Volkswagen setzt zum Kahlschlag bei der Cariad-Führung an und will die Software damit endlich auf Kurs bringen
Wird jetzt alles besser?
Worüber am Wochenende noch gemunkelt wurde, das wurde zu Beginn der neuen Woche nun auch bestätigt. Volkswagen trennt sich fast vom gesamten Vorstand der Software-Tochter Cariad. Als neuer Chef soll künftig laut Informationen des „Handelsblatt“ Peter Bosch auftreten, der aktuell noch für Bentley die Verantwortung trägt.
Nicht nur der Chefposten wird neu besetzt, sondern so ziemlich alle Management-Positionen bei der Software-Tochter, welche in den letzten Jahren immer wieder für negative Schlagzeilen sorgte. Einzig Personalvorstand Rainer Zugehör darf Cariad treu bleiben. Das Vorgehen von Volkswagen (DE0007664039) ist eine klare Ansage, dass man mit der Software nicht zufrieden ist. Jene sorgte in der Vergangenheit schon dafür, dass manche Neuvorstellung verschoben werden musste.
Doch nicht nur die Chefs bei Volkswagen ärgerten sich in der Vergangenheit um die Software-Probleme. Auch Kunden und vor allem Anleger reagierten nicht selten entnervt auf immer wieder auftretende Unzulänglichkeiten. Umso größer ist die Hoffnung, dass sich nun endlich etwas im Unternehmen tut. Zwar werden neue Chefs kaum zu schnellen Durchbrüchen bei den eigenen Entwicklern führen. Es wird jedoch gemunkelt, dass an der Strategie gefeilt werden könnte.
Auf der Suche nach neuen Freunden?
Das betrifft vor allem den Punkt Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen. Unter dem ehemaligen Volkswagen-Chef Herbert Diess kam dies bei Software noch kaum bis gar nicht in Frage, da jener sich nicht von Tech-Riesen abhängig machen wollte. Ob dahingehend nun ein Umdenken stattfindet und künftig auch Software von Drittanbietern Einzug bei Volkswagen findet, das ist noch nicht bekannt. Für die Anleger wäre es aber wohl nicht das schlechteste Szenario.
Zumindest in der Theorie ergäbe sich damit die Möglichkeit, endlich wieder zur Konkurrenz aufzuschließen, welche Volkswagen in Sachen Software immer weiter zu enteilen schien. Für den Moment ist aber nur klar, dass es große Änderungen bei Cariad geben wird. Wie diese sich in Zukunft auf den Gesamtkonzern auswirken könnten, das gehört noch ins Reich der Spekulationen.
Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Trends vorbehalten. Den Zürcher Trend und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.
10.05.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)