In Berlin deutet sich ein Machtwechsel an, was den Aktionären von Vonovia ziemlich gut in den Kram passen dürfte
Sind Enteignungen nun endgültig vom Tisch?
Recht überraschend hat sich die Berliner SPD von einer Fortsetzung der rot-grün-roten Regierung in der Hauptstadt verabschiedet und nun Koalitionsverhandlungen mit dem Wahlsieger in Form der CDU angekündigt. Mit einiger Wahrscheinlichkeit wird es also einen Machtwechsel mitsamt einem neuen Bürgermeister zu sehen geben.
Für Vonovia (DE000A1ML7J1) ist das nicht die schlechteste Nachricht, denn in den letzten Jahren wurde der Vermieter von Rot-Rot-Grün schwer ins Visier genommen. Erst kam der Mietendeckel, der später durch die Gerichte kassiert wurde. Danach wurde immer wieder heiß um eine Verstaatlichung oder Enteignung diskutiert, um die hohen Mieten in Berlin in den Griff zu bekommen.
Mit der CDU wird derartiges nicht zu machen sein, und so blickt Vonovia nun, zumindest in Berlin, wieder etwas ruhigeren Zeiten entgegen. Die Vonovia-Aktie reagiert darauf aber leider nicht mit plötzlichen Kurssprüngen. Kursgewinne von 1,3 Prozent heute Morgen fallen kaum weiter ins Gewicht.
Es ist nachvollziehbar, dass die Anleger sich weiterhin zurückhalten, denn weitaus größere Probleme als die Politik in der Hauptstadt bereiten Vonovia steigende Kosten und Zinsen. Das Unternehmen kündigte infolgedessen bereits einen Baustopp für das laufende Jahr an und Wachstumsfantasien sind da sehr rar gesät. Solange sich hier nichts ändert, bleiben die Aussichten für die Aktie eher düster.
Vonovia muss Federn lassen
Auf Jahressicht hat der Wert der Vonovia-Aktie sich mal eben halbiert und es gibt leider keinerlei Aussichten auf eine schnelle Erholung. Zu schwer wiegen die allgemeinen Sorgen an den Märkten auf dem Immobilienkonzern. Verlassen kann der sich zwar auf seine Mieteinnahmen. In Zeiten einer hohen Inflation ist das aber nicht genug, um die Börsianer überzeugen zu können. Bis sich die Ausgangslage nicht grundlegend ändert, und zwar in ganz Deutschland und nicht nur in Berlin, sieht die Seitenlinie bei Vonovia weiterhin sehr einladend aus.
03.03.2023 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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