BioNTech nimmt an Fahrt auf, Tesla vergrault die Anleger, bei Daimler wird die Lkw-Sparte flügge und American Lithium sorgt für viel Freude
Die Bullen sind kaum zu bremsen
Eigentlich ziehen gerade viele dunkle Wolken am Horizont auf. Vor allem die Corona-Pandemie treibt derzeit die Politik um und auch in der Wirtschaft blicken nicht Wenige mit Sorge auf rasant steigende Infektionszahlen in Deutschland und Europa. Bisher lassen die Börsianer sich dadurch aber nicht aus der Ruhe bringen und für manches Unternehmen ergeben sich nun sogar neue Chancen.
Dazu gehört vor allem der Impfstoffhersteller BioNTech (US09075V1026), der sich gleich zu Wochenbeginn über gute Neuigkeiten freuen konnte. So könnte eine Zulassung für den Corona-Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren schon kurz bevorstehen. Das will zumindest der österreichische Gesundheitsminister erfahren haben, am 24. November soll es demnach soweit sein.
Sollte diese Vorhersage zutreffen, käme die Zulassung deutlich früher als bisher gedacht. Bis die STIKO sich hierzulande zu einer entsprechenden Empfehlung hinreißen lässt, dürfte es noch etwas dauern. Sowie die Zulassung vorliegt, dürften aber unabhängig davon schon viele Eltern ihre Kinder zum Impfen bringen und diese Aussicht konnte BioNTech gestern um ansehnliche 3,75 Prozent in die Höhe bewegen.
Elon Musk eckt mal wieder an
Weniger gut lief es für Tesla (US88160R1014), wo Elon Musk die Kurse dieser Tage im hohen Tempo gen Süden purzeln lässt. In der vergangenen Woche sorgten massive Verkäufe für Aufsehen und fallende Kurse. Schon jetzt ist absehbar, dass der Tesla-Chef noch weitere Anteile zu Geld machen wird, was die Rekordjagd für den Moment endgültig beendet hat.
Als würde das noch nicht reichen, macht Musk auch noch bei Twitter von sich reden. Wie beim „manager magazin“ zu lesen ist, antwortete der reichste Mensch der Erde auf einen Tweet des US-Senators Bernie Sanders recht flapsig. Letzterer forderte dazu auf, die Reichsten fair zu besteuern. Elon Musk fühlte sich da wohl angegriffen und entgegnete dem, dass er immer wieder vergesse, dass Sanders noch lebt. Mit der Frage, ob er noch mehr Aktien verkaufen solle, spielte er außerdem auf seine jüngsten Pläne an, welche zu Steuerzahlungen in Milliardenhöhe führen werden.
Kursrelevant ist all das für den Moment nicht unbedingt. Es wäre aber nicht das erste Mal, dass auf derartige Scherze mittelfristig schmerzhafte Konsequenzen folgen. Für den Moment hilft das Ganze Tesla in jedem Fall nicht weiter und am Montag ging es um knappe drei Prozent an den hiesigen Börsen abwärts.
Daimler macht ernst
Weniger aufregend ging es beim Stuttgarter Autobauer Daimler (DE0007100000) zu. Dass die Lkw-Sparte künftig auf eigenen Beinen stehen soll, ist dabei längst keine Neuigkeit mehr. Seit Montag gibt es dafür allerdings auch einen festen Stichtag, und der ist gar nicht mehr weit entfernt.
Schon am 1. Dezember soll es soweit sein, die das Unternehmen mitteilte. Es ist einer von mehreren Schritten, welche im Februar in die Umbenennung zu Mercedes Benz Group münden sollen. Der Konzern strebt damit an, sich in Zukunft voll und ganz auf seine gewinnbringendsten Marken zu konzentrieren. Bei den Aktionären kommt das gut an, die Aktie von Daimler notierte zu Wochenbeginn in Grün.
American Lithium im Höhenrausch
Über die dezenten Zugewinne bei Daimler konnten die Aktionäre von American Lithium (CA0272592092) gestern aber vermutlich nur müde lächeln. Das Lithiumunternehmen freute sich bereits in der letzten Woche über viel Auftrieb. Die rasante Rallye in Richtung Norden wurde jetzt nicht nur einfach fortgesetzt, sondern zeitweise auf ein völlig neues Level gehoben.
Gleich zu Handelsbeginn ging es um mehr als 13 Prozent in die Höhe und noch am Vormittag konnte bei 4,48 Euro ein neues Allzeithoch erreicht werden. Dort konnten die Kurse sich letztlich nicht halten, doch auch mit einem Schlusskurs von 4,17 Euro bleibt ein Zugewinn von 6,7 Prozent bestehen. Für nur einen einzigen Tag ist das mehr als ansehnlich und die Aufwärtsbewegung bleibt intakt.
Nur nicht zu sicher fühlen
Es gibt dieser Tage so einige verlässliche Dinge an den Börsen. Etwa, dass es mit den Lithiumpreisen immer nur nach oben geht und die meisten Unternehmen aus der Branche diesem Trend mehr oder weniger blind folgen. Am Beispiel von Tesla zeigt sich allerdings auch, wie schnell sich positive Trends ins Gegenteil umkehren können. Nun bedarf es in Sachen Lithium mehr als nur einige provozierende Tweets, um die Preise purzeln zu lassen. Dennoch ist es aus Anlegersicht immer wieder gut, sich daran zu erinnern, dass kein Trend für die Ewigkeit gemacht ist. Egal, wo es gerade aufwärts gehen mag: die nächste Korrektur kommt bestimmt.
16.11.2021 - Andreas Göttling-Daxenbichler
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