Thyssenkrupp nucera erzielt Millionenverlust und kann dennoch überzeugen
Reicht es aktuell im Wasserstoffsektor nicht so schlecht wie die Konkurrenz zu sein?
Das Wasserstoffelektrolyseur-Unternehmen thyssenkrupp nucera verzeichnet erstmals auch operativ Verluste. Schwaches Marktumfeld sorgt für Unsicherheit im nächsten Jahr.
Das Tochterunternehmen vom deutschen Stahlriesen thyssenkrupp (DE0007500001) mit der Namenserweiterung thyssenkrupp nucera (DE000NCA0001) erzielt erstmals seit der Eigenständigkeit auf dem Börsenparkett einen operativen Verlust. Auch für das kommende Jahr zeigte man sich vorsichtig, da die konjunkturelle Lage in Deutschland sowie die geopolitischen Unruheherde für Unsicherheit sorgen.
Für das Gesamtjahr 2024 erwartet der Vorstand nun einen operativen Verlust von rund 30 Millionen Euro. Für das nächste Jahr wird im schlimmsten Fall ebenfalls ein gleichbleibender Millionenverlust erwartet, sollte sich die wirtschaftliche Lage allerdings wieder erwarten verbessern, dann prognostiziert man im besten Fall einen Gewinn von 5 Millionen Euro.
Damit bahnt sich auch im nächsten Jahr eine deutlich abkühlendes Kerngeschäft an. Im letzten Jahr hatte thyssens Wasserkrafttochter noch 25 Millionen Euro verdient. Grund hierfür sind allerdings auch die hohen Investitionsausgaben. Alleine in diesem Jahr hat man rund 36 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung investiert, um die Produktionskosten weiter zu senken. Auch der Ausbau der Produktionskapazitäten verschlingt mehr Geld als man im letzten Jahr prognostiziert hatte.
Die langfristigen Ziele sind bei dem Hersteller von Wasserstoffelektrolyseuren allerdings laut CEO Werner Ponikwar nicht gefährdet und man sieht die Wachstumsaussichten weiterhin als intakt an. Dies lässt sich auch am Umsatz erkennen, der weiterhin kräftig zulegt. Für das laufende Geschäftsjahr soll der Umsatz zwischen 850 und 950 Millionen Euro liegen, wobei rund die Hälfte mittlerweile durch das Segment „grüner Wasserstoff“ generiert wird. Damit ergibt sich ein Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr von etwa 30 %.
Thyssenkrupp nucera hat weiterhin das Problem, dass man den hohen Auftragsbestand kaum abbauen kann, da die Produktionskapazitäten nicht schnell genug ausgebaut werden können. Zwar verringert sich der Auftragsbestand etwas von 1,4 auf 1,1 Milliarden Euro allerdings sei man primär damit beschäftigt die bereits vertraglich vereinbarten Projekte umzusetzen und erst danach die Wachstumsstrategie weiter zu verfolgen.
Trotz des schwachen Ausblickes auf das kommende Geschäftsjahr und den operativen Verlust lag dies auch in der Erwartung der Analysten. Diese hatten im Konsens sogar noch einen höheren Verlust erwartet. Damit hält sich thyssenkrupp nucera im Vergleich zu der Konkurrenz im Wasserstoffsektor weiterhin wacker und baut den Marktanteil aus. Daher stieg die Aktie von thyssenkrupp nucera nach der Vorlage der Quartalszahlen auch mit ein Plus von 5,29 % in den Handel.
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18.12.2024 - Christian Teitscheid
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