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Volkswagen schlägt das nächste Kapitel im Dieselskandal auf, Mercedes-Benz hält am Verbrenner nicht fest, BYD verlangt satte Aufschläge von deutschen Kunden und Nikola stürzt ins Bodenlose

Im Fahrzeugsektor gibt es für Anleger nicht nur erfreuliche Entwicklungen

NTG24 - Volkswagen schlägt das nächste Kapitel im Dieselskandal auf, Mercedes-Benz hält am Verbrenner nicht fest, BYD verlangt satte Aufschläge von deutschen Kunden und Nikola stürzt ins Bodenlose

 

Im Autobereich gab es in den letzten Wochen durchaus so manche positive Nachricht zu hören, doch am Horizont ziehen immer dunklere Wolken auf. Hauptsächlich fürchten viele Beobachter einen Einbruch der Nachfrage mit einer möglichen Rabattschlacht, was sich zum Teil schon beobachten lässt. Davon abgesehen werden die Aktien aus dem Bereich aber auch von anderen Faktoren beeinflusst.

Bei Volkswagen (DE0007664039) steht aktuell mal wieder der Dieselskandal im Vordergrund, welchen das Unternehmen so schnell wohl auch nicht vollständig abstreifen können wird. Wie der „Bayerische Rundfunk“ berichtet, geht die Initiative dabei vom Konzern selbst aus. Jener fechtet ein Urteil des Verwaltungsgerichts Schleswig an, welches im Februar Thermofenster als eine unzulässige Abschalteinrichtung bezeichnete.

Volkswagen scheint dieser Argumentation nicht zu folgen und ist der Ansicht, dass Thermofenster notwendig seien, um die Motoren vor Beschädigungen zu schützen. Bleibt abzuwarten, ob sich die Angelegenheit damit noch einmal kippen lässt. Die Volkswagen-Aktie konnte sich zuletzt wieder dezent erholen. Ein Erfolg vor Gericht könnte die Laune vielleicht weiter anheben, gerade wenn es um den Dieselskandal geht.

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Mercedes-Benz braucht keine Verbrenner

 

Mercedes-Benz (DE0007100000) äußerte sich derweil kürzlich zu den anhaltenden Diskussionen zum Verbrenner aus. CEO Ola Källenius gab gegenüber der „FAZ“ an, dass der Konzern sich bis zum Ende des Jahrzehnts vollständig elektrifizieren möchte und am Verbrenner nicht festhalten will. Daran ändern auch E-Fuels nichts. Der Elektroantrieb sei ohnehin technisch überlegen und auch nachhaltiger, weshalb Investitionen vor allem in diesem Bereich getätigt werden sollen.

Die verhärteten Fronten in den Diskussionen wird das Ganze freilich nicht aufweichen. Aus Anlegersicht ist es aber erfreulich, dass Mercedes-Benz sich dem Wandel nicht verschließt und damit die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellt. Das wird auch an der Börse gewürdigt, wo die Mercedes-Benz-Aktie am Freitag um 0,9 Prozenrt auf 70,41 Euro steigen konnte. Der Titel nimmt damit zum Wochenende noch die 70-Euro-Marke mit und bleibt auf ansehnlichem Niveau.

 

BYD: Ein Teurer Spaß?

 

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Werbebanner EMH PM TradeBYD (CNE100000296) kündigte kürzlich an, mit dem Dolphin und dem Seal zwei weitere Fahrzeugmodelle noch in diesem Jahr nach Europa und damit auch nach Deutschland bringen zu wollen. Besonders der Dolphin ist in den Augen vieler Beobachter sehr interessant, da der Kleinwagen deutlich günstiger zu haben ist als die meisten anderen E-Autos – zumindest in China. Hierzulande werden die Preise ersten Gerüchten zufolge wohl sehr viel höher ausfallen.

Eine offizielle Preisankündigung gibt es noch nicht. Es wird im Netz jedoch gemunkelt, dass die hiesigen Verkaufspreise den Einstiegspreis in China von umgerechnet rund 15.000 Euro um das Doppelte übersteigen könnten. Damit würde der Dolphin Regionen landen, die von einem Corsa-E und vergleichbaren Autos gar nicht mehr weit entfernt sind. Als günstig wäre das dann wohl auch nicht mehr unbedingt zu bezeichnen.

 

Nikola findet keinen Halt

 

Während der Blick auf Auto-Aktien eher gemischt ausfällt, sieht es bei Nutzfahrzeugen nicht sehr viel besser aus. Wer sich hier die vielbeachtete Aktie von Nikola (US6541101050) anschaut, könnte sogar in spontane Depressionen verfallen. Der Abwärtstrend hat sich hier am Freitag nicht nur fortgesetzt, sondern noch einmal merklich an Tempo zugelegt. Um schmerzhafte 13,56 Prozent ging es in die Tiefe und mit 0,79 Euro landete das Papier auf einem neuen 52-Wochen-Tief.

Mitschuld daran ist die fundamental prekäre Lage von Nikola. Das Unternehmen fährt Jahr für Jahr hohe Verluste ein und nach Ansicht von Experten wird sich das so schnell auch nicht ändern. Die Kurse waren zuletzt durch eine Kapitalerhöhung enorm unter Druck geraten und es ist damit zu rechnen, dass es nicht die letzte Maßnahme dieser Art gewesen sein dürfte. In Pennystock-Bereichen droht die ohnehin hohe Volatilität noch ganz andere Ausmaße anzunehmen. Für Anleger gibt es da tendenziell nur noch mehr Gründe, um auf Abstand zu gehen.

 

Keine freie Fahrt

 

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeVollkommen katastrophal sind die Aussichten für den Autosektor nicht. Immerhin haben sich viele Probleme der letzten Jahre mehr oder weniger in Luft aufgelöst. Von Produktionsproblemen beispielsweise hört man nur noch sehr vereinzelt etwas. Dass die Nachfrage jetzt nicht mehr so richtig mitzuspielen scheint, ist natürlich etwas ernüchternd. Doch zumindest langfristig ergibt sich die Aussicht darauf, dass wieder etwas mehr Normalität herrschen könnte. Das laufende Jahr dürfte sich aber erst einmal noch als herausfordernd erweisen.

 

16.04.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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