Traton, Daimler Trucks, Volvo – Nutzfahrzeughersteller müssen Milliarden investieren. Dies birgt auch Chancen für Aktionäre
Branche bietet aufgrund epochaler Veränderungen enormes Wachstumspotenzial
Die Elektroauto-Industrie gehört zu den am schnellsten wachsenden Branchen weltweit. Trotz des Booms wird die LKW-Branche, die vor ebenfalls epochalen Veränderungen steht, fast kaum thematisiert, obwohl sich hier ebenfalls enormes Wachstumspotenzial ergibt.
Ebenso wie die Automobil-Branche befindet sich die Branche der Nutzfahrzeuge in einem umfassenden und epochalen Wandel begriffen. Bereits im Jahr 2035 soll über die Hälfte der neu zugelassenen LKW in Europa, den USA und China mittels Elektromotor angetrieben werden und das, obwohl es bislang kaum Elektro-LKWs im weltweiten Verkehrsnetz gibt. Bislang sind batterieelektrische und brennstoffzellenbetriebe Nutzfahrzeuge einfach noch zu teuer in der Anschaffung und im täglichen Betrieb. Dies könnte sich laut einer Studie von McKinsey aber bereits 2030 geändert haben.
Mit Blick auf den Nutzfahrzeug-Markt ist besonders interessant, dass die Nutzfahrzeughersteller in den letzten Monaten einen Absatzrekord verzeichnen konnten und das, obwohl die konventionellen Diesel-Trucks bald ausgedient haben dürften. Daimler Trucks (DE000DTR0CK8) schaffte es sogar im ersten Quartal mit 795 Millionen Euro einen Nettogewinn zu erwirtschaften, der dreimal so groß war wie im Vorjahreszeitraum. Daimler Trucks ist der weltweit größte LKW-Hersteller und konnte die Auslieferungszahlen im ersten Quartal um 15 % auf fast 125 000 Einheiten steigern. Für die Aktionäre ist die Gewinnsteigerung besonders erfreulich, das Daimler Trucks zudem verkündete, in Zukunft 40 bis 60 % des Nettogewinns an die Aktionäre ausschütten zu wollen.
Ebenso wie bei Daimler Trucks sind bei dem Volkswagen-Tochterunternehmen Traton (DE000TRAT0N7) die Auftragsbücher prall gefüllt. Zu Traton gehören mit MAN, Scania und Navistar drei bekannte Unternehmen, die im jeweiligen Absatzmarkt zu den führenden Marken gehören. Im ersten Quartal 2023 konnte Traton den Umsatz so auf 84 600 Fahrzeuge steigern. Auch das operative Ergebnis lag mit 834 Millionen Euro dabei fast 90 % über dem Vorjahresniveau. Aufgrund des gut gestarteten ersten Halbjahres 2023 hat das Management von Traton in der Folge auch das Renditeziel für das Gesamtjahr angepasst. Die operative Rendite soll nun bereinigt im Bereich zwischen 7 und 8 % liegen.
Die gesamte Branche der Nutzfahrzeughersteller befindet sich derzeit am Scheideweg. Auf der einen Seite müssen neue Antriebstechnologie entwickelt werden, um eine Rolle in der nachhaltigen Mobilität der Zukunft zu spielen, auf der anderen Seite müssen die konventionellen Dieselmotoren weiter entwickelt werden. Die Umstellung auf die neuen Abgasnormen, die bereits 2027 in Kraft treten, verursachen hierbei enorme Kosten, um die Dieselaggregate für die Veränderung zu gestalten. Denn obwohl es sich um eine auslaufende Technologie handelt, müssen die Investitionen, die in Milliardenhöhe anfallen, getätigt werden.
Neben den bereits genannten ist auch die Volvo Group (SE0000115446) ein großer Player am Markt der Nutzfahrzeuge. Zu der Volvo Group gehören neben den Volvo Trucks auch Trucks von Renault und Mack. Auch Volvo konnte die Analysten mit dem letzten Zahlenwerk positiv überraschen. Unter dem Strich verdienten die Schweden etwa 1,1 Milliarden Euro und damit 80 % mehr als im Vorjahreszeitraum. Bei Volvo zeigt man sich optimistisch, dass trotz der hohen Summen sich die hohen Investitionen in nachhaltige Antriebe schnell amortisiert. So habe die Schweden in den letzten Wochen bereits einen Großauftrag von 1000 Elektro-LKW von einem schwedischen Zementkonzern verzeichnen können.
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18.07.2023 - Felix Eisenhauer
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