
Mit neuen elektrischen Modellen will Volkswagen in Zukunft wieder Erfolge feiern
Volkswagen gewährt einen ersten Blick auf den ID.1
Nicht nur drastische Sparmaßnahen sollen dafür sorgen, Volkswagen künftig wieder in die Spur zu bringen. Darüber hinaus spricht der Konzern schon seit Längerem davon, neue Modelle auf den Markt bringen zu wollen, um bei der Kundschaft wieder für Kauflaune sorgen zu können. Bisher blieb man dahingehend eher vage. Nun erlaubte der Wolfsburger Autobauer aber einen ersten Blick auf große Neuheiten der kommenden Jahre.
Die größte Beachtung erfuhr eine erste schemenhafte Darstellung eines Fahrzeugs, das unter dem Projektnahmen ID.1 geführt wird. Dahinter verbirgt sich ein elektrischer Kleinwagen, der für unter 20.000 Euro an den Start gehen soll. Geplant ist die Veröffentlichung für das Jahr 2027. Ein Jahr zuvor will Volkswagen (DE0007664039) mit einem Auto unter 25.000 Euro schon mal einen ersten Schritt in für den Durchschnittsverdiener bezahlbare Regionen wagen. Gefertigt werden sollen die Preiskracher nicht in Deutschland, sondern aus Kostengründen in Osteuropa. Erfreuliche Neuigkeiten gibt es aber auch für die hiesigen Beschäftigten.
VW-Markenchef kündigte bei einer Betriebsversammlung an, welches E-Auto in Zukunft zusätzlich zum geplanten E-Golf am Stammsitz von Volkswagen vom Band laufen soll. Angekündigt wurde dafür eine elektrische Variante des kompakten SUV T-Roc. Laut Informationen der „FAZ“ ist die derzeit noch gebräuchliche Verbrenner-Variante eines der erfolgreichsten Modele von Volkswagen. Da erscheint es nur konsequent, diesen Erfolg in die elektrische Zukunft tragen zu wollen. Der Produktionsbeginn dürfte allerdings noch einige Jahre auf sich warten lassen, ebenso wie bei der elektrischen Variante des Golf.
Volkswagen spart weiter
Bis dahin stehen bei Volkswagen weiterhin Sparmaßnahmen im Vordergrund. Immerhin konnte der Betriebsrat aber beruhigt werden und schon fast demonstrativ traten Konzernführung und Arbeitnehmervertreter zuletzt gemeinsam auf. Betriebsratschefin Daniela Cavallo sah es als eine besondere Anerkennung, dass Beschäftigte am Standort Wolfsburg noch vor der breiten Öffentlichkeit einen ersten Blick auf das Design des ID.1 werden konnten.
Die dortige Belegschaft soll dennoch um rund 14.000 Stellen schrumpfen und insgesamt will Volkswagen in Deutschland 35.000 Stellen abbauen. Nach heftigen Auseinandersetzungen Ende vergangenen Jahres soll dies aber ohne Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen über die Bühne gehen. Versprochen wird ein sozialverträgliches Vorgehen, beispielsweise mithilfe von Abfindungsprogrammen oder Altersteilzeit. Letztere steht ab sofort auch Mitarbeitern der Jahrgänge 1968 und 1969 zur Verfügung.
Es lässt sich nicht garantieren, dass Volkswagen mit seinen Sparplänen die Margen wieder auf Vordermann bringen kann. Ebenso bleibt offen, ob mit neuen Elektromodellen endlich wieder für Kauflust bei den Autofahrern gesorgt werden kann. In jedem Fall ist es aber eine erfrischende Abwechslung, dass in Wolfsburg nicht immer nur von Problemen und Herausforderungen, sondern auch mal über neue Chancen für die Zukunft geplaudert wird.
Der Druck lässt nicht nach
An der Börse hinterließ dies aber leider nur wenig Eindruck. Die Volkswagen-Aktie bewegte sich am Mittwoch um 1,35 Prozent in Richtung Süden und landete bei weiterhin ernüchternden 93,38 Euro. Darin spiegeln sich anhaltende Zoll-Sorgen der Börsianer wieder. Zu Wochenbeginn bereits erlebte der Titel heftigen Verkaufsdruck und konnte sich davon bisher nicht recht erholen. Zwar hat US-Präsident Donald Trump noch keine Einfuhrzölle gegen Deutschland oder die EU ausgesprochen. Er drohte solche aber recht offen an und an den Märkten gilt es als ausgemachte Sache, dass der Autosektor davon im Fall der Fälle besonders stark betroffen sein wird.
Einfach so abschütteln kann Volkswagen Widerstände und Herausforderungen also nicht. Zeigen wird sich müssen, dass die potenzielle Kundschaft wieder von den eigenen Angeboten überzeugt werden kann. Immerhin gab es in Deutschland im Januar wieder gute Neuigkeiten für Elektroautos. Laut Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes steigerten sich die Zulassungszahlen im Vergleich zum (außerordentlich schwachen) Januar 2024 um etwas mehr als 50 Prozent. Vielleicht konnte die Talsohle also durchschritten werden, was Volkswagen sehr gelegen käme.
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06.02.2025 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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