Mit sogenannten „Power Centern“ will sich Volkswagen einen neuen Geschäftsbereich im Energiesektor erschließen
Schon im kommenden Jahr will Volkswagen den ersten Stromgroßspeicher ans Netz bringen
Mit dem Energiesektor hatte Volkswagen bisher eher wenig zu tun, was sich in Zukunft aber ändern soll. Wie das „manager magazin“ berichtet, kündigte Technik-Vorstand Thomas Schmall schon für das kommende Jahr sogenannte „Power Center“ an. Dahinter verbergen sich Großspeicher für Strom, die in Akkus gespeicherte Energie im Falle einer Flaute bei Wind und Sonne abgeben können.
Zunächst will Volkswagen (DE0007664039) in Norddeutschland einen Standort etablieren; der Spatenstich soll bereits innerhalb der nächsten Wochen geschehen. 2025 ist dann geplant, die Anlage mit einer Kapazität von rund einem Gigawatt ans Netz zu bringen. Nach eigener Ansicht leistet Volkswagen damit einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.
Um CO2-Emissionen zu senken, setzt Deutschland vordergründig auf Wind und Sonne. Entsprechende Anlagen müssen im Falle einer Überproduktion aber oftmals abgeschaltet werden, da es an Speichermöglichkeiten fehlt. Aktuell gibt es nur rund 1 Gigawatt an Speicherkapazitäten. Volkswagen würde dies allein mit seiner ersten Anlage also mal eben verdoppeln.
Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet ein Autobauer sich für diesen Markt erwärmen kann. Volkswagen erhofft sich, in Zukunft ausgemusterte Akkus von E-Autos in seinen Speicherwerken einsetzen zu können. Die erste Anlage wird zwar noch mit neuen Akkus betrieben. Perspektivisch ist die Verwendung von Akkus, die für Autos zu schwach, für Speicher aber noch vollkommen ausreichen sind, hingegen fest eingeplant.
Noch keine Euphorie bei Volkswagen
Es ist aus Anlegersicht erfreulich, dass Volkswagen den Blick über den Tellerrand hinauswagt. Die größten Probleme in Form von Absatzschwächen in China und teils nur bedingt konkurrenzfähige E-Auto-Modelle lösen sich damit aber leider noch nicht in Luft auf. Die Aktie des Konzerns hat sich etwas stabilisiert, hinterließ mit 112,60 Euro zum Wochenende aber weiterhin nicht die beste Figur. Auf Jahressicht ging es um gut 13 Prozent abwärts mit den Kursen.
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10.06.2024 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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