Plug Power überrascht mit Umsatzanhebung, Nel ASA bangt um Vertrauen der Investoren

Plug Power erhöht die Umsatzprognose und hält an Zielen für 2025 fest

 

Die Aktien von Plug Power und Nel ASA sind weiter im Abwärtstrend gefangen. Kurszielerhöhungen, Umsatzanhebung und Inbetriebnahme von neuen Standorten könnten nun für neue Impulse sorgen.

Für Plug Power (US72919P2020) lief das Geschäftsjahr 2021 operativ besser als erwartet und auch für das Gesamtjahr 2022 erwartet der Wasserstoffspezialist ein Umsatzwachstum zwischen 20-25 %. Am Mittwochabend informierte das Management Investoren und Journalisten über ein Update der Geschäfte. Bereits vor der Konferenz hatte Plug Power eine Steigerung der Umsatzprognose für das Jahr 2022 bekannt gegeben.

Die bisherige Umsatzprognose von 900 Millionen US-Dollar wurde allerdings nur leicht angehoben und das Management erweiterte lediglich den Zielkorridor von 900 bis 925 Millionen US-Dollar. Darüber hinaus hält das Management an den mittelfristigen Zielen fest und bewertet das Ziel einer Bruttomarge von 30 % im Jahr 2025 als realistisch. Die bereinigte operative Marge soll sich dann bei einem prognostizierten Umsatz von 3 Milliarden US-Dollar auf 16-17 % belaufen.

Als weitere Ziel für das Geschäftsjahr wurde während der Konferenz die Auslieferung von 155 MW an Wasserstoffelektrolyseuren und ein Auftragsbestand von 1 GW genannt.

Aufgrund der Geschäftsentwicklung und der weitreichenden strategischen Partnerschaften und Kooperation gehört Plug Power zu den vielversprechenden Titeln im Sektor. Im Gegensatz zu der Konkurrenz kann Plug Power den Umsatz konstant steigern und auch der operative Verlust wird nicht weiter ausgeweitet.

So konnte auch das Joint Venture mit Fortescue Future Industries zu Beginn der Woche mit positiven Nachrichten überraschen. Fortescue (AU000000FMG4) wird ab dem Jahr 2024 jährlich 100.000 Tonnen grünen Wasserstoff an Covestro (DE0006062144) liefern. Neben dem Umrüstungsauftrag für eine australische Düngemittelfabrik ist dies schon die zweite große Order innerhalb kürzester Zeit für das JV. Zusammen mit dem australischen Miningkonzern Fortescue plant Plug Power eine Errichtung einer Wasserstoffelektrolyseurproduktionsstätte mit insgesamt 2 GW-Jahreskapazität.

 

Nel ASA weiter unter Druck

 

Der norwegische Konzern, der sich auf die Herstellung von Elektrolyseanlagen spezialisiert hat, kann weiter nicht aus der Abwärtsbewegung ausbrechen. Während sich die Aktie im Jahr 2020 noch verdreifachte und im Januar bei einem Allzeithoch von 3,4 € notierte, kennt der Titel seitdem nur noch die Abwärtsbewegung.

Nel ASA (NO0010081235) deckt die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserstofferzeugung ab und verfügt über mehrere Produktionsstätten in Norwegen, Dänemark und den USA. Zwar schnürte die lang anhaltende operative Schwäche begründete Zweifel bei den Investoren, doch es gibt auch Zeichen auf Hoffnung.

So meldete Nel ASA im 3. Quartal 2021 einen Rekordumsatz von 22,9 Millionen Euro und damit ein Wachstum von 55 % und auch die Verluste wurden nicht weiter ausgeweitet. Hoffnung macht vor allem die neue Anlage auf Heroya in Norwegen. Diese hat im 4. Quartal die Produktion für Everfuel (DK0061414711) und den Truck-Hersteller Nikola (US6541101050) aufgenommen. Auch der Auftragsbestand konnte mit 101,3 Millionen Euro deutlich ausgebaut werden. Dabei nimmt auch die potenzielle Auftragspipeline weiter zu und wird nun schon auf eine Gesamtsumme von 6 Milliarden Euro geschätzt.

Aufgrund des niedrigen Einstiegsniveaus bieten sich bei beiden Titeln für langfristige Investoren eine Chance. Allerdings sollten diese über eine gewisse Risikoaffinität verfügen und auch bei kurzzeitigen Verlusten entspannt bleiben können, denn trotz des hohen Wachstumspotenzials der Branche haben sich die Papiere in den letzten Jahren immer an den kurzfristigen Gewinnschätzungen und Quartalsberichten orientiert.

 

19.01.2022 - Felix Eisenhauer

 

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