
VW, Porsche – Extraschichten sollen höhere Nachfrage bedienen
Blume sieht VW stabil für etwaige US-Zölle aufgestellt
Volkswagen überzeugt mit starker Nachfrage. Die VW-Mitarbeiter sollen jetzt in Extraschichten, um die eigentlich heruntergefahrene Produktion wieder hochzufahren.
Während der beiden letzten schwachen Jahren hat Europas größter Autobauer Volkswagen die Produktionsleistung deutlich heruntergefahren aufgrund der schwachen Nachfrage primär im wichtigen Absatzmarkt in China. Dies soll sich nun wieder ändern, denn für einzelne Modelle ist die Nachfrage im Jahr 2025 doch höher als für die Produktionsplanung prognostiziert.
VW hatte zur Mitte des letzten Jahres einen neuen und härteren Sparkurs verkündet. Es sollten einige Produktionsschichten in nahezu allen Werken gestrichen werden und auch der Fortbestand von deutschen Produktionswerken stand zur Debatte. Dies konnte die Gewerkschaft zusammen mit dem Betriebsrat verhindern und aktuell sei bei VW keine Schließung von Produktionsstätten in Deutschland geplant. Nun scheint VW etwas zurückzurudern. Bis zu den Werksferien sollen noch 16 Sonderschichten absolviert werden, um die höhere Marktnachfrage zu kompensieren.
Die Sonderschichten sind dabei nicht freiwillig, sondern das Management stellte klar, dass es sich um eine verpflichtende Sondermaßnahme handelt. Bis zum 6 Juli, den Beginn der Betriebsferien, sind zusätzliche Früh- und auch Nachtschichten in den Produktionsplan integriert worden. Volkswagen quantifiziert die Nachfrage nach Modellen vom Golf und Tiguan mit rund 20.000 Fahrzeuge über der eigentlichen Prognose. Dabei ist die überhöhte Nachfrage aufgeteilt auf die klassischen Verbrennermodelle aber auch das Elektro-Segment steigt in der Gunst der Konsumenten.
VW mit schwachem erstem Quartal
Trotz der höheren Nachfrage im zweiten Quartal, lief das erste Quartal des Jahres schwächer als vom Markt erwartet. Auch aufgrund von Sondereffekten in Höhe von 1,1 Milliarden Euro sackte das operative von 4,6 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf 2,8 Milliarden Euro ab. Dies führte dazu, dass die operative Marge mit 3,6 % deutlich unter dem strategischen Ziel von 6,5 % für den Gesamtkonzern lag.
VW plant den Abbau von 45.000 Arbeitsplätzen in Deutschland, um international wieder wettbewerbsfähig zu werden. VW-Chef Oliver Blume hat derweil klare Vorstellungen für die Umstrukturierung des Gesamtkonzerns. Dabei sollen nicht nur die Kosten gesenkt werden, sondern auch das Qualitätssiegel „Made in Germany“ soll international wieder eine Rolle spielen. Zwar sei die aktuelle Marktlage mit den Zollunsicherheiten in den USA und der volatilen geopolitischen Lage besorgniserregend und müsse mit aller Härte verfolgt werden, doch Blume sieht VW für die Zukunft gut aufgestellt. VW hat bereits in den letzten Jahren Milliarden in die Produktionsstandorte und Partnerschaften in den USA investiert und möchte diese in der Zukunft weiter zu fokussieren.
Trotz einiger Spekulationen um geplante Verkäufe von Unternehmensanteilen, erteilt Blume diesen indes eine klare Absage. Man plane keine Verkäufe von Anteilen an dem Sportwagenhersteller Lamborghini. Dennoch würde man überprüfen, welche Partnerschaften weiterhin Sinn ergeben und wo die Synergien vom komplexen Organisationsaufwand kannibalisiert werden.
Blume gab weiterhin keinen Informationen für seine eigene Zukunft preis. Aktuell ist Blume CEO von Porsche (DE000PAG9113) und Volkswagen (DE0007664005) und gab bekannt, diese Doppelrolle nur weiter auszufüllen wollen, wenn dies auch Sinn ergibt.
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24.04.2025 - Christian Teitscheid
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