Auch Volkswagen zieht dem Russland-Geschäft den Stecker
Das war wohl abzusehen
Volkswagen ziemte sich im ersten Moment etwas dabei, seine Tätigkeiten im kriegstreibenden Russland einzustellen. Letztlich war der Druck durch die Öffentlichkeit und die Konkurrenz aber wohl doch zu groß. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, wird es sich wie auch zuvor schon Mercedes-Benz und einige andere Hersteller aus Russland zurückziehen.
Betroffen von dieser Entscheidung sollen laut Volkswagen (DE0007664039) sowohl der Export als auch die Fertigung in Russland sein. Auch die Tochter Porsche wird dort erst einmal keine Geschäfte mehr machen. Wie lange genau, das ließ der Konzern offen. Die aktuelle Entscheidung gilt mit sofortiger Wirkung und „bis auf Weiteres“.
Moralisch ist der Schritt nachvollziehbar, operativ dürften daraus aber so einige Probleme entstehen. Schon vor Kriegsbeginn lief es in der Produktion nicht so richtig rund, die anhaltende Chipkrise führte teils zu langen Wartezeiten auf Seiten der Kundschaft. In absehbarer Zeit wird sich nun wohl nichts daran ändern, dass Neuwagen ein seltenes Gut sind.
Dafür sorgt auch, dass einige Bauteile und Rohstoffe für die Produktion zu nicht unwesentlichen Teilen aus Russland stammen, wo derzeit allerdings im Westen niemand wirklich gern einkaufen möchte. Insgesamt sind es jetzt also gleich mehrere Faktoren, welche die Fertigung bei Volkswagen belasten. Dass die Anleger darüber nicht unbedingt glücklich sind, dürfte niemanden überraschen.
VW im Abwärtstrend
Eine wirkliche Überraschung ist die Entscheidung von VW nicht, weshalb die Reaktionen an den Märkten sich auch eher in Grenzen hielten. Der ohnehin schon bestehende Abwärtstrend setzte sich im gestrigen Handel mit einem Minus von 2,9 Prozent aber unübersehbar fort und ein Ende ist aktuell nicht in Sicht. Aufgrund der aktuellen Lage gerät dabei auch der geplante Börsengang der Sportwagentochter Porsche mehr oder weniger in Vergessenheit und kann so die fallenden Kurse nicht stützen. Auf Wochensicht mussten die Anteilseigner bereits Abschläge in Höhe von 14,5 Prozent verkraften.
04.03.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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