Nel ASA, Plug Power – Wasserstoffunternehmen verbrennen weiterhin Mengen an Geld
Nel ASA bringt Cavendish Hydrogen an die Börse
Nel ASA bringt Tochterunternehmen an die Börse. Entwickelt sich der Wasserstoff-Sektor nun doch in eine glorreiche Zukunft?
Das einst gefeierte norwegische Wasserstoffunternehmen Nel ASA (NO0010081235) hat in der letzten Woche erfolgreich das Tochterunternehmen Cavendish Hydrogen an die Börse gebracht. Die ehemalige Betankungssparte soll dadurch den strategisch wichtigen Freiraum erhalten, um nachhaltig und vor allem eigenständig zu wachsen.
Nel verfolgt mit der Aufspaltung des Konzerns das Ziel sei völlig unabhängig voneinander agierende Unternehmen zu bilden, die im jeweiligen Sektor Branchenprimus werden und weiterhin engmaschig miteinander zusammenarbeiten sollen. Die Aufspaltung war dabei auch vom Nel Management gewollt, da man sich so besser auf das eigentliche Wasserstoff-Elektrolyseur-Geschäft konzentrieren kann. Der CEO von Nel ASA erklärte in der Pressemitteilung, dass man aufbauend auf der Erfolgsbilanz von nun an 100 % der Kapazitäten und des Know-Hows in die Entwicklung und Lieferung der energieeffizientesten Elektrolyseure zu investieren.
Cavendish hingegen wird sich weiterhin auf die Herstellung von Betankungssystemen von schweren Nutzfahrzeugen fokussieren. Bisher hat Cavendish eine solide Marktposition bei Betankungssystemen für Leichtfahrzeuge wie etwa Gabelstapler, auf dieser soll nun aufgebaut werden. Auch wenn man weiterhin den Fokus auf Straßenfahrzeuge setzen wird, sei eine Portfolio-Erweiterung denkbar.
Tatsächlich hat Cavendish aktuell auch die gleichen Probleme, mit denen auch Nel ASA seit Jahren zu kämpfen hat. Man schafft nicht den Sprung in Richtung der schwarzen Zahlen. Dabei ist die Situation bei Cavendish Hydrogen allerdings noch besorgniserregender als bei dem Mutterkonzern. So erzielte man im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 30 Millionen Euro und erzielte dabei eine negative EBIT-Marge von 64 %. Experten gehen daher davon aus, dass man bei Nel kein Vertrauen mehr in das Geschäftsmodell hat und nun durch das Spin-Off einfach einen höchst defizitären Unternehmensteil loswerden konnte und so die eigene Bilanz aufbessern kann.
Gibt es Lebenszeichen im Wasserstoff-Sektor?
Mit der Corona-Pandemie begann auch der Hype, um die erneuerbaren Energien. Besonders profitieren konnte davon der Wasserstoffsektor. So wurde unter anderem die Aktie von Plug Power (US72919P2020) primär durch Einzelaktionäre bis auf über 150 € pro Aktie getrieben. Geblieben ist von diesem Glanz vergangener Tage nichts mehr. Plug Power notiert derzeit bei etwa 1,9 € pro Aktie und verlor alleine im bisherigen Börsenjahr weitere 57 % an Börsenwert.
Die Probleme der Unternehmen im Sektor lassen sich dabei relativ einfach zusammenfassen, denn während der Umsatz weiterhin kaum nachhaltig gesteigert werden kann werden die Verluste pro Aktie deutlich ausgeweitet und dieses Spiel wiederholt sich bereits seit mehreren Jahren. Die Unternehmen verbrennen weiterhin massiv Geld im operativen Betrieb. Dies geht sogar soweit, dass man bei Plug Power einen „Ongoing Concern“ zu Beginn des Jahres veröffentlichte. Dies bedeutet, dass aufgrund der fehlenden Barmittel eine Fortführung des aktiven Geschäftsbetriebes nicht mehr gesichert war. Das Fiasko konnte man bei Plug Power nun aber doch abwenden. Wie lange man sich aber vor der Insolvenz bei so einem hohen Barmittelabfluss noch retten kann, bleibt abzuwarten.
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22.10.2024 - Christian Teitscheid
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