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Volkswagen reagiert auf US-Zölle, Mercedes-Benz leidet unter schwachen Zahlen, Toyota greift den Zulieferern unter die Arme und Nissan nutzt freie Kapazitäten in den USA

Die großen Autobauer verarbeiten die Trump-Zölle recht unterschiedlich

NTG24 - Volkswagen reagiert auf US-Zölle, Mercedes-Benz leidet unter schwachen Zahlen, Toyota greift den Zulieferern unter die Arme und Nissan nutzt freie Kapazitäten in den USA

 

Seit ein paar Tagen nun gelten in den USA Einfuhrzölle für Pkw in Höhe von 25 Prozent, was internationale Hersteller vor gewaltige Herausforderungen stellt. Noch immer ist unklar, welche Effekte das Ganze mittel- und langfristig nach sich ziehen wird. Doch einfach nur abwarten wollen die Wenigsten und so sind die ersten Reaktionen bereits zu sehen.

Volkswagen (DE0007664039) hat die eigenen Händler in den USA schon mal vor steigenden Kosten gewarnt, über die es bis Mitte April mehr Klarheit geben soll. Immerhin einige Submarken des VW-Konzerns produzieren in den USA selbst, was die Zölle ein Stück weit abfedern könnte. Über diesen Luxus verfügt die Premiummarke Audi allerdings nicht. Der Q5 kommt aus Mexiko, alle anderen Modelle werden aus Europa eingeführt.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeEine schnelle und elegante Lösung für die derzeitige Problematik hat die Konzernmutter Volkswagen wohl nicht anzubieten. Deshalb wurde nun verkündet, die Exporte in die USA zu pausieren. Wie es weitergehen soll, scheint noch nicht geklärt zu sein. Laut „Handelsblatt“ wird intern wohl diskutiert, zumindest die Produktion einzelner Modelle in VW-Werke in den USA zu verlagern. Für Audi sind die Zölle besonders schmerzhaft, da das gutlaufende USA-Geschäft eigentlich schwächelnde Absatzzahlen in China kompensieren sollte.

 

 

 

Mercedes-Benz: Nichts zu lachen

 

Besser aufgestellt ist Mercedes-Benz (DE0007100000), was an der Börse aber am Montag nicht für Wellen der Euphorie sorgte. Mit etwas Mühe und Not ging die Aktie des Stuttgarter Autobauers gestern weitgehend unverändert aus dem Handel und es ließen sich nur minimale Verluste feststellen. Für Unmut sorgten Verkaufszahlen aus dem ersten Quartal.

Letztere gingen im Vergleich zum Vorjahr um etwa sieben Prozent zurück, auf dem deutschen Heimatmarkt sogar um zehn Prozent. Genauso groß fiel auch das Minus auf dem größten Markt in Form von China aus. Wie sich die Trump-Zölle auf Mercedes-Benz auswirken mögen, ist noch weitgehend offen. Positive Effekte wird es aber wohl eher nicht geben und so stellen die Anleger sich weiterhin auf schwierige Zeiten ein.

 

Toyota springt in die Bresche

 

Für Toyota ist es nicht der erste Handelskrieg mit den USA. Schon in den 1980er Jahren gab es ähnliche Entwicklungen zu sehen, wenn auch nicht ganz so ausgeprägt. Bereits aufgebaut wurden Produktionskapazitäten in den USA im großen Stil, welche sich allerdings auf importierte Bauteile verlassen. Toyota (JP3633400001) kündigte nun an, die eigenen Zulieferer bei zollbedingten Mehrkosten unterstützen zu wollen.

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Werbebanner Speed Monkeys - Tesla Tuning EssenDas kann sich der weltgrößte Autokonzern dank üppiger Margen für den Moment erlauben. Fraglich ist allerdings, wie weit Toyota gehen mag, sollten die Zölle noch ausgeweitet werden. Die Aufmerksamkeit von Donald Trump liegt momentan zwar nicht auf Mexiko und Kanada, von wo aus die allermeisten Bauteile in die US-Fabriken von Toyota gelangen. Das kann sich aber recht schnell wieder ändern und auf der politischen Weltbühne herrscht ohnehin mehr oder minder Chaos. Dennoch atmeten die Anteilseigner etwas auf und die Toyota-Aktie legte am Montag um 1,9 Prozent bis auf 14,40 Euro zu.

 

Nissan lenkt ein

 

Weniger Glück hatten die Aktionäre von Nissan (JP3672400003), welche Kursverluste von 1,7 Prozent verkraften mussten. Der kriselnde Autohersteller reagiert auf US-Zölle, indem Pläne für gedrosselte Produktionskapazitäten in den USA auf Eis gelegt werden. Stattdessen soll nun wohl die Produktion eines SUV-Modells von Japan in die Vereinigten Staaten verlagert werden. Auf diese Weise ließen sich Zölle verhindern, wenngleich dies freilich nicht für möglicherweise importierte Bauteile gilt.

Nissan teilte auch nicht mit, wie lange es dauern mag, bis die Anpassung in der Praxis über die Bühne gebracht werden kann. Es scheint fast schon ein Glücksfall zu sein, dass Nissan in den USA über einige nicht genutzte Kapazitäten verfügt. Der Grund dafür ist jedoch niederschmetternd. Maue Absatzzahlen führten zu einem Sparzwang, welchen der japanische Konzern wohl auch weiterhin nicht abschütteln können wird. Das gilt insbesondere, sollten abseits von China noch weitere Handelspartner der USA mit Gegenzöllen reagieren und den vollkommen unnötigen Konflikt, bei dem es nur Verlierer geben wird, weiter anheizen.

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Die Spirale dreht sich

 

Die Märkte konnten sich gestern zeitweise stabilisieren, was auf Meldungen über eine angebliche 90-tägige Auszeit für die jüngst verkündeten US-Zölle zurückzuführen war. Das entpuppte sich letzten Endes jedoch als Ente, ganz anders als neuerliche Zolldrohungen von Donald Trump gegenüber China. Die Eskalationsspirale dreht sich weiter und die Autobauer drohen ironischerweise, mit als erstes unter die Räder zu geraten. Es ist einiges in Bewegung gekommen, was sich momentan aber am entspanntesten von der Seitenlinie aus verfolgen lässt.

 

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08.04.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler

Unterschrift - Andreas Göttling-Daxenbichler

 

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