Plug Power – Folgt nun die Erholungsbewegung?

Wasserstoff-Sektor hofft auf bessere Zeiten durch goldene Zukunftsaussichten

 

Die Wasserstoff-Unternehmen sind nach dem steilen Aufstieg im Jahr 2020 trotz goldener Zukunftsaussichten fast allesamt wieder auf das Kursniveau von vor der Pandemie gefallen. Doch es gibt auch einige Lichtblicke.

Besonders für die wachstumstarken Tech-Unternehmen war das Börsenjahr 2022 ein Jahr zum vergessen. Grund hierfür war die gestiegene Inflation und bestehende Rezessionssorgen bei den Investoren. Auch das Zahlenwerk der zuvor hochgelobten Unternehmen wie Amazon (US0231351067) konnten die Erwartungen der Anleger nicht erfüllen, sodass die Titel zum Teil stark korrigierten. Insbesondere der Wasserstoff-Sektor wurde von dem Kursbeben der High Growth Unternehmen beeinflusst. Kursverluste von 60 % sind in dem Sektor auf Jahressicht also keine Seltenheit. Aus den niedrigen Einstiegskursen ergeben sich nun für die Aktionäre auch gute Einstiegschancen.

 

In dem Mittelpunkt rückt dabei primär der Wasserstoff-Primus Plug Power (US72919P2020). Der Produzent von Brennstoffzellensystemen ist zwar bereits seit 1999 an der Börse gelistet, der Aufschwung gelang dann aber erst in der Corona-Pandemie durch die gestiegene Aufmerksamkeit des Klimawandels. Um die Wirtschaft und unser alltägliches Leben klimaneutral zu gestalten sind erneuerbare Energiequellen von essenzieller Relevanz. Dabei kristallisiert sich Wasserstoff immer mehr als Best Practice Lösung heraus. Die Produktion von Strom mit Brennstoffzellen wird immer effizienter und zudem kostengünstiger.

Die Brennstoffzellen von Plug Power kommen aktuell nahezu nur in der Logistik und Warentransport zum Einsatz. So sind laut Angabe von Plug Power bislang 60.000 Brennstoffzellen des Unternehmens in LKWs verbaut. Auch eine Fähre in Kanada wird schon mit den Brennstoffzellen von Plug Power angetrieben. In den Brennstoffzellen verläuft eine elektrochemische Reaktion ab, die es ermöglich angereicherten Wasserstoff in grünen Strom umzuwandeln.

Ein weiterer großer Vorteil von Plug Power sind die zahlreichen Kooperationen und Partnerschaften. Zu den Kooperationspartnern gehören bekannte Unternehmen wie BMW (DE0005190003) und Amazon. Derzeit arbeitet Plug Power auch vermehrt an den Anwendungsmöglichkeiten in Gabelstaplern, Heizungssystemen und auch Rechenzentren. Trotz der hervorragenden Positionierung im Wasserstoff-Markt kam die Aktie zuletzt unter die Räder. Der Grund hierfür sind auch die häufig enttäuschenden Quartalszahlen, die dem Unternehmen zwar ein hohes Umsatzwachstum attestieren, aber häufig die Erwartungen des Marktes verfehlen.

So wurde für das vierte Quartal 2022 bespielweise ein Umsatz von 222,6 Millionen US-Dollar ausgewiesen, was äquivalent zu einem Wachstum von 36 % ist, doch der Titel verfehlte die Analysten-Erwartungen von rund 277 Millionen US-Dollar deutlich. Problematischer ist hierbei allerdings die fast schon historische Margen-Schwäche des Sektors. Denn trotz des deutlichen Umsatzwachstum wurde auch der Verlust pro Aktie deutlich ausgeweitet. Dieser wuchs von 0,82 US-Dollar auf über 1,25 US-Dollar pro Aktie.

Rückenwind für den Sektor dürfte allerdings die gestiegene Nachfrage und die Ausarbeitung von klaren Konzepten zur Nutzung und Ausbreitung der Wasserstoff-Infrastruktur von Seiten der Politik sein. Alleine im ersten Quartal 2023 nahm der Auftragsbestand bei Plug Power um 23 % zu. Dabei wird die Umsetzung der politischen Pläne zum entscheidenden Faktor für den Erfolg eines Unternehmens in dem Segment. Trotz der gemischten Quartalszahlen zeigen sich die Analysten für den Titel durchaus bullish. Das durchschnittliche Kursziel liegt hierbei bei 25,39 US-Dollar, was ein Kurswachstum von etwas über 160 % bei dem aktuellen Kursniveau bedeuten würde.

 

16.05.2023 - Felix Eisenhauer

 

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