Carl Zeiss Meditec: Prognose bleibt kurzfristig trübe
Carl Zeiss Meditec Aktien im Ausverkauf - wo fängt sich der ehemalige Börsenliebling?
Die Zahlen von Carl Zeiss Meditec sind alles andere als schlecht. Sie sind aber definitiv nicht mehr so stark wie in der Vergangenheit. Und werden sich auch kurzfristig weiter verschlechtern. Das erodierte in den vergangenen Wochen und Monaten den Optimismus der Anleger und drückt den Kurs aktuell auf den tiefsten Stand seit dem Börsencrash im März 2020.
In den ersten neun Monaten konnte der Medizintechnikspezialist die Umsätze um 13,3 % auf 1,51 Mrd. Euro steigern. Von einer Kontraktion ist man also weit entfernt. Aber die Wachstumsraten sinken sehr stetig und deutlich. Der sich abschwächende Wachstumstrend reicht dann auch bereits, um die Margen sichtbar unter Druck zu setzen. Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) gab in den ersten drei Quartalen um -11 % auf 244,9 Mio. Euro nach. Kein Drama, aber die Marge schrumpfte auf 16,2 %, was weit unter den 20 % und mehr liegt, die man in der Vergangenheit verdiente.
Die Wachstumsproblematik liegt ausgerechnet im grössten Geschäftsbereich, der Augenheilkunde (Ophthalmologie). Der Witz dabei ist, dass Carl Zeiss Meditec (DE0005313704) am stärksten unter der mangelnden Verfügbarkeit von Teilen leidet. Das fällt insbesondere im Bereich der refraktiven Lasersysteme auf, der immer noch unter zu hohen Lieferzeiten leidet. Die Geräte werden in Kliniken zur Korrektur von Fehlsichtigkeit eingesetzt. Darüber hinaus leidet die Marge in der Augenheilkunde aktuell unter hohen Investitionen in die Forschung & Entwicklung, aber auch in den Vertrieb und das Marketing. Investitionen, die jedoch auch das Fundament des zukünftigen Wachstums sind.
Carl Zeiss Meditec: Prognose bleibt kurzfristig trübe
Die Prognose für das laufende Jahr bietet keine Upside für die Börse. Man legte zuletzt für den Umsatz die Latte bei 2,1 Mrd. Euro an. Das würde einem Umsatzwachstum von 10 % im Jahresvergleich entsprechen. Damit holt man derzeit niemanden ab, denn das Kurs- / Umsatz-Verhältnis liegt trotz der umfassenden Korrektur aktuell immer noch bei 3,51. Keine positive Überraschung liefert man zudem beim operativen Ergebnis. Hier wurde eine Marge von bis zu 20 % in Aussicht gestellt. Davon rückte man zuletzt ab und zielt nun für das Gesamtjahr auf das untere Ende der Prognose von 17 % ab.
Hinzu kommt im kommenden Jahr ein Einmaleffekt. Der Vorstand hat als Lehre aus den Lieferengpässen während der Pandemie hohe Bestände an Verbrauchsmaterialien im chinesischen Markt aufgebaut. Das betraf insbesondere den Bereich refraktive Laserchirurgie. Diese Bestände sollen wieder normalisiert werden. Schon im laufenden Quartal wird man beginnen, was den Umsatz und das Ergebnis „signifikant“ belasten wird. Der Löwenanteil der belastenden Normalisierung soll jedoch im 1. Fiskalhalbjahr 2023/24 stattfinden. Carl Zeiss Meditec wird also über die kommenden drei (!) Quartalsberichte hinweg negative Sondereffekte ausweisen.
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19.09.2023 - Mikey Fritz
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