Konzern noch immer schwer erfolgreich ist. Auf der anderen Seite droht ein Szenario, bei dem der Abstand zur chinesischen Konkurrenz aufgrund niedriger Investitionen immer größer werden könnte.
Fehlt es Volkswagen an Ideen?
Mit neuen Ideen kann Volkswagen weiterhin nicht punkten, was die Anleger zuverlässig in die Defensive schickt. Am Montag gaben die Kurse wieder leicht nach und fielen um 0,22 Prozent bis auf 112,35 Euro zurück. Auf Jahressicht sind Verluste von rund 13 Prozent zu verzeichnen. Mehr Engagement bei Verbrennern mag für die kommenden Jahre etwas Erleichterung versprechen. Doch der große Wurf, mit dem endlich zurück auf einen Wachstumskurs gefunden werden kann, verbirgt sich dahinter wahrscheinlich nicht.
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11.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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