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BÖRSE TO GO - mit Volkswagen, Nordex und Euronext - SIX

Die finale Schlussrunde des Börsenjahres beginnt

NTG24 - BÖRSE TO GO - mit Volkswagen, Nordex und Euronext - SIX

 

Guten Morgen,

für die letzten Wochen des Jahres gilt nun das „Window Dressing“! Das bedeutet: Fondsmanager stellen die letzten Stellschrauben im Wertpapierbestand und fügen kurz vor Ultimo die Gewinner-Aktien des Jahres ihrem Depot hinzu und hübschen so die Bilanz ihrer Arbeit auf. Auf diese Weise entsteht zumindest der Eindruck, dass die Damen und Herren im ganzen Jahr das richtige Gespür für erfolgreiche Aktien hatten. Gern werden auch kurz vor dem Bewertungsstichtag jene marktengen Papiere zugekauft, die schon im Fonds enthalten sind. Hierdurch steigen die Kurse dieser Titel noch einmal überproportional. Mehr dazu übrigens auch in unserem neuen Video auf www.youtube.com.

Das alles sollte man wissen, denn wie immer verzerrt es das Bild kurz vor Jahresende. Übrigens: Im letzten Jahr war es genau umgekehrt: Jeder hat noch schnell verkauft, um mit seiner Performance nicht auf dem letzten Platz zu landen!

Das bedeutet aber auch: 2019 ist u.E. so gut wie gelaufen. Es wurde eines der besten Börsenjahre seit langem, auch wenn es noch nicht vorbei ist. Uns geht es dabei aber nicht um die absolute Performance, sondern um die Mechanik: Die Börse hat wieder einmal prächtig funktioniert und sich durch die immense mediale Geräuschkulisse der Crash-Propheten, Skeptiker, Pessimisten und Schwarzmaler nur während des Sommers einmal aus der Ruhe bringen lassen. Ansonsten hat sie alles richtig eingepreist: Bremswirkung in verschiedenen Sektoren, aber keine Rezession und keine Krise. Der Markt hat eben doch immer Recht.

 

Volkswagen

Bildnachweis: © Fotograf - Julian Hochgesang

 

Auch was das Schreckgespenst Rezession betrifft. Erstaunlicherweise ist da innerhalb von wenigen Tagen keine Rede mehr von und auch hier hat die Börse dies offensichtlich korrekt eingepreist. Vorsicht war angebracht, aber keine übertriebene Hysterie wie im Sommer erlebt. Wieder einmal hat sich gezeigt: Distanz zu den Tagesmeldungen sind das A und O, um auf Kurs zu bleiben.

Fazit für Sie und uns: Wir fahren den Zug in die Vorweihnachtszeit und lassen ihn rollen, so lange es geht. Vermutlich noch ca. 4 Wochen, dann haben die Marktteilnehmer andere Dinge im Kopf als Börsenkurse.

 

VOLKSWAGEN bestätigt Renditepläne

 

VOLKSWAGEN übt sich weiter in Optimismus. Obwohl bekanntlich das konjunkturelle Umfeld für die Automobilbranche weiterhin schwierig bleibt, hat der Wolfsburger Konzern aktuell nochmals seine Renditeprognose für das nächste Jahr bestätigt. Diese geht für die Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Sondereinflüssen von 6,5-7,5 % aus. Längerfristig (2025) sollen es weiterhin 7-8 % Umsatzrendite sein. Das bemerkenswerte daran ist, dass dem Konzern bekanntlich erhebliche Investitionen in den Umbau Richtung Elektromobilität vorstehen. In den kommenden fünf Jahren will VOLKSWAGEN hier allein 33 Milliarden Euro investieren. Entsprechend verweist der Finanzvorstand auch darauf, dass die Renditeprognose vor allem unter dem Vorbehalt stehen könnte, dass man seine Kostenziele auch erreicht.

FAZIT: FÜR UNS BLEIBT VOLKSWAGEN eine der Schlüsselaktien beim Umbau der deutschen Automobilindustrie und entsprechend auch ein Kauf.

 

Kursverlauf Volkswagen

 

NORDEX: Pflichtangebot läuft

 

Beim Windturbinen-Hersteller NORDEX wird es jetzt interessant. Denn der spanische Großaktionär ACCIONA hat nun sein Pflichtangebot auf den Tisch gelegt. Dieses liegt mit 10,34 Euro je Aktie deutlich unter dem aktuellen Kurs bei rund 12,80 Euro. Das ist nicht verwunderlich, da ACCIONA hier nur ein Pflichtangebot macht, nachdem man den Anteil an NORDEX auf 36,3 % erhöht hatte. 

Es ist eher unwahrscheinlich, dass hier viele Aktionäre das bis erstmal 18. Dezember laufende Angebot annehmen werden. Die spannende Frage wird dennoch sein, wie viele Anteile ACCIONA am Ende einsammeln kann. Denn davon hängen letztlich auch die Möglichkeiten der Einflussnahme auf die weiteren NORDEX-Geschicke ab. Wir würden an dieser Stelle auf jeden Fall davon abraten, das Angebot anzunehmen.

 

Börsenbetreiber: Die nächste Übernahmeschlacht?

 

Die wohl spannendste Nachricht am Montagmorgen kommt aus Zürich. Denn die Schweizer Börse hat bekannt gegeben, dass man die Börse in Madrid für 2,843 Milliarden Euro übernehmen wolle. Das wären 34 Euro je Aktie und ein Aufschlag gegenüber dem letzten Schlusskurs von rund einem Drittel. Das spannende daran: 

Geradezu zeitgleich hat auch die EURONEXT angekündigt, ein Übernahmeangebot abgeben zu wollen. EURONEXT ist bekanntlich eine Mehr-Länder-Börse und hat den Börsenhandel in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon, Paris und neuerdings auch in Oslo unter ihren Fittichen. Für die Schweizer Börse SIX hätte eine gelungene Übernahme der spanischen Börse aber noch eine ganz andere Dimension außer Expansion. Denn damit würde man einen Börsenbetreiber direkt innerhalb der EU/Eurozone besitzen, was aus unserer Sicht die derzeitige Isolation der Schweizer Börse aufbrechen könnte. Wir werden das weiter beobachten.

 

18.11.2019 - Jens Bernecker - jb@ntg24.de

 

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