Nach Ansicht von Analysten könnte Volkswagen ein deutlicher Abschwung bei der Nachfrage drohen
Das treibt einige Anteilseigner in die Flucht
Noch im vergangenen Jahr kam Volkswagen mit der Produktion überhaupt nicht hinterher. Fehlende Chips und Probleme bei einigen anderen Bauteilen ließen eine deutlichen Überhang bei der Nachfrage entstehen. Immerhin war damit dafür gesorgt, dass die Preise auf hohem Niveau blieben.
Das könnte sich aber spätestens im nächsten Jahr ins Gegenteil verkehren. Zu diesem Schluss kommt zumindest die UBS, welche die Aktie von Volkswagen (DE0007664039) in einer aktuellen Studie kritisch beäugt. Gerechnet wird damit, dass bei Autos in den kommenden Monaten ein Überangebot entsteht. Jenes könnte letztlich dafür sorgen, dass die Preise und damit die Margen spürbar sinken.
Mangeln könnte es aber nicht nur an der weiteren Nachfrage. Einige Beobachter machen sich auch schon um bereits getätigte Bestellungen Sorgen. So ist etwa bei „Der Aktionär“ zu lesen, dass es zu vermehrten Stornierungen kommen könnte. Angesichts der drastisch gestiegenen Lebenshaltungskosten sicherlich kein vollkommen unrealistisches Szenario.
Bisher lässt sich die Gefahr durch diese Entwicklung noch nicht so recht beziffern. Die UBS versucht sich trotzdem daran und reduzierte ihr Kursziel von ehemals 230 auf nun nur noch 130 Euro. Das hinterließ bei den Anteilseignern Eindruck und sorgte gestern für Kursverluste von knapp 4,5 Prozent bei der VW-Aktie.
Ist das noch vertretbar?
Das ist eine recht heftige Reaktion auf eher vage Befürchtungen für die nähere Zukunft. Klar ist, dass die Chipkrise mittlerweile als überwunden gelten darf und auch ansonsten die Lieferketten sich wieder weitgehend normalisiert haben. Die Produktion läuft dadurch wieder deutlich besser als noch im Jahr 2021. Ob das in Kombination mit dem konjunkturellen Abschwung aber tatsächlich zu einem Einbruch der Bestellungen bei Volkswagen führt, ist noch längst keine ausgemachte Sache. Eine gewisse Portion Vorsicht ist natürlich nie verkehrt. Allerdings ist die Volkswagen-Aktie schon jetzt derart niedrig bewertet, dass es hier durchaus auch Chancen zu erkennen gibt.
11.10.2022 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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