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Volkswagen gibt sich angriffslustig, doch bei einem Preiskampf mit Tesla wollen die Wolfsburger nicht mitmachen

Nichts für den kleinen Geldbeutel

NTG24 - Volkswagen gibt sich angriffslustig, doch bei einem Preiskampf mit Tesla wollen die Wolfsburger nicht mitmachen

 

Volkswagen will endlich zurück auf die Überholspur und hat sich so einige ambitionierte Ziele auf die Fahne geschrieben. Unter anderem sollen bei der Elektromobilität große Fortschritte erzielt werden und auch die US-Konkurrenz in Form von Tesla soll dabei ins Visier genommen werden. Allerdings scheint VW dann doch nicht jedes Mittel Recht zu sein, um Marktanteile zu erobern.

Eine klare Absage erteilte Volkswagen (DE0007664039) so jüngst Spekulationen darüber, dass es zu einem Preiskampf bei E-Autos kommen könnte. Nachdem Tesla (US88160R1014) die Preise für Model Y und Model 3 teils deutlich reduzierte, und das in allen wichtigen Märkten, munkelte man an den Märkten schon über eine mögliche Lawine, die damit losgetreten werden könnte. Bei VW scheint man die Lage aber anders einzuschätzen.

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Werbebanner ClaudemusLaut Finanzchef Arno Antlitz wird es wohl sogar eher in die umgekehrte Richtung gehen. Gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ sagte jener, dass die Preise für Neuwagen wohl eher steigen als sinken werden. Ob das in diesen Zeiten die richtige Strategie ist, darüber lässt sich wohl streiten. Der wirtschaftliche Abschwung scheint zwar in diesem Jahr nicht ganz so dramatisch zu werden, wie es im vergangenen Jahr oft noch vermutet wurde. Doch die Inflation liegt immer noch auf hohem Niveau und Konjunkturdaten zeigen, dass die Verbraucher sich vor allem mit großen Anschaffungen wie Autos schwer zurückhalten.

Volkswagen setzt aber dennoch auf seine „klare Preisstrategie“ und Verlässlichkeit. Preissenkungen werden da schlicht nicht als notwendig angesehen, da man sich selbstbewusst überzeugt von der Qualität der eigenen Marken und Produkte zeigt. Auch ohne Preiskampf soll es damit gelingen, im Laufe der kommenden Jahre zu einem weltweit führenden Hersteller von E-Autos zu avancieren. Leider zeigen die Anleger sich diesbezüglich deutlich weniger optimistisch.

 

Vom Regen in die Traufe?

 

An der Börse kann Volkswagen schon seit einer ganzen Weile nicht mehr überzeugen. Per Jahresfrist musste die Aktie der Wolfsburger Verluste von mehr als 30 Prozent hinnehmen und das Unternehmen könnte aktuell von einer Krise in die nächste schlittern. 2022 war noch geprägt von Problemen bei der Beschaffung von Einzelteilen, besonders Chips waren weiterhin schwierig zu ergattern. Hier hat die Lage sich nun wieder etwas gebessert, doch nun droht der nächste Ärger.

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Wie bereits erwähnt fällt die Konsumlaune so schlecht wie schon seit Jahren nicht mehr aus und an der Börse sorgt das für große Verunsicherung. Mehr oder weniger die gesamte Branche hatte in den letzten Monaten mit herben Rückschlägen zu kämpfen und das einstige Vorzeigeunternehmen Tesla ist dabei mit einer der größten Verlustbringer. Gemunkelt wird bis heute darüber, dass die Nachfrage im wichtigen chinesischen Markt schwer nachlassen könnte. So richtig Fuß fassen konnte Volkswagen im Vergleich zur Konkurrenz dort aber bis heute ohnehin nie, was aber schwerlich beruhigend auf die Aktionäre wirken dürfte.

 

Kann das gutgehen?

 

Bleibt also die Feststellung, dass Volkswagen an seinen Preisen festhält und intern wohl eher mit Erhöhungen denn Senkungen herumspielt. Zumindest im Moment ist das der Fall. Sollten die Absatzzahlen gegenüber der Konkurrenz spürbar zurückfallen, könnte man sich in Wolfsburg das Ganze vielleicht noch einmal genauer überlegen. Ich persönlich würde da einen möglichen Preiskampf bisher noch nicht vollständig ausschließen. Hält die Flaute über mehrere Monate an, würde ein solcher letztlich in der Natur der Sache liegen.

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Werbebanner Zürcher BörsenbriefeWohl dem, der eine funktionierende Glaskugel hat und einen Blick in die Zukunft werfen kann. Allen anderen bleibt nur, das Beste zu hoffen und das Schlimmste zu befürchten. Die Volkswagen-Aktie ist am Wochenende bei einem Kurs von 126,08 Euro angekommen und notierte damit so tief wie schon seit dem Jahr 2020 nicht mehr. Bei den Anlegern ist also große Skepsis vorhanden, doch vielleicht sind die größten Sorgen mittlerweile auch schlicht eingepreist. Es lässt sich wohl für den Moment nur auf neue Impulse warten.

 

30.01.2023 - Matthias Eilenbrock

Unterschrift - Matthias Eilenbrock

 

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