Volkswagen-Aktie legt nach überraschend starken Eckdaten für das erste Halbjahr deutlich zu
Investoren greifen zu
Bei Volkswagen liefen die Geschäfte im ersten Halbjahr erstaunlich gut, was aus den jüngst veröffentlichten Eckdaten des DAX-Konzerns hervorgeht. Allerdings müssen sich die Anteilseigner auf ein holpriges zweites Semester einstellen, da auch die Wolfsburger unter dem Mangel an Computerchips leiden.
Der Volkswagen-Konzern (DE0007664039) hat am Freitag überraschend starke Eckdaten für das erste Halbjahr präsentiert. Demnach gaben die Wolfsburger bekannt, dass in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres ein operatives Ergebnis von rund 11 Milliarden Euro eingefahren worden sei, nachdem sich der Betrag im ersten Quartal lediglich auf 4.8 Milliarden Euro belaufen hatte.
Gleichzeitig gehen die Niedersachsen von einem hohen Umsatz aus, womit sich die positive Entwicklung der vergangenen Monate bei dem DAX-Unternehmen fortsetze. Auch wenn der komplette Halbjahresbericht erst am 29. Juli 2021 veröffentlicht werden soll, so geht aus der jüngsten Meldung eindeutig hervor, dass die Marke Volkswagen in Zeiten des Wandels hin zur Elektromobilität äusserst gut im Markt positioniert ist und sich einer hohen Kundennachfrage erfreut. Dies sehen auch die meisten Investoren am Kapitalmarkt so, weshalb die Volkswagen Vorzugsaktie in einer ersten Reaktion auf die Eckdaten um über 3 % zulegen konnte.
Temporäre fundamentale Schwäche bei Volkswagen im zweiten Halbjahr zu erwarten
Für das zweite Halbjahr müssen sich die Aktionäre aber dennoch auf eine Delle bei der Geschäftsentwicklung von Volkswagen einstellen. So teilte das Management mit, dass das Unternehmen auch von der weltweiten Knappheit an Computerchips betroffen sei, wobei sich der Engpass eher auf die zweite Jahreshälfte auswirken werde. Auch wenn der Mangel an Halbleitern die Umsatz- und Nettogewinnentwicklung bei Volkswagen im Gesamtjahr 2021 bremsen wird, so stufen wir diese Problematik als keinesfalls dramatisch ein, da weltweit sehr viele Autohersteller die Produktion wegen fehlender Elektronikbauteile drosseln mussten und ab dem kommenden Jahr wieder mit einer deutlichen Entspannung innerhalb der Chipindustrie zu rechnen ist. So werden aktuell global die Kapazitäten innerhalb des Halbleitersektors hochgefahren, wobei im kommenden Jahr zahlreiche Elektronikkonzerne neue Produktionsstätten in Betrieb nehmen werden.
Insgesamt bleibt Volkswagen technologisch gut aufgestellt, um den Wandel hin zu neuen Antriebsformen gut zu meistern. Gleichzeitig hat sich die Muttermarke Volkswagen wieder deutlich von dem Dieselskandal erholt und gewinnt zunehmend an Reputation zurück, was in den kommenden Jahren gute Geschäfte erwarten lässt. Entsprechend bleibt die Aktie mit einem geschätzten 2021er-KGV von 7.3 und einem 2022er-KGV von 6.7 attraktiv.
Eine konkrete Empfehlung zu dieser Analyse ist den Lesern des Zürcher Trends vorbehalten. Den Zürcher Trend und die zugehörigen Empfehlungen können Sie im Rahmen eines kostenlosen Probe-Abonnements ausgiebig testen.
10.07.2021 - Tim Rademacher - tr@zuercher-boersenbriefe.ch
Auf Twitter teilen Auf Facebook teilen
Informiert bleiben - Wenn Sie bei weiteren Nachrichten und Analysen zu einem in diesem Artikel genannten Wert oder Unternehmen informiert werden möchten, können Sie unsere kostenfreie Aktien-Watchlist nutzen.
Folgende Artikel könnten Sie auch interessieren
Ihre Bewertung, Kommentar oder Frage an den Redakteur
Haftungsausschluss - Die EMH News AG übernimmt keine Haftung für die Richtigkeit der Empfehlungen sowie für Produktbeschreibungen, Preisangaben, Druckfehler und technische Änderungen. (Ausführlicher Disclaimer)