Volkswagen Vz: Mit Discount zu haben

Absturz bei den Volkswagen Vorzügen - Kriegsangst schlägt in Panikverkäufe um

 

Kursabsturz bei Volkswagen. Gerät Wolfsburg durch den Ukraine-Krieg in Not? Die Kurse in Frankfurt suggerieren dies jedenfalls.

Dass Volkswagen (DE0007664039) sein Russland-Geschäft eingestellt hat, ist nur konsequent. Man kann auch gar nicht anders, um ehrlich zu sein. Angesichts der verhängten Sanktionen und dem Ausschluss vieler russischer Banken aus dem SWIFT-System ist ein normales Verhältnis zu den Töchtern und Partnern in Russland nicht mehr möglich. Selbst wenn man wollte, was derzeit nicht der Fall ist, könnte man das Geschäft aktuell nicht fortführen. 

Doch welche Bedeutung hat Russland für Volkswagen? Russland verfügt zwar über eine beeindruckende Landfläche, aber die Wirtschaftsleistung liegt unter der von Südkorea. Ein wichtiges Land, dessen temporärer Ausfall als Absatz- und Produktionsmarkt schmerzhaft auch für einen Riesen wie Volkswagen ist. In den aggregierten Geschäftszahlen von Volkswagen für 2022 werden Sie jedoch Schwierigkeiten haben, den Ausfall des russischen Geschäfts zu finden. Was unter anderem daran liegen wird, dass die ausfallenden Exporte nach Russland schlicht und einfach den Nachfrageüberhang in anderen Ländern abbauen wird. Problematischer ist da die Gesamtlage:

Das unterliegende Geschäft entwickelt sich nur langsam. Da die weltweiten Engpässe im Februar noch anhielten, verbesserten sich die branchenweiten Autoverkäufe nur geringfügig im Jahresvergleich. In Deutschland wurden gerade einmal gut 3 % mehr Pkw als vor einem Jahr zugelassen. Im März wird die Lage nicht besser, sondern noch schlechter werden. Die deutsche Automobilbranche ist eine derjenigen, die Zulieferer in der Ukraine beschäftigt. Kein nennenswerter Anteil an allen zu verbauenden Teilen, aber wenn ein Kabelbaum fehlt, steht die Produktion still, bis der Einkauf einen Ersatz hat. Und den unterschätzen die Anleger gerne. In der Vergangenheit hat sich jedoch gezeigt, dass der Einkauf häufig sehr findig ist und innerhalb kürzester Zeit einen alternativen Anbieter findet. 

 

Grundsituation ist unverändert

 

An der Grundsituation hat sich durch den Ukraine-Krieg für die deutschen Automobilhersteller nichts geändert. Der Umsatz schwächelt weiterhin, aber die Gewinne prasseln nur so auf die Aktionäre herab, denn es gibt keinen Konkurrenten, der den Nachfrageüberhang bedienen kann. Alle Kunden müssen warten, weswegen die Automobilhersteller die Preise hoch lassen und die Produktion auf die margenstärksten Fahrzeuge konzentrieren. Aus Sicht der Bewertung brennt daher auch für Volkswagen nichts an. 

 

 

Die durch den Krieg verursachten Engpässe eskalieren die Situation sogar noch. Wenn Teile fehlen und die Produktion an einigen Bändern eine Woche oder mehr stillsteht, führt das zu Knappheitspreisen bei den noch verfügbaren Neuwagen. Mittel- und langfristig besteht selbstverständlich die Gefahr einer Nachfragezerstörung. Beispielsweise wenn Europa in eine tiefe Rezession fallen würde. Doch davon sind wir weit entfernt, wenn auch die Panik-Kursstellungen in Frankfurt etwas anderes vermuten lassen. 

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Offenlegung: Herr Fritz hält zum Zeitpunkt der Empfehlung eine Long-Position in Volkswagen. 

 

 

05.03.2022 - Mikey Fritz

 

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