Nel ASA, Plug Power – Europäische Union mit umfassenden Unterstützungsprogramm für den Sektor
Erneuerbare Energien kommt politische und wirtschaftliche Bedeutung zu
Trotz der immensen Wichtigkeit des Ausbaus von regenerativen Energien können die Aktien im Sektor die Hoffnungen der Anleger nicht erfüllen. Wasserstoffsektor und auch Windkraftunternehmen befinden sich weiter in der Abwärtsbewegung.
Eigentlich hätte der Krieg in der Ukraine zu einem Katalysator für die Werte im Segment der erneuerbaren Energien werden können. Diese Hoffnung wurde allerdings nur teilweise erfüllt, denn während es aus operativen Gesichtspunkten so gut wie noch nie läuft, können die Aktien nicht an dem operativen Erfolg anknüpfen.
In Laufe des Krieges in der Ukraine wurde die politische Lage im Osten Europas auch immer stärker zu einem wirtschaftlichen Risiko für den Rest Europas. Durch das Wegfallen der Energieimporte aus Russland und den politischen sowie wirtschaftlichen Sanktionen gegenüber den russischen Öl- und Gaslieferanten stiegen die Energie- und Rohstoffpreise in Europa auf ein Rekordniveau. Doch auch der Europäischen Union wurde allmählich bewusst, dass die EU zu abhängig von russischen Importen ist. So wurde bereits Mitte April die Devise ausgegeben, Europa in 5 Jahren unabhängig vom russischen Öl zu gestalten. Im Fokus der Zukunftspläne stehen hierbei die erneuerbaren Energien.
Nel ASA – langer Weg zur Profitabilität
Der norwegische Wasserstoffelektrolyseur-Spezialist könnte sich aus europäischer Sicht langfristig zum großen Gewinner der Energiekrise entwickeln, doch niedrige Margen drücken immer wieder die Laune der Anleger. So hat das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren mit den roten Zahlen zu kämpfen und während der Gewinn um rund 40 % p.a. gesteigert werden kann, steigt auch der erwirtschaftete Verlust überproportional.
Zudem verschärfen die angekündigten Zinserhöhungen der FED die negative Stimmung, die den Wachstumswerten entgegengebracht wird. So fiel die Aktie von Nel ASA (NO0010081235) am Freitag auf einen Tiefstand von rund 1,28 € pro Aktie. Durch die schwache vergangene Woche befindet sich die Aktie von Nel trotz eines kurzzeitigen Rebounds weiter in dem übergeordneten Abwärtstrend gefangen. Für die Zukunft zeigt sich das Management dennoch bullish.
Dabei kommt Nel ASA besonders der Fokus auf der Elektrolyseur-Technologie zugute, denn Elektrolyseure ermöglich erst die Produktion von Wasserstoff als Energiequelle. Da die Installation von Elektrolyseuren bislang äußerst kostspielig ist, wurden auch die verfügbaren Produktionskapazitäten kaum ausgenutzt. Um dies zu ändern, unterzeichnete die Europäische Kommission zusammen mit Herstellern von Wasserstoffelektrolyseuren am Donnerstag ein Abkommen, um die verfügbaren Kapazitäten bis 2025 zu verzehnfachen.
Übergeordnetes Ziel hierbei ist die Produktion von 10 Millionen Tonnen Wasserstoff jährlich ab dem Jahr 2030. Die Europäische Union verpflichtete sich im Rahmen des Abkommens nun einen erleichterten Rechtsrahmen zu schaffen, den Zugang zu Finanzmittel zu erleichtern und Lieferketten effizienter zur Verfügung zu stellen.
Das Abkommen bietet für die Unternehmen im Segment nun eine erhebliche Chance. Auch Nel ASA will die Produktionskapazitäten in den nächsten Jahren massiv ausbauen. Erst in der vergangenen Woche eröffnete Nel eine neue Elektrolyseur-Anlage in Norwegen. Diese könnte alleine in diesem Jahr für 20 % des Absatzzieles von Nel ASA beitragen.
Das Problem von Nel ASA ist hierbei allerdings schwerwiegend und branchenspezifischer Natur. Die Unternehmen im Sektor schaffen es bislang trotz umfassender Umsatzsteigerungen nicht profitable zu wirtschaften. Während Branchenprimus Plug Power (US72919P2020) immerhin das Zwischenziel erreicht und ich der schwarzen Null annähert, baut Nel ASA die Verluste weiter aus. Dies sorgt für eine bedrückte Stimmung bei den Investoren, die gespannt auf die Q1-Zahlen schauen dürften die Nel am 11. MaI veröffentlichen wird.
08.05.2022 - Felix Eisenhauer
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11.05.2022 10:45:38 Uhr
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